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Tochter der Träume / Roman

Tochter der Träume / Roman

Titel: Tochter der Träume / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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unheimlich gewesen, und Noah machte ohnehin schon genug mit. Da wollte ich ihm nicht noch mit etwas kommen, das ich nicht erklären konnte.
    Das Dinner war ein kulinarischer Orgasmus. Für das Hühnchen Tikka Masala hätte ich sterben können, ebenso für das Sag Paneer, Chana Masala und das Lamm Vindaloo. Es gab auch Basmatireis, den ich gern mochte, und köstliches Naan-Brot. Noah hatte viel zu viel gekocht, obwohl wir unser Bestes taten, um die Menge zu verkleinern.
    »Du bist erstaunlich«, sagte ich, als ich keinen Bissen mehr hinunterbrachte. »Das war fantastisch.«
    »Nimm dir etwas für dein Mittagessen morgen mit«, sagte er später beim Aufräumen. »Ich kann das unmöglich allein aufessen.«
    Wie häuslich er war. Er hatte sogar eine Plastikschale mit getrennten Fächern parat, die er für mich füllte.
    Dann saßen wir auf dem Sofa, während aus der Stereoanlage leise die melancholische Stimme von Damien Rice klang und Noah mich über den Rand seines Weinglases mit einem schiefen Lächeln betrachtete. »Los, spuck’s aus.«
    »Bitte?« Mir war klar, dass er nicht den Wein meinte.
    »Du zappelst die ganze Zeit herum. Also, wie war es heute?«
    Ausflüchte waren zwecklos. Ich seufzte. »Ich habe heute mit einem Freund gesprochen, von dem ich dachte, dass er wissen könnte, was Karatos im Schilde führt.«
    Als ich nicht weitersprach, hob Noah fragend eine Braue. »Und? Was hat er gesagt?«
    »Nun, er könnte sich irren.« Es war mir wichtig, das klarzustellen. »Nur weil er Erfahrung mit derlei Dingen hat, ist er noch lange kein Experte. Er ist kein Traumwesen. Er ist ein Mensch.«
    »Gut. Und weiter?« Er hatte wirklich eine Engelsgeduld mit mir. Ich hätte sie an seiner Stelle längst verloren.
    »Du sollst dich aus der Traumwelt fernhalten. Es ist zu gefährlich. Morpheus’ Wachen halten zwar nach dir Ausschau, aber ich will nicht, dass du dich in Gefahr begibst. Karatos ist hinter dir her und will dich unbedingt haben.«
    Noah sah mich aufmerksam an, sein Gesicht war völlig ausdruckslos. »Warum will er mich unbedingt haben, Doc?«
    Ich blickte zu Boden. Dann zur Seite. Bloß nicht in Noahs Augen. »Antwoine meint, er will dich benutzen, um in diese Welt zu gelangen.« Nun war es heraus, und ich wagte einen kurzen Blick. Noah sah mich mit unveränderter Miene an.
    »Wie denn?«
    Diesmal zwang ich mich, seinem Blick nicht auszuweichen. »Ich vermute, er versucht, Besitz von dir zu ergreifen.«
    »Von mir Besitz ergreifen?« Seine Braue senkte sich, und er wirkte fast spöttisch. »Das ist nicht möglich, stimmt’s?«
    »Doch, ich denke schon.«
    »Scheiße!« Er sprang auf und ging vor dem Fenster auf und ab, während er sein Weinglas umklammert hielt. »Mist!«
    Ich wusste, wie er sich fühlte. »Wir werden seinem Treiben ein Ende setzen, Noah.«
    Er warf mir einen raschen Blick zu, aus dem der blanke Zorn sprach. »
Wir
werden seinem Treiben ein Ende setzen? Du meinst wohl,
du
wirst ihn aufhalten, nicht wahr? Ich darf ja nicht einmal mehr träumen, verflucht noch mal.«
    So wütend konnte man Noah nur sehen, wenn er das Gefühl hatte, man entriss ihm die Kontrolle – wenn er sich hilflos fühlte. Ich hatte keine Angst vor ihm, eher Mitgefühl.
    »Ja, ich werde ihn aufhalten.«
    Verbissen schüttelte er den Kopf. »Das gefällt mir nicht. Ich will nicht, dass du meine
beschissenen
Kämpfe austrägst.«
    »Noah …«
    »Während ich brav herumsitzen und dich machen lassen soll. Wie ein beschissener Schlappschwanz, der sonst nichts hinkriegt.«
    Okay, jetzt redete er sich in Rage.
    »Noah«, sagte ich in festem Ton und stand auf. »Karatos hat dich bestimmt nicht ausgesucht, weil du schwach bist. Und das weißt du auch.« Ich wollte ihn streicheln, doch er wich zurück. »Er hat dich ausgesucht, weil du
stark
bist. Stark genug, um einem Geschöpf, das in der hiesigen Welt nicht aus eigener Kraft überleben kann, als Wirt zu dienen.«
    Er starrte mich an, noch immer voller Zorn. »Er wird dich verletzen. Das will ich nicht. Ich will nicht, dass er dir etwas antut.«
    Ich wusste nicht, ob ein menschliches Herz vor Gefühlen anschwellen konnte, aber genau so fühlte sich mein Herz in diesem Augenblick an. »Ich werde nicht allein sein, ich habe Morpheus an meiner Seite. Aber ich kann Karatos nicht vernichten, wenn du ihn in dich lässt, Noah. Niemand kann ihn dann vernichten.«
    Ich beobachtete, wie sich seine Körperhaltung veränderte, als die Spannung langsam von ihm abfiel. »Was wird passieren,

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