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Tochter Der Traumdiebe

Tochter Der Traumdiebe

Titel: Tochter Der Traumdiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Rollen des Kämpfers und des Unterhändlers sich gegenseitig ausschließen«, sagte ich mit mildem Tadel. Zugleich freute ich mich auf die Gelegenheit, mit ihm zu kämpfen. Seine Motive waren mir allerdings nicht geheuer. »Ein Ritter des Gleichgewichts dient nur dem Gleichgewicht.«
    »So ist es«, sagte er beinahe ungeduldig. »So sah man es früher. Doch das Chaos stellt eine Bedrohung dar und wird alles verschlingen, wenn wir uns nicht dagegen wappnen.«
    »Nun denn«, sagte ich, »als einer, der dem Chaos dient, kann ich nur für mich selbst sprechen und ich habe gewiss nicht die Absicht, irgendetwas oder irgendjemanden zu verschlingen.«
    »Dann seid Ihr ein Lügner oder ein Tölpel, Sir«, erwiderte er.
    »Das habe ich mir auch schon oft gesagt«, gestand ich ihm sofort zu. Ich wusste, dass er mich reizen wollte, doch es gab nicht viele, die es mit der grausamen Schlagfertigkeit eines Adligen von Melnibone« aufnehmen konnten. »Was wollt Ihr mir nun heute Morgen verkaufen, Sir?«
    »Wenn Ihr mir Eure Gastfreundschaft anbietet, dann kann ich es Euch beim Frühstück erklären. Es ist nicht meine Art, private Angelegenheiten in aller Öffentlichkeit zu besprechen.«
    »Wir haben hier in Tanelorn keine privaten Angelegenheiten zu besprechen, Sir. Es ist ein Ort, der für alle da ist. Geheimniskrämerei und Hinterlist haben hier keinen Platz, auch wenn dies ein Teil Eures Lebens sein mag.«
    »Ich will natürlich nicht Eure Lebensart stören, Sir.« Die Wölfin bewegte sich auf einmal, als stimme sie nicht völlig mit ihrem Reiter überein. »Ihr könnt Euch die Beschaulichkeit leicht bewahren. Schließlich bin ich gekommen, um Eure Herausforderung anzunehmen. Ein Zweikampf soll es sein, Mann gegen Mann. Um die Sache zu entscheiden. Falls Ihr aber die Angelegenheit nicht mehr als Ehrenhändel erledigen wollt, kann ich als Ersatz einen Tribut entgegennehmen. Ich will nichts weiter als das alte Schwert, das Ihr tragt. Gebt mir die Runenklinge und ich werde meine Männer abrücken lassen. Ihr habt gesehen, wie viele Bewaffnete wir gegen Euch in den Kampf schicken können. Ihr wisst, dass Ihr binnen einer Stunde überrannt werden würdet. Wir würden Euch auslöschen, als hätte es Euch nie gegeben. Das leise Raunen eines altes Windes, mehr wird von Euch nicht bleiben. Also gebt mir das Schwert und Ihr sollt unsterblich werden. Tanelorn wird mehr sein als eine bloße Erinnerung.«
    »Leere Drohungen«, sagte ich. »So etwas habe ich schon mein ganzes Leben lang aus hohlen Helmen schallen hören, Sir. Es klingt immer gleich - nach dem endgültigen Untergang. Nur wenn es darum geht, die Drohungen wahr zu machen…«
    »Meine Drohungen sind alles andere als vage, Sir«, erwiderte der Ritter des Gleichgewichts. Er rutschte unruhig hin und her und zupfte beinahe nervös an den Seidentüchern herum. »Sie haben sogar ungewöhnlich viel Substanz. Sie werden von hunderttausend Lanzenreitern unterstützt.«
    »Von denen, wie ich vermuten würde, kein Einziger diese Stadt betreten kann.« Ich wandte mich ab. »Jedenfalls nicht, solange man sie nicht hereingebeten hat. Ihr habt mir nichts anzubieten Sir, abgesehen von der Möglichkeit, meiner Langeweile zu entfliehen. Nicht einmal Eure widerwärtige, fast senile Herrin Miggea kann unaufgefordert nach Tanelorn einmarschieren. Diese sterblichen Soldaten, gegen die wir gekämpft haben, wurden hier ausgehoben. Die meisten sind jetzt tot. Alles, was auf übernatürlichen Kräften beruht, kann nur herein, wenn es eingeladen wird. Und Ihr, Sir, habt bereits Euren Kampfeswillen demonstriert. Ich glaube nicht, dass Ihr die Absicht habt, fair zu kämpfen.«
    »Mein Tonfall war ein Fehler, den ich bereue, Prinz Elric. Doch Ihr werdet feststellen, dass ich heute ein sehr zugänglicher Vertreter der Ordnung bin. Ich will Mann gegen Mann mit Euch kämpfen. Hört mein Angebot: Ich kämpfe mit Euch einen fairen Kampf um das Schwert. Solltet Ihr mich töten, dann zieht sich die Ordnung aus Tanelorn zurück, die Stadt soll unberührt bleiben und zu ihrem alten Zustand zurückkehren. Sollte ich Euch aber besiegen, dann nehme ich das Schwert und dann sollt Ihr Euch verteidigen, so gut Ihr könnt.«
    »Mein Schwert und ich sind aneinander gebunden«, erklärte ich ihm. »Wir sind eins. Wenn Ihr die Klinge haltet, kann sie Euch vernichten und schließlich würde sie doch wieder zu mir zurückkehren. Glaubt mir, mein geheimnisvoller Herr, ich habe mich nicht freiwillig dazu entschieden, aber so ist

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