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Tochter der Schatten - Vara, M: Tochter der Schatten

Tochter der Schatten - Vara, M: Tochter der Schatten

Titel: Tochter der Schatten - Vara, M: Tochter der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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verliebt. Und ich glaube, er sich in mich … Wir … haben sogar so etwas wie eine Beziehung. Wir spüren es, wenn wir uns gegenseitig berühren.«
    »Ach du meine Fresse.« Rita stellte die Coladose weg, ehe sie ihr vor Schreck aus der Hand rutschte. »Deine roten Bäckchen heute früh.« Sie schüttelte den Kopf. »Ihr müsst sehr, sehr vorsichtig sein.«
    Einige Minuten saßen sie schweigend und jede für sich in trüben Gedanken versunken nebeneinander, bis Rita seufzend aufstand. »Ich gehe lieber wieder an die Arbeit, ehe Antonio nachschauen kommt.«
    Gabriella nickte. »Und ich mache die Liste, was wir bestellen oder einkaufen müssen.«
    Rita küsste Gabriella auf die Wange und klopfte ihr auf den Rücken. »Bis später, Gabi.«
    Gabriella machte sich halbherzig und mit den Gedanken eher bei Darran und Rita als bei der Arbeit daran, die Getränkekisten zu kontrollieren. Sie war gerade bei den Bierflaschen, alkoholfrei, angelangt, als es ihr war, als striche eine kühle Hand über ihren Rücken. Sie drehte sich um und erblickte vor sich einen Jäger.
    Sekundenlang sahen sie einander stumm an. Gabriella kannte den Mann, sie hatte ihn einmal neben Darran vor dem Lokal gesehen. Sie hatten sich unterhalten, aber während Darran lebhaft sprach und auf die Leute wies, war der andere nur verstockt daneben gestanden und hatte ein griesgrämiges Gesicht gezogen. Dieses Mal sah er nicht griesgrämig, sondern grimmig drein, während er sie von oben bis unten musterte, bis Gabriella das Gefühl hatte, bis auf einen Cent genau taxiert zu sein.
    Als er ihr in die Augen blickte, war sein Blick starr und kalt. »Halte dich von ihm fern.«
    »Wie …?« Gabriella schluckte. Von dem Mann ging eine Feindseligkeit aus, die sie noch nie bei einem Jäger gespürt hatte. Und es schien fast so, als würde er sie gezielt auf sie abstrahlen.
    »Du wirst ihm schaden.«
    Sie musste nicht fragen, wen er meinte. Und sie ahnte, dass der Graue schon längere Zeit im Raum gewesen war, vielleicht irgendwo in der Mauer wie ein Gespenst, und gelauscht hatte. Er wusste alles über sie, Darran, und sogar Rita. Die Angst um Darran schnürte ihr die Kehle zu.
    »Es ist gefährlich für Jäger, Gefühle zu haben.«
    »Sprichst du aus Erfahrung?« Sie versuchte, ihre Stimme kühl klingen zu lassen, aber ihr Herz schlug immer schneller, ängstlicher. Ihre Hände zitterten, und sie krallte sie um den Block, damit er es nicht bemerkte.
    »Sollte eure Beziehung entdeckt werden, so wird er streng bestraft.« Er maß sie abschätzig. »Es ist bedauerlich, dass du nicht dabei sein wirst, um die Folgen zu sehen. Um zuzusehen, wie er stirbt, wenn die Nebel kommen, um ihn zu zerfressen, weil er es gewagt hat, sich der Tochter des Herrschers zu nähern.«
    »Wie …«, sie konnte kaum sprechen. »Wie meinst du das?«
    »Willst du behaupten, du wüsstest nicht, wer dein Vater ist? Hast du ihn wirklich für einen gewöhnlichen Jäger gehalten?« Sein Blick und seine Stimme waren verächtlich. »Einfältiges Ding.« Damit drehte er sich um und schritt auf die Wand zu.
    Gabriella rannte ihm nach, um ihn zu packen. Zumindest zu berühren. »Halt! Bleib hier! Das kann nicht sein!« Sie schrie die leere Wand an. Wütend sprang sie auf die Mauer zu und schlug mit den Fäusten dagegen, bis sie schmerzten.
    Erst als sie das – inzwischen schon vertraute – Pri-ckeln auf ihrem Rücken, ihren Schultern, ihren Armen fühlte, hielt sie ein, atemlos und verwirrt. Darran stand dicht hinter ihr und hatte seine Arme um sie gelegt. Seine Stimme klang beruhigend, als er ihr Worte, die sie nicht verstand, ins Ohr flüsterte. Endlich ließ sie die Fäuste sinken. Die Fingerknöchel brannten, sie hatte sie aufgeschürft. Darrans körperlose Finger glitten darüber. »Was machst du nur, Gabriella? Was ist geschehen?«
    Sie drehte sich in seinen Armen herum, darauf bedacht, seine Nähe nicht zu verlieren, und lehnte sich an die Wand, durch die dieser fremde Jäger verschwunden war. Hart und undurchdringlich drückte sie an ihrem Rücken. Sein Blick glitt zur Wand hinter ihr, sie bemerkte sein Stirnrunzeln. Hatte er noch etwas gesehen?
    Plötzlich war die Angst so mächtig, dass sie versuchte, ihn wegzuschieben, doch sie vertiefte die Berührung damit nur noch. »Du musst jetzt gehen. Wir hatten doch die Vereinbarung«, brachte sie hervor, »dass du das Restaurant nicht mehr betrittst.«
    »Ich kann dich jetzt nicht allein lassen«, antwortete er mit sanfter Stimme.
    »Doch. Mir geht

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