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Tochter der Träume / Roman

Tochter der Träume / Roman

Titel: Tochter der Träume / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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Staunen einem breiten Grinsen. »Oh, hallo Mr.Sexy. Kommt herein.«
    Das war typisch Lola, die weder schüchtern noch eine Schlampe war. Sie redete einfach nur, wie ihr der Schnabel gewachsen war.
    »Sexy, gefällt mir«, meinte Noah mit einem schiefen Grinsen.
    Lola zog die Tür hinter uns ins Schloss und erwiderte sein Grinsen. »Wem nicht?«
    Ich stellte die beiden einander vor, während Lola die Türkette wieder einhängte. »Noah, darf ich vorstellen, meine Mitbewohnerin Lola.«
    Mit einem Zwinkern in meine Richtung gab Lola ihm die Hand. Ich sollte sie mal Warren vorstellen. Die beiden könnten um die Wette zwinkern.
    »Ich gehe wieder ins Bett«, verkündete sie. »Sehe ich euch zwei Hübschen morgen früh?«
    »Gute Nacht«, antwortete ich mit einem nicht wirklich böse gemeinten Blick.
    Doch sie grinste nur und schlenderte davon.
    Welch armseliges gesellschaftliches Leben ich doch führte. Da kam ich einmal mit einem Typen nach Hause, und meine Mitbewohnerin geriet förmlich aus dem Häuschen.
    Kaum war Lola weg, wurde mir schlagartig bewusst, dass ich mit Noah allein war. Vollkommen allein. Das machte mich nervös.
    »Leg deinen Mantel einfach irgendwo ab«, sagte ich, während ich meine Jacke über die Sofalehne warf. »Möchtest du etwas trinken?«
    Er schlüpfte aus seinem Mantel und schüttelte den Kopf. »Nein danke. Was macht dieses Ding?« Er sprach mit gedämpfter Stimme, was mir nur recht war, denn ich wollte nicht, dass Lola mithören konnte.
    Damit waren wir also wieder beim Thema. Hätte ich mir auch denken können, dass er weitere Fragen haben würde. Ich holte mir eine Dose Cola light aus der Küche und zog den Verschluss mit einem lauten Zischen auf, während ich zurück ins Wohnzimmer ging. »Genau genommen ist Karatos eine Art Dämon, der einem schreckliche Alpträume bringt.«
    Noah stand am Kaminsims und betrachtete die Familienfotos, die Lola und ich dort aufgestellt hatten. Als er mich kommen hörte, drehte er sich zu mir um. »Er scheint ziemlich mächtig zu sein.«
    Wem sagte er das? Ich erinnerte mich noch ganz genau, wie es gewesen war, den Dämon in mir zu spüren, und allein der Gedanke daran ließ mich schaudern. »Ja, eine widerliche Kreatur, aber er untersteht noch immer Morpheus.«
    Noah schwieg. Ich sah ihm an, wie er das Ganze zu verdauen versuchte. »Und Träume sind real?«
    »Mehr oder weniger.« Die Verwirrung stand ihm ins Gesicht geschrieben, und ich musste lächeln. »Die Traumwelt ist ein realer Ort. Allerdings einer, an den wir Menschen nicht in körperlicher Form reisen können. Aber mit unserem Geist. Betrachte sie als eine andere Dimension.«
    Er starrte mich an, sichtlich bemüht, auch dieses Stückchen Information zu verdauen. »Wurdest du dort geboren?«
    »Nein. Geboren wurde ich hier, in dieser Welt.«
    »Aber du kannst dort hingehen.« Er runzelte die Stirn. »Deswegen hast du neulich in der Klinik plötzlich neben mir im Bett gelegen. Du bist nicht schlafgewandelt, du bist mit mir aus meinem Traum gekommen, und zwar körperlich.«
    »Ich weiß es nicht.« Das war nicht einmal gelogen. Ich ahnte zwar, dass ich zwischen den Dimensionen wechseln konnte, hatte es aber eigentlich nie getan, zumindest nicht bewusst. Ich hatte ja jedes Mal geschlafen, wenn ich die Traumwelt betrat.
    Noah schüttelte ungläubig den Kopf. »Echt abgefahren.«
    Ich musste lachen. »Das ist untertrieben formuliert.«
    Er nahm mir die Coladose aus der Hand, trank einen Schluck und reichte sie mir wieder – eine seltsam vertraute, intime Geste, die mich nicht ärgerte, sondern erregte. »Es ist so surreal, trotzdem weiß ich, dass es wahr ist, weil ich es gesehen habe.«
    Ich wünschte, es gäbe etwas, das ich sagen oder tun könnte, um ihm die Situation zu erleichtern, aber sie machte mir selbst genug zu schaffen. Doch schien er auch das hier mühelos zu verarbeiten. »Jeder andere wäre wohl ziemlich ausgeflippt, wenn er so etwas erlebt hätte.«
    Seine breiten Schultern hoben sich unter dem Jackett. »Ich bin aber nicht jeder andere.«
    »Stimmt«, meinte ich, während meine Augen die seinen suchten. »Das bist du nicht.«
    Er nahm mir erneut die Coladose aus der Hand, stellte sie diesmal aber auf dem Kaminsims ab. Dann wandte er sich wieder mir zu und nahm mein Gesicht zwischen seine warmen Hände. »Du auch nicht«, sagte er und küsste mich, bevor ich irgendetwas erwidern konnte.
    Himmel, wie dieser Mann küssen konnte! Fest, mit weichen, warmen Lippen. Er hielt mich, als wäre

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