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Tochter der Hoffnung (German Edition)

Tochter der Hoffnung (German Edition)

Titel: Tochter der Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena S. Murray
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zaubern. Liamh, der die erste Nachtwache übernommen hatte, bemerkte Ailish`s unruhige Stimmung. Noch lange, nachdem sie endlich eingeschlafen war, beobachtete er sie im Licht des Mondes. Egal, was es ihn kosten würde, er würde sie bis zum bitteren Ende beschützen.
    Er hatte schon als Kind diesen Eid geleistet und
    er gedachte auch, ihn einzuhalten
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

3.
     
    Sie benötigten noch zwei Tagesritte, ehe sie ihr Ziel erreichten. Die Höhlen bestanden aus einer riesigen Felswand aus einem weiß schimmernden Stein, mit mehreren unterirdischen Hohlräumen, die groß genug waren, dass ein erwachsener Mann darin stehen konnte. Nachdem sie die Pferde festgebunden und sie mit frischem Futter versorgt hatten, suchten sie die Eingänge nach Hinweisen ab.
    „Dort drinnen ist es viel zu dunkel, man kann ja seine eigene Hand vor Augen nicht mehr sehen“, meinte Ailish skeptisch. Irgendwie überlief sie eine eisige Gänsehaut, bei dem Gedanken, sich im Dunkeln in diesen Höhlen zu verirren.
    Nachdem sie weder irgendwelche Schriften noch irgendetwas anderes entdeckt hatten, gingen die Männer auf die Jagd, um sie mit frischem Fleisch  zu versorgen.
    Als sie mit einem erlegten Hasen wiederkamen, wandte Ailish sich von dem Anblick des toten Tieres ab. Danil, die die Reaktion von Ailish beobachtet hatte, ging zu ihr und legte ihr freundschaftlich die Hand auf die Schulter.
    „Isst in der Welt, aus der du kommst, denn niemand Fleisch?“ Fragte Danil.
    „Doch, schon, aber es gibt auch Einige, die für sich entschieden haben, darauf zu verzichten. In meiner Welt gibt es sogar Menschen, die extra bestimmte Tiere wie Schweine, Kühe und Hühner halten und züchten, um sie später zu töten und ihr Fleisch zu verkaufen.“
    Verständnislos sah Danil sie an. „Was bedeutet züchten?“
    „Nun, man lässt die Tiere sich paaren, um eine Generation nach der Anderen zu erhalten. Na ja, es ist schwierig zu erklären, aber ich kann den Gedanken einfach nicht ertragen, dass mein Essen einmal ein lebendiges Lebewesen war. Die Tiere werden in den meisten Fällen nicht artgerecht gehalten, das heißt sie leben auf zu engem Raum zusammen, bekommen nicht das richtige Futter und leiden sehr oft.“
    „Auch bei uns gibt es Bauern, die Schafe, Hühner und andere Tiere halten. Doch beobachte einfach einmal die Männer.“
    Als Ailish sich zu den Männern umdrehte, legte Duncan gerade eine Hand auf den Kopf des toten Tieres. Was genau er dabei sagte, konnte sie leider nicht verstehen, denn sie standen zu weit entfernt.
    „Bei uns herrscht der Grundsatz, dass nur so viel gejagt wird, wie auch wirklich benötigt wird. Es kommt sehr selten vor, dass junge Tiere erlegt werden, meist sind es schon die etwas Älteren. Die Menschen in dieser Welt glauben an die Wiedergeburt einer Seele, somit ist nur dieser Abschnitt für das Tier beendet. Was du dort siehst, “ Danil zeigte in Richtung der Männer, „ist eine Danksagung an das Tier, denn es hat sein Leben gegeben, damit wir Nahrung erhalten.“
    Trotz der Worte von Danil aß Ailish keinen Bissen Fleisch. Sie begnügte sich lieber mit Brot und Beeren, die sie vorhin noch mit Danil im Wald gesammelt hatten. Als sie so in das Brot hinein biss, dachte Ailish sehnsüchtig an eine Pizza Margherita oder an Spagetti mit Gemüse-Bolognese. Ob sie so etwas wohl jemals wieder essen würde? Versonnen blickte sie sich um. Die Bäume, das Gras, ja sogar die Vogelstimmen waren genauso wie in ihrer Welt. Obwohl sie langsam anerkannte, dass sie hier, in dieser sogenannten Parallelwelt geboren worden war, fühlte sie sich immer noch als Außenseiterin. Und obwohl sie die gleiche Sprache wie die Anderen sprach, merkte man doch einen Unterschied in der Ausdrucksweise und eben auch in der Wortwahl.
    Als sie den zweiten Versuch starteten, die Höhlen zu erkunden, nahm Liamh einen langen Ast, hielt diesen ins Feuer und ging damit zu einem der größeren Eingänge. Doch sobald er einen Schritt in das Innere der Höhle wagte, löschte der Wind, der von außen in die Höhle zog, die Flamme wieder. Verärgert warf er die provisorische Fackel zur Seite. Ailish, die ja nicht genau wusste, wonach die anderen suchte, schaute ebenfalls angestrengt in das Innere der Höhle. Hatte sie da eben etwas aufblitzen sehen? Langsam ging Ailish ebenfalls auf den Höhlenzugang zu, vorbei an Liamh, der sie verwundert beobachtete. Als sie ein paar

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