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Tochter der Träume / Roman

Tochter der Träume / Roman

Titel: Tochter der Träume / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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innerlich vor Wonne und ließ ihn gewähren.
    Er schmeckte ein bisschen nach Zahnpasta – süß und nach Minze. Seine Lippen fühlten sich weich an, drängten auf Erwiderung, und ich öffnete mich lustvoll seinen Küssen.
    Eine prickelnde Wärme floss durch meine Adern, und in mir stieg ein heißes Verlangen auf. Ich roch die salzige Hitze unserer feuchten Haut, spürte, wie sich sein muskulöser Körper fordernd an meinen presste. Ich winkelte meine Beine an, damit ich ihn noch besser spüren konnte, war hin- und hergerissen zwischen dem Verlangen, meine Hüften gegen seine Erektion kreisen zu lassen, und dem Wunsch, mich der versengenden Lust zu entziehen.
    Es gefiel ihm offensichtlich, mich zu küssen, das war nicht das Problem. Das Problem war vielmehr, dass ich nicht wusste, ob sein leidenschaftliches Interesse an mir echt oder von Karatos und der Traumwelt »beeinflusst« war. Soweit ich wusste, war der Dämon durchaus imstande, Noah in diese Richtung zu lenken. Er könnte Noah benutzen, um an mich heranzukommen.
    Wie beängstigend.
    Was würde noch übrig sein, wenn Karatos vernichtet war? Was hatten wir gemeinsam, außer einer gewissen Macht in der Traumwelt? Ich war durchaus gewillt, mich auf eine Beziehung mit Noah einzulassen – auch auf die Gefahr hin, dass es schiefging. Aber ich war nicht gewillt, das Risiko allein zu tragen. Wie konnte ich alles geben, wenn der Mann nur mit halbem Herzen bei der Sache war?
    Ich war noch nicht mit vielen Männern zusammen gewesen, aber ich wusste, was ich wollte. Wenn Noah für eine Beziehung nicht bereit war – worin lag dann der Sinn?
    Eine Hand – diese schönen, starken Finger – wanderte über meine Rippen in Richtung meiner Brust. Jede Faser meines Körpers gierte danach, dass seine Hand ihr Ziel erreichte. Aber ich wusste, dass dies keine gute Idee war, denn wenn er mich weiterhin so berührte, dann würde ich es geschehen lassen, obwohl ich es eigentlich noch nicht wollte.
    Ich drückte gegen seine Schultern, obgleich meine Finger sich lieber an ihnen festgehalten hätten. Er hob den Kopf und sah mit schweren Lidern auf mich hinab, ein Blick, der unwiderstehlich war. Doch ich blieb hart.
    Und … er ebenso!
    Er sprach keinen Ton, sondern sah mich nur fragend an. Aber ich hörte seine Stimme so klar in meinem Kopf, als hätte er die Frage laut gestellt.
Was ist los?
    »Ich kann das nicht«, stieß ich hervor. »Nicht hier. Nicht jetzt.«
    Die gebräunte Haut seiner Stirn zog sich in Falten. »Was kannst du nicht?«
    Auch wenn er noch so unschuldig tat, ganz dumm war ich nicht. »Sex mit dir in einem Übungsraum zu haben.«
    »Du glaubst, ich will Sex?«
    Ich hob eine Braue. »Sofern das keine Zucchini ist, die du in deiner Hose mit dir herumträgst – ja.«
    Er rollte sich weg von mir, und über meine eben noch warme Vorderseite strich ein kühler Lufthauch. »
Das
hat seinen eigenen Willen.«
    Klar, und woran es dachte, konnte ich an fünf Fingern abzählen. Ich setzte mich auf. »Willst du mir etwa erzählen, dass du aufgehört hättest, wenn ich jetzt keinen Rückzieher gemacht hätte?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich habe es einfach genossen. Ich dachte, das hättest du auch.«
    Das waren die längsten Sätze, die ich ihn je an einem Stück habe aussprechen hören. »Das schon. Ich will uns nur nicht zu etwas drängen.«
    Sein Blick verfinsterte sich. Er wusste, dass hinter meinem fadenscheinigen Einwand mehr steckte, als ich sagte. »Du glaubst, ich hätte dich gevögelt und mich dann aus dem Staub gemacht?«
    »Nein!« Ich wurde zunehmend aufgewühlter. Und ihm ging es nicht anders. »Ich denke, du hättest abgewartet, bis Karatos aus dem Weg ist.« Oje – dieser Satz war völlig danebengegangen.
    Noah erbleichte, und ich fühlte mich entsetzlich. »Schön zu wissen, welch hohe Meinung du von mir hast.«
    Er stand auf, und ich erhob mich ebenfalls. »Noah, so ist es nicht.«
    Trotzig die muskulösen Arme vor der Brust verschränkt, stand er vor mir und sah mich an. »Wie dann?«
    »Ich muss mich darauf konzentrieren, Karatos aufzuhalten. Da kann ich keine Ablenkung gebrauchen.« Ich redete mich um Kopf und Kragen.
    »Dann bin ich also bloß eine Ablenkung?« Seine Stimme klang so ruhig und leise, dass ich erschauerte. Noah wirkte in diesem Augenblick sehr gefährlich. Gleich würde er entweder dichtmachen oder austeilen, und ich wusste nicht, was mir lieber wäre.
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Was dann?«
    Ich konnte nicht antworten.

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