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Tochter der Hoffnung (German Edition)

Tochter der Hoffnung (German Edition)

Titel: Tochter der Hoffnung (German Edition)
Autoren: Serena S. Murray
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des Wassers war und da die anderen Wächter Tiere waren, erstaunte es sie, dass sie nun eine junge Frau vor sich sah. Außerdem hatte die andere Frau wie nun Danil blaue Strähnen im Haar. Nachdem die Fremde sich kurz leise mit Jaro ausgetauscht hatte, richtete sie nun an alle ihre Worte.
    „Seid gegrüßt. Mein Name ist Ashaya. Ihr müsst müde von der langen Reise sein. Lasst uns hinein gehen, zumal in einigen Minuten die Sonne aufgehen wird. Wir sollten den Dragan nach Drinnen in die geschützten Mauern meines Heimes bringen.“ Im Inneren des Gebäudes war es angenehm kühl. Durch große Fenster gelang das Licht der nun aufgehenden Sonne ins Innere, sodass sie einen Raum aufsuchen mussten, deren Fenster mit Decken verhangen waren. Anscheinend hatte Ashaya bereits vorgesorgt. Nachdem sich alle auf einen Platz niedergelassen hatten, fingen Ailish und Liamh an zu erzählen, was geschehen war, nachdem sie Danil und Alaina in ihrem Tal verlassen hatten. Als Ailish die Begegnung mit der Königin ansprach, liefen Alaina kurz die Tränen über die Wange, doch dann fing sie sich schnell wieder. Danil, die zwischen ihr und Cuinn Platz genommen hatte, legte immer wieder tröstend ihre Hand auf Alaina`s Arm oder Bein. In letzter Zeit waren sie sehr enge Freundinnen geworden. Ailish fiel auf, dass Cuinn sich sehr nah an Danil gesetzt hatte. Irgendwie erinnerte sie seine beschützende Art an Liamh. Obwohl seine Augen meistens einen sanften Ausdruck hatten, konnte sie den Blick, den er ihr immer wieder zuwarf, nicht deuten. Außerdem fiel ihr auf, dass Alaina dunkle Ringe unter den Augen hatte. Anscheinend waren sie nicht die Einzigen, die in letzter Zeit wenig geschlafen hatte. Fae hatte sich am Anfang der Erzählung an sie gelehnt. Kurze Zeit später war sie bereits eingeschlafen, doch nun richtete sie sich wieder auf und rieb sich mit den Händen über die Augen. Ashaya, die nur darauf gewartet hatte, dass Fae aufwachte, stand nun auf und holte eine Schale mit Schokolade und Keksen von einer Anrichte. Auch wenn Fae noch immer nicht sprach, so waren ihre strahlenden Augen und ihr glückseliges Lächeln dank genug für Ashaya. Sie war eben doch noch ein Kind, das dürften sie nicht vergessen. Fianna und Coimeádaí übernahmen den Part der Geschichte, der die Vergangenheit und die Aufgaben der Wächter betraf. Auch Ailish merkte, wie ihre Augenlieder immer schwerer wurden. Mittlerweile erzählten Danil und Alaina, wie sie Cuinn und später dann Ashaya getroffen hatten. Und mit einem Mal war sie völlig wach. Sie bemerkte, dass Alaina immer wieder besorgt von ihr zu Cuinn schaute. Auch Liamh fiel das seltsame Verhalten der älteren Frau auf.
      „Alaina, um Himmels willen, nun erzähl endlich, was du zu sagen hast.“ Alaina, die bei Ailish`s ungeduldigem Tonfall lächeln musste, schaute zuerst Cuinn an. Als dieser kaum merklich nickte, atmete sie einmal tief aus.
    „Nun gut. Ailish, ich weiß, dass du in der letzten Zeit viele Informationen verarbeiten musstest. Ich hatte bisher noch keine Zeit, dir mehr von deinen leiblichen Eltern und deiner Familie zu erzählen. Danil und ich haben durch einen Zufall Cuinn in einem Dorf getroffen. Nun ja, es hat sich herausgestellt, dass er der Sohn meines verstorbenen Bruders ist.“ Nach einer kurzen Pause, in der niemand ein Wort sagte, fuhr sie fort. „Ich habe nicht gewusst, dass mein Bruder Cuinn sich verliebt hatte. Er starb jedoch kurz nach der Geburt seines Sohnes bei einem Unfall. Er hat niemandem ein Wort gesagt.“ Alaina spielte nervös mit dem Saum ihres Oberteils.
    „Was ich damit sagen möchte, ist, dass Cuinn dein Cousin ist.“ Liamh, der merkte, dass Ailish im ersten Moment nicht wusste, wie sie auf diese Neuigkeit reagieren sollte, schaute sich den anderen Mann genauer an. Er konnte sich nur dunkel an ein Bild vom jüngeren Bruder des Königs erinnern.
    „Wie kommt es, dass niemand von euch gewusst hat?“ Auf Liamh`s Frage hin antwortete Cuinn mit ausdrucksloser Stimme. Er sollte verdammt sein, wenn Fremde einfach so über ihn urteilen durften.
    „Ich habe erst vor kurzem erfahren, wer mein Vater war. Meine Mutter starb, als ich noch ein Kind war und ich lebte von da an bei meinen Großeltern. Auch sie wussten nicht, wer der Mann war, in den ihre Tochter sich heimlich verliebt hatte.“ Ailish, die nun ihre Gedanken geordnet hatte, lächelte Cuinn freundlich an. Instinktiv spürte sie, dass es ihm nicht gefiel, so über seine Vergangenheit ausgefragt zu werden.
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