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Tochter der Träume / Roman

Tochter der Träume / Roman

Titel: Tochter der Träume / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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in meinem Kopf zu rattern,
was
ich wohl ausgefressen hatte. Dann fiel mir Lola ein, wir dienten einander als Notfallkontakt.
    »Bin schon unterwegs.« Hätte ich Bonnie bitten sollen, die Beamten in mein Büro zu schicken? Doch ich wollte Bonnie dabeihaben, egal, was der Grund des Besuchs war.
    Ich strich meinen Rolli glatt und begab mich, so schnell mich meine zitternden Beine trugen, an den Empfang, wo zwei uniformierte Beamte der New Yorker Polizei vor Bonnies Schreibtisch standen und mir entgegensahen.
    »Dawn Riley?«, fragte einer der beiden, als ich auf sie zutrat.
    Ich nickte. »Wie kann ich Ihnen helfen, meine Herren?« Wie professionell und ruhig ich klang!
    »Kennen Sie eine Nancy Leiberman?«, fragte der andere. Beide waren groß, stattlich und sprachen mit starkem New Yorker Akzent, waren aber durchaus bemüht, ruhig zu erscheinen, was mich ebenfalls ein wenig beruhigte.
    »Ja.« Ich nickte. »Sie müsste jeden Moment hier sein.«
    »Nun, wir wissen, dass Ms. Nadalini hier eine Nachricht auf Ms. Leibermans Anrufbeantworter hinterlassen hat. Können wir uns irgendwo ungestört über Ms. Leibermans Therapie unterhalten?«
    Dann waren die beiden Beamten also in Nancys Wohnung gewesen, als Bonnie dort angerufen hatte? Wieso wollten sie mit mir über ihre Therapie sprechen? Dazu war ich nicht befugt, es sei denn … Ein kalter Schauer durchlief mich. »Ja, in meinem Büro«, antwortete ich krächzend. »Was ist passiert?«
    Mit teilnahmsvollen Gesichtern sahen sie mich an. »Die Tochter von Ms. Leiberman hat ihre Mutter heute Morgen tot aufgefunden. Wir haben allen Grund zur Annahme, dass es sich um Selbstmord handelt.«
    Selbstmord? Ich hörte, wie Bonnie hinter mir nach Luft schnappte. Mittlerweile waren auch Dr.Canning und Dr.Revello aufgetaucht und wirkten bestürzt, was mir Anlass zur Hoffnung gab, dass sie doch zu menschlichen Regungen fähig waren.
    »Kommen Sie bitte mit in mein Büro.« Meine Stimme klang hohl. »Ich werde Ihnen, so gut ich kann, Auskunft geben.«
    Als die Polizisten mir durch den Flur folgten, ging mir Nancy nicht aus dem Kopf. Ich musste daran denken, wie fröhlich sie beim letzten Mal gewesen war, daran, dass ihre Alpträume einfach verschwunden waren. Dann dachte ich an ihren Anruf mit der Bitte um einen Termin, und die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag.
    Nancy Leiberman hatte nicht Selbstmord begangen. Nancy Leiberman war getötet worden.
    Karatos hatte mir sein Geschenk geschickt.

[home]
    Kapitel 10
    I m Körper von Nancy Leiberman fanden sich Rückstände von Medikamenten und Alkohol, jedoch nicht in tödlichen Mengen. Es schien, als hätte ihr Herz einfach aufgehört zu schlagen, und man glaubte, dass ihr Tod eine natürliche Ursache hatte. Ein weiterer SUNDS -Fall, laut Dr.Canning. Wenn er noch einmal so etwas behauptete, würde ich ihn zwingen, sein Klemmbrett zu essen.
    Das Töten musste aufhören, und als ich in der Nacht in die Traumwelt ging, um mein Training fortzusetzen, schwor ich mir, dass ich es schlimmstenfalls selbst stoppen würde. Wenn ich je eine halbwegs »normale« Beziehung mit Noah führen wollte und die Polizei nicht ständig mit der Nachricht vom Tod eines weiteren Patienten in der Klinik auftauchen sollte, dann musste Karatos aufgehalten werden. Und damit meine ich, vernichtet. Beseitigt. Ausgelöscht. Was immer mein Vater mit einem Traumwesen anstellte, das gegen die Regeln verstieß.
    Doch dazu musste mein Vater den Dämon erst einmal finden. Und allem Anschein nach waren weder mein Onkel Icelus noch er, der große König persönlich, imstande, ihn aufzuspüren.
    »Herrgott«, fluchte ich, während ich versuchte, einen Bleistift in ein Stilett zu verwandeln. »Es kann doch nicht so schwer sein, diesen verdammten Dämon zu finden? Wozu bist du der Gott dieses Reichs?«
    Das gefiel meinem Vater ganz und gar nicht, zumal ich recht hatte mit dem, was ich sagte. »Ich werde ihn finden«, beteuerte er und erschuf den nächsten Gegenstand, den ich verwandeln sollte.
    Versuchen würde er es, das wusste ich. Aber genauso wusste ich, dass es letztlich an Noah und mir sein würde, Karatos zu finden. Doch sobald ich ihn gefunden hatte – oder realistischer formuliert, sobald das Ding mich gefunden hatte –, könnte ich Morpheus zu Hilfe rufen. Das war wegen der übernatürlichen Verbindung, die in der Traumwelt zwischen uns existierte, möglich. Morpheus würde Karatos dann endgültig den Garaus machen.
    »Du hättest ihn längst finden können«, zischte

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