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Tochter der Träume / Roman

Tochter der Träume / Roman

Titel: Tochter der Träume / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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Art Nachwirkung von der Verletzung, die Karatos ihm zugefügt hatte. Was auch immer, irgendetwas stimmte nicht. Beide, Verek und mein Vater, hatten gesagt, dass sie nichts an ihm bemerkt hätten, aber hatten sie auch über das körperliche Befinden hinausgeblickt? Was, wenn Karatos ihm noch etwas angetan hatte?
    Eigentlich hätte ich heilfroh sein können, dass Noah davongekommen war. Aber das war ich nicht. Karatos führte irgendetwas im Schilde, und bis ich nicht herausgefunden hatte, was genau er mit ihm vorhatte, war ich alles andere als zufrieden. Nun, da man mich aus der Traumwelt verbannt hatte, war ich gar nicht so sicher, ob man mir wieder Einlass gewähren würde, wenn ich es heute Nacht versuchte. Morpheus hatte vermutlich eine Art Arrestzelle für mich geschaffen, zuzutrauen war es ihm. Aber eine Person gab es noch, an die ich mich wenden konnte. Antwoine. Wenn irgendwer herausfinden konnte, was Karatos plante, dann er.
    Gegen zehn beschloss ich, aufzubrechen.
    »Ich werde mal langsam nach Hause gehen«, sagte ich und stand auf. Auf der Mattscheibe lief der Abspann einer Show, die wir uns zwischen unseren Knutschereien angesehen hatten.
    Noah stand ebenfalls auf, die Hände in den Hosentaschen vergraben, in einer Haltung, in der er mir plötzlich sehr verletzlich vorkam. »Bleib doch.«
    Das kleine Wörtchen
bitte
hatte er nicht gesagt, aber es schwang in seinem Tonfall mit. Ich musste nicht fragen, warum er mich bat zu bleiben. Die Vermutung, dass er Angst hatte und nicht allein sein wollte, lag zwar nahe, aber das war es nicht. Das passte nicht zu ihm. Wenn ich nicht blieb, würde er sich schlafen legen und wahrscheinlich geradewegs in die Traumwelt marschieren und riskieren, dass Karatos ihn schnappte. Sein Entschluss, sich nicht von der Angst regieren zu lassen, sich nicht zum Opfer zu machen, würde aber genau das bewirken – wenn er es nicht schon war.
    Nein, der Grund war ein anderer. Noah bat mich zu bleiben, weil er mich in seinem Bett haben wollte. Und genau das wollte ich auch.
    »Ich habe keine saubere Wäsche dabei.« Das war nicht als Abfuhr gedacht, sondern schlichtweg eine Tatsache.
    Er verzog den Mund ein wenig, was ausgesprochen sexy wirkte. »Die brauchst du nicht.«
    Er klang so betörend wie einer der Liebesroman-Helden, die ich so sehr liebte. Wenn ich die Situation nicht schnell herunterspielte, wäre es auf der Stelle um mich geschehen. »Du hast also nichts dagegen, wenn ich meine Unterwäsche in deinem Waschbecken wasche?«
    Er kam näher, die Hände noch immer in den Hosentaschen, hielt mich mit seinen schwarzen Augen fest im Blick. »Solange du sie ausgezogen hast, ist mir völlig egal, was du damit machst.«
    »O mein Gott«, entfuhr es mir spontan.
    Lächelnd griff er nach meiner Hand, drückte die
Off
-Taste der Fernbedienung und führte mich durch das Wohnzimmer, das nur noch vom einfallenden Schein der Großstadtlichter erhellt war. Mit zitternden Beinen folgte ich ihm die Treppe hinauf in sein Schlafzimmer.
    Warum war ich bloß so aufgeregt? Sicher, wir hatten bereits vergangene Nacht miteinander geschlafen, aber nun würde es zum ersten Mal in der hiesigen Welt passieren.
    »Kondome?«, fragte ich, als wir schließlich vor seinem Bett standen. Schließlich musste man mit Folgen rechnen, die in der Traumwelt nicht zur Debatte standen.
    Er fingerte an den Knöpfen meiner Bluse herum. »Es ist für alles gesorgt.«
    Ich zog eine Braue hoch. »Wie? Hast du auf das hier gehofft, oder bist du ein Flittchen?«
    Ein Lachen erhellte sein Gesicht, während er mir die Bluse von den Schultern streifte. »Gehofft.« Seine Hände ruhten auf meinem nackten Oberkörper, und fast hätte ich die Luft angehalten und den Bauch eingezogen. »Doc, du bist die erste Frau seit langem.«
    »Oh, wow!« Was er diesbezüglich wohl von mir dachte? Aber darum brauchte ich mir keine Gedanken zu machen. Ich wollte es einfach nur genießen.
    Dass er aus der Übung war, merkte man ihm nicht an. Er war noch nicht einmal in mich eingedrungen, da hatte ich bereits zwei Orgasmen gehabt. Allein sein Liebesspiel mit Mund und Fingern hatte mich derart scharf gemacht, dass ich dahingeschmolzen war. Ich lag auf dem Bauch, er auf mir. Mit langsamen, tiefen Stößen drang er in mich ein, während er mich dabei mit einer Hand zwischen den Schenkeln streichelte. Bei Höhepunkt Nummer drei biss ich vor lauter Lust fast in die Kissen. Bei Nummer vier war ich ihm willenlos ausgeliefert, was er wohl beabsichtigt hatte.

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