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Tochter der Träume / Roman

Tochter der Träume / Roman

Titel: Tochter der Träume / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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ich zerbrechlich. Noch nie hatte mich ein Mann so gehalten, und es schnürte mir fast den Atem ab. Ich fühlte mich federleicht.
    Sein Kinn streifte meines, und seine Bartstoppeln rieben angenehm rauh auf meiner Haut. Meine Finger krallten sich in die Vorderseite seines Hemds und zerknüllten es. Ein Knopf schnitt mir in die Handfläche, aber das war mir egal. Der Kuss wurde leidenschaftlicher, und ich öffnete meinen Mund und erlaubte seiner Zunge, die meine zärtlich zu umspielen.
    Unser Atem vermischte sich, ging flach und keuchend, während sich unsere Lippen nicht voneinander lösen wollten. Noahs Zunge erkundete meinen Mund und strich an meinen Zähnen entlang, während ich mich an ihn klammerte, als hätte ich Angst, dass es gleich vorbei sein würde. Er schmeckte gut – ein wenig nach Corona mit Limette und meiner Cola. Sein Mund war warm und feucht, und seine Lippen und seine Zunge waren unglaublich geschickt. Ich schäme mich nicht zuzugeben, dass meine Knie schwach wurden und gewisse Stellen meines Körpers sich gern lustvoll an gewissen Stellen seines Körpers gerieben hätten, aber ich war unfähig, mich zu bewegen.
    Erst als seine Hände an meinen Schultern hinabglitten und seine sanft knetenden Finger auf die Blutergüsse stießen, die ich Morpheus zu verdanken hatte, zuckte ich jäh zurück.
    Noah ließ mich sofort los und hob die Hände. »Zu viel?«
    »Nein«, beteuerte ich, während ich meine Hand auf eine der empfindlichen Stellen oberhalb meiner linken Brust legte. »Du hast nur gerade ein paar blaue Flecken getroffen.«
    Er runzelte die Stirn. »Hast du die von Karatos?«
    »Von meinem Vater.« Kaum hatte ich die Worte ausgesprochen, bemerkte ich die Veränderung an ihm. Sein Körper wurde starr, seine Miene dunkel, und ich wusste, dass es mit dem Küssen vorbei war. Die Stimmung war dahin.
    »Absichtlich?« Seine Stimme war leise und sanft, und doch völlig ohne jedes Gefühl – was er bewusst zu machen schien.
    »Er hat mich mit Schneebällen beworfen«, erklärte ich. »Er versuchte, mir beizubringen, wie ich sie verwandeln kann.«
    »Schneebälle!« Die Erleichterung war Noah ins Gesicht geschrieben. Eigentlich hätte ich es lustig gefunden, wenn es nicht so weh getan hätte. »Dann ist ja gut.«
    Ich musste an das Gemälde mit dem Titel
Mutter
denken und fragte mich, ob es einen Zusammenhang zwischen seiner seltsamen Reaktion vorhin und seinem Verhalten jetzt gab.
    »Ich sollte besser gehen«, sagte er in die Stille zwischen uns.
    Ich fuhr mir mit der Zunge über die Unterlippe, war noch immer viel zu benommen von seinem Kuss, als dass ich enttäuscht sein konnte. »Okay.«
    Seine warmen Finger berührten meine Wange. »Sag mir, dass du wenigstens versucht bist, mich zum Bleiben zu überreden.«
    Oh.
Ein süßes Pochen regte sich in meinen unteren Regionen. »Ja«, wisperte ich. »Ja, das bin ich.« Und wie!
    Und nun war er es, der über meine Lippe leckte. »Gut.«
    Ich ließ ihn los, während er einen Schritt zurücktrat. Sein Hemd war total zerknittert, aber das schien ihn nicht zu stören. Ich konzentrierte mich darauf, meine Fassung wiederzuerlangen, als er seinen Mantel holte. Vielleicht bildete ich es mir ein, aber irgendwie wirkte sein Gang weniger lässig als sonst, aber er schien weitaus weniger durcheinander zu sein als ich.
    Doch dann sah ich die Wölbung in seiner Hose und spürte erneut ein heißes Prickeln, weil ich wusste, dass ich dafür verantwortlich war.
    Ich begleitete ihn zur Tür und zog mit zitternden Fingern die Kette auf, während er mir aus seinen feurigen, schwarzen Augen dabei zusah.
    »Nimm bitte etwas ein, um die REM -Phase zu unterdrücken«, mahnte ich ihn. »Und Karatos fernzuhalten.«
    Er nickte. »Ich ruf dich an.« Er trat hinaus.
    »Du weißt schon, dass damit unser therapeutisches Verhältnis völlig dahin ist«, sagte ich.
    Er lachte und wandte sich zum Gehen. »Das will ich hoffen.«
    Ich wartete noch, bis er am Ende des Flurs angekommen war, winkte ihm kurz zu, schloss die Tür und hängte die Kette wieder ein. Dann lehnte ich mich von innen gegen das Holz, bis nach ungefähr drei Sekunden Lolas Zimmertür aufging.
    »Und?«, fragte sie neugierig.
    Ich grinste über das ganze Gesicht. »Das nächste Mal, wenn ich dir vorheule, wie schrecklich mein Leben sei, dann darfst du mir eine kleben. Mein Leben ist ob-er-fan-tas-tisch!«
     
    Tatsächlich glaubte ich wenigstens eine Weile lang, dass mein Leben ob-er-fan-tas-tisch war. Auch als Noah sich am

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