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Tochter der Hoffnung (German Edition)

Tochter der Hoffnung (German Edition)

Titel: Tochter der Hoffnung (German Edition)
Autoren: Serena S. Murray
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Steine, die mit Gewalt an die Wände knallten, zerbröselten zu Staub, so dass sich die Sicht um sie herum immer weiter verringerte. Ailish konnte aus den Augenwinkeln heraus eine Gestalt auf dem Stein, in dem das Buch eingeschlossen war, erkennen. Endlich fielen nun keine Steine mehr auf sie hinunter, sodass Liamh sich aufrichten und Fae und ihr seine Hilfe anbieten konnte. Coimeádaí und Jaro hatten nun ebenfalls den Eindringling bemerkt. Mit einer Handbewegung vertrieb Ailish den letzten Rest des Staubes, so dass die Sicht nun wieder klar war. Liamh hielt bereits sein Schwert in der Hand. Ein höhnisches Lachen ließ Ailish zusammen zucken. Das kannte sie doch irgendwoher.

Devin stand auf dem Stein, das Buch in den Händen.
    „Na, hat euch mein kleines Spielzeug etwa nicht gefallen? Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ihr euch vermehrt, ihr werdet immer mehr. Doch wo ist denn euer kleines fliegendes Pferdchen?“ Liamh stieß ein warnendes Geräusch aus. Sein Körper war angespannt und kampfbereit. Auch Coimeádaí stieß ein bedrohliches Knurren aus. Fae klammerte sich verängstigt an Ailish`s Bein und schaute mit großen Augen zu Alasdair`s Schöpfung hinauf. In Gedanken nahm sie Kontakt mit dem Dragan auf.
    Jaro, ich spüre kein Leben in diesem Körper. Ist er tot?
    Jaro bewegte sich langsam um den Mann herum und atmete tief den Duft von Fäulnis und Bosheit ein.
    Dieser Mensch wurde durch einen starken Zauber zu einem lebenden Toten erweckt. Er hat keinen eigenen Willen mehr. Vielleicht ist dies das Ergebnis des Ungleichgewichts, das wir vor einiger Zeit wahrgenommen haben. Hast du ihn in deinen Visionen gesehen? Fae schüttelte vehement den Kopf.
    Nein, ich habe nichts gesehen. Der Krieger und die Prinzessin scheinen ihn jedoch zu kennen.
    Ailish schob Fae so gut es eben ging hinter sich, um sie vor Devin zu verstecken. Liamh hatte sich derweil aufgerichtet und deutete mit der Schwertspitze zu seinem alten Feind.
    „Händige uns das Buch aus, dann erlöse ich dich vielleicht von deinem jämmerlichen Dasein als Alasdair`s Schoßhündchen.“ Wieder ertönte ein höhnisches Lachen.
    „Armer Liamh, die Liebe scheint dich blind zu machen. Der Tag wird kommen, an dem du dich auf dem Boden vor Schmerzen winden wirst und den großen Meister um Gnade anflehen wirst.“ Mit diesen Worten sprang Devin von dem Stein an die Wand. Das Buch hatte er sich in das Hemd gesteckt. Wie eine Spinne lief er nun die Wand hinauf. Überall dort, wo seine Hände das Gestein berührten, blieben schwarze Flecken zurück. Jaro schickte noch einen Feuerstrahl hinterher, doch die Flammen konnten nichts anrichten. Als Devin aus ihrem Blickfeld verschwand, konnten sie noch sein höhnisches Lachen hören. Coimeádaí`s wütendes Gebrüll durchbrach die darauf folgende Stille. Fae, die ängstlich zusammen zuckte, klammerte sich noch fester an Ailish, die ihr beruhigend über die Haare strich.
    „Ist bei euch alles in Ordnung?“ Liamh`s Frage ließ Ailish aufhorchen. Seine Stimme klang seltsam belegt, so, als habe er Schmerzen.
    „Ja, Fae und mir geht es gut. Was ist mit dir? Ich habe Blut gerochen, als die Steine auf uns gestürzt sind. Bist du schlimm verletzt?“ Noch während sie sprach, ging Ailish um den großen Krieger herum um sogleich scharf Luft zu holen. Sein Rücken war überseht mit tiefen Kratzern, aus denen immer noch Blut floss.
    „Mir geht es gut. Das sind nur ein paar Kratzer.“ Ailish jedoch zog nur die Stofffetzen seines Hemdes ein wenig zur Seite und murmelte dabei etwas über den übertriebenen Stolz von Männern. Sein zufriedenes Lächeln jedoch sah sie nicht. Irgendwie gefiel es ihm, dass sie sich Sorgen um ihn machte. Doch da zuckte er schon zusammen, als sie einer besonders schmerzhaften Wunde zu nah kam.
    „Halte kurz still. Ich werde versuchen, die Wunden zu heilen. Und da du ja gesagt hast, dass es nicht schlimm ist, sollte es auch nicht zu sehr weh tun.“ Bei Ailish`s leicht sarkastischem Tonfall biss Liamh die Zähne zusammen und ließ die kurze aber wirksame Tortur über sich ergehen. Erst kam die Hitze, dann das Brennen. Er roch sein eigenes Blut und über den anderen Geruch wollte er erst gar nicht so genau nachdenken.
    „So, das sollte genügen. Tut es noch weh?“ Ailish`s Stimme hatte nun wieder einen sanften Klang angenommen. Vorsichtig fuhr sie mit ihren Fingern über die nun unverletzte Haut an Liamh`s Rücken.
    „Nein, ich spüre nichts mehr. Danke.“ Liamh hoffte, dass ihr der leichte
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