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Tochter der Schatten - Vara, M: Tochter der Schatten

Tochter der Schatten - Vara, M: Tochter der Schatten

Titel: Tochter der Schatten - Vara, M: Tochter der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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Unheil zu.
    Er blieb stehen, als plötzlich mehrere Gestalten aus der Dämmerung vor ihm auftauchten. Tabor und zwei seiner Wächter. Er nickte ihnen zu, wollte weitergehen, als Tabor ihm den Weg vertrat. Das Gefühl von nahendem Unheil verstärkte sich.
    »Was ist? Gib den Weg frei.«
    Eine Kopfbewegung von Tabor. »Packt ihn!« Die Männer stürmten auf Strabo zu, die Schwerter in den Händen. Er wich dem Ersten aus, rammte ihm die Faust unter die Achsel des Schwertarms, als der Zweite schon heran war. Er spürte sie mehr, als er die Klinge kommen sah, duckte sich darunter hinweg und schlug dem Ersten das Schwert aus der Hand, als dieser sich unter dem Faustschlag krümmte.
    Strabo hatte nicht nur geherrscht. Er hatte auch lange Jahre gekämpft, zuletzt an der Spitze seines Heeres, das sich gegen die Rebellen gestellt hatte. Er hatte keine Wahl gehabt, die Nebel hatten ihm niemals eine gegeben. Und sie würden auch Gabriella keine lassen.
    Bei diesem Gedanken erfasste ihn eine verzweifelte Wut. Seine Hand griff wie von selbst nach dem Schwertknauf, als er auch schon herumwirbelte und dem zweiten Angreifer das Schwert tief in die Seite stach. Zwei weitere Männer stürmten aus der Dunkelheit auf ihn zu, als hätte der aufkommende Sturm sie an diesen Ort getragen. Einen konnte er zurückstoßen, dem Zweiten fuhr sein Schwert zwischen Hals und Schulter. Sein Schrei verklang in einem Röcheln. Er erkannte in ihm einen weiteren seiner eigenen Männer. Wachen, denen er vertraut hatte. Er blickte sich nach Tabor um. Markus hatte – wie in so vielen anderen Dingen – recht gehabt, Tabor war ein Verräter. Markus hatte ihn gewarnt, aber er hatte dem Falschen vertraut.
    Plötzlich spürte er hinter sich eine Bewegung, wirbelte herum und sah Tabor mit erhobenem Schwert auf sich zuspringen. Er wich dem Schlag aus, stolperte, taumelte zurück, aber da war Tabor schon da. Er holte aus, Strabo sah das Schwert auf sich zukommen, und da schien es plötzlich, als würde sein Berater mitten in der Bewegung erstarren. Er sah an sich herab. Eine Pfeilspitze ragte aus seiner Schulter. Er starrte Strabo an, öffnete den Mund, aber nur ein Keuchen kam hervor, dann sackte er in die Knie. Das Schwert fiel aus seiner kraftlosen Hand, und schließlich fiel er langsam nach vorn. Der Pfeil, der aus seinem Rücken ragte, federte leicht im Wind. Schwer atmend drehte Strabo sich im Kreis, das Schwert zur Verteidigung erhoben, auf weitere Angriffe gefasst.
    Der Wind nahm an Stärke zu, trieb mit dem Staub nun schon größere Sandkörner mit sich, die wie Nadeln in die Haut und die Augen stachen. Strabo blinzelte, als er jemanden durch den Vorhang aus Staub und Sand auf sich zukommen sah. Als er ihn erkannte, fasste er sein Schwert fester. Und zugleich wusste er, dass er endgültig verloren hatte. »Du bist zurück. Malina hat dich also schon erweckt.«
    »Natürlich. Hast du daran gezweifelt? Hast du nie daran gedacht, dass es ein Fehler war, ihren Liebhaber einfach in die Zwischenwelt zu schicken?«
    Es war ein Fehler gewesen, den er seiner Tochter zuliebe gemacht hatte, klüger wäre es gewesen, Julian sofort zu töten, als er sich damals gegen ihn gestellt hatte. »Du wolltest durch sie nur an die Macht, Julian.«
    Julian hob die Schultern. »Das ist wohl wahr. Aber ich bin nicht der Einzige, nicht wahr?« Er stieß Tabor mit der Stiefelspitze an. »Die Gier nach Macht hat auch ihn dazu gebracht, dich zu hintergehen. Malina hatte ihm seinen Preis dafür versprochen, und ich habe ihn jetzt ausgezahlt.«
    »Worauf bist du aus?«
    Julian rieb sich das Kinn. »Meine Pläne haben sich nicht geändert. Und du weißt, dass Malina auf meiner Seite steht. Du hast sie zornig gemacht mit dieser Schwester .«
    »Sie hat keinen Grund, sie zu hassen.«
    »Wenn man davon absieht, weshalb du wirklich dieses Menschlein zeugen wolltest, nicht wahr? Es war doch nicht nur reine Liebe, oder? Es gab einen Grund dafür.« Er drehte sich um. »Bringt sie her, sie soll es selbst hören!«
    Strabos Augen verdunkelten sich, als er sah, wie mehrere Männer sich aus dem Schatten lösten. Zwei von ihnen schleppten eine junge Frau heran, die sich wütend wehrte. Gabriella. Seine zweite Tochter ging daneben her.
    Strabo schloss sekundenlang die Augen. Gabriella war verloren. Sie alle waren verloren.
    ***
    Darrans blonder Jägerfreund war also Malinas Liebhaber. Gabriella hätte sich für ihre alberne Vertrauensseligkeit ohrfeigen können. Jetzt war es klar, weshalb er ihr

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