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Tochter der Schatten - Vara, M: Tochter der Schatten

Tochter der Schatten - Vara, M: Tochter der Schatten

Titel: Tochter der Schatten - Vara, M: Tochter der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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Minuten saß sie wie gelähmt auf dem Stein und starrte zwischen die Felsformationen und Gebäude hindurch auf den Platz, wo Darrans Männer gegen die anderen kämpften und endlich die Oberhand gewannen. Sie hielt den Rumpf ihres Teddys in der rechten Hand, den Kopf in der linken und sah Darran entgegen, als er endlich mit langen Schritten auf sie zukam. Kaum eine Armlänge von ihr entfernt, sank er vor ihr in die Knie. Er starrte auf das Tuch, mit dem Levana ihre Wunde verbunden hatte. Sie tastete danach.
    »Nicht …« Er hob die Hand, um ihre Finger wegzuziehen, ehe er sie jedoch berühren konnte, hielt er inne. Seine Hand war besudelt, vom Blut seiner Feinde.
    »Das ist nicht weiter schlimm«, hörte sie Levana wie aus weiter Ferne sagen. »Ich kümmere mich dann daheim darum. Es wird sicher schön verheilen und kaum etwas zu sehen sein.«
    Er nickte. Langsam glitt sein Blick von ihrem Gesicht zu dem Teddy. »Ah«, sagte er leise, »er war das.« Ein kurzes Lächeln huschte um seine Lippen, dann erhob er sich, ohne seinen Blick von Gabriella zu lassen. »Alderan, du bringst Levana und Gabriella nach Hause. Ich komme nach.«
    Gabriella sprang auf, aber ehe sie ihn zu fassen bekommen konnte, war er auch schon aus ihrer Reichweite. Eine Hand legte sich leicht auf ihre Schulter.
    »Er wird erst wieder vor deine Augen treten, wenn er das Blut deiner Feinde abgewaschen hat. Komm, ich bringe dich heim, dort kannst du ausruhen. Und dann werden wir sehen, was wir noch für die Wunde tun können.«

Zwanzigstes Kapitel
    Levana hatte veranlasst, dass Gabriella den Ritt zu Darrans Domizil in einer provisorischen, von zwei Pferden getragenen Sänfte zurücklegen konnte. Diese bestand allerdings aus nicht viel mehr als einigen quer über die Pferderücken gelegten Stangen und dazwischen laufenden dicken Lederbahnen, in denen Gabriella hockte wie ein Baby in einem Tragebeutel. Sie kam sich unendlich lächerlich dabei vor und war doch dankbar dafür, nicht wie Levana, die in der stolzen Haltung einer Amazone auf dem Pferd saß, reiten zu müssen. Ihr ganzer Körper tat weh, die Wunde zog, zerrte und juckte trotz Levanas Mittelchen, und ihr Kopf pochte bei jedem Schritt. Außerdem hatte sie Magenschmerzen und Hunger.
    Als sie an ihrem Ziel ankamen, konnte Gabriella nur die Umrisse einer düsteren Festungsanlage vor dem etwas helleren Nachthimmel erkennen. Um das hohe, mehrstöckige Haupthaus drängten sich mehrere Gebäude, wie ein Dorf um eine Burg.
    Levana half ihr aus ihrem Tragebeutel und führte sie hinein. Gabriella war zu erschöpft, um viel von ihrer Umgebung aufzunehmen, aber im Inneren wirkte das Gebäude wesentlich weniger düster oder massiv als von außen. Hohe, weite Gänge wechselten mit großzügigen Treppenfluchten und Säulenhallen. Von innen heraus leuchtende Wände und Säulen tauchten alles in ein indirektes Licht, als wären Glühbirnen im Stein verborgen.
    Zwei Treppenfluchten später fand sich Gabriella in Räumlichkeiten wieder, die – wie Levana sagte – besonderen Gästen vorbehalten waren. Auch hier strömten diese faszinierenden Steine Licht und Behaglichkeit ab. Gabriella kauerte sich dicht an eine Säule und hoffte, dass die Wärme hier drinnen bald die Kälte aus ihren Knochen vertrieb. Den ganzen Ritt über hatte der Wind kaum nachgelassen, und als sie über die endlose Ebene vor Darrans Haus geritten waren, war er noch stärker über sie hinweggetost und hatte ihr eisig kalte Steinkörner unter die Kapuze und in den Kragen getrieben.
    Levana nahm ihr die staubige Jacke ab und reichte ihr einen Becher. »Hier, das fördert die Heilung und zieht den Schmerz aus der Wunde und deinen Gliedern. Und es stärkt.« Sie achtete darauf, dass Gabriella den Becher leerte, und lachte, als diese das Gesicht verzog. »Es muss nicht gut schmecken, weißt du?« Gabriella war anderer Meinung, aber zu müde und zu hungrig, um zu widersprechen.
    Darrans Schwester nahm den Becher wieder an sich. »Ich schaue später wieder vorbei. Darran wird dich auch aufsuchen, aber in der Zwischenzeit ruhe dich aus.«
    Wenig später erschienen an ihrer Stelle zwei ältere Frauen mit Wasserkrügen, sauberen Tüchern und Schüsseln mit getrockneten Kräutern, mit denen man sich – wie sie erklärten – den Körper und das Haar abrieb und dann mit dem Wasser aus den Krügen nachgoss. Kein fließendes Wasser und kein Duschgel, damit konnte Gabriella sich leicht abfinden. Noch weniger erfreulich allerdings war der peinliche,

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