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Tochter Der Traumdiebe

Tochter Der Traumdiebe

Titel: Tochter Der Traumdiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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hinunterstieg. »Genau das lässt mich auch an allem zweifeln, was sie versprechen. Pass nur gut auf dich auf, Mylord.« Er gab es auf, mich überzeugen zu wollen, und blieb zurück. »Ich werde auf Anzeichen eines Verrats achten und tun, was ich tun kann, um dafür zu sorgen, dass der Zweikampf fair abläuft. Doch ich sage es noch einmal, es ist die reine Dummheit, mein Freund. Dein verrücktes altes Blut hat wieder einmal dein Gehirn überschwemmt.«
    Diese Bemerkung amüsierte mich. »Dieses verrückte Blut hat uns oft aus Schwierigkeiten herausgehauen, mein Freund Mondmatt. Manchmal vertraue ich ihm mehr als jeder Vernunft.« Doch es gelang mir nicht, ihn aufzumuntern.
    Ein Dutzend andere, darunter Brut von Lashmar, baten mich, vorsichtig zu sein. Aber irgendetwas in mir war fest entschlossen, dieses Patt zu durchbrechen. Ich wollte meinen Instinkten blind vertrauen und mich auf etwas einlassen, das nicht etwa unausweichlich war, sondern Bewegung in die Angelegenheit brächte. Ich wollte beweisen, dass hier kein vorherbestimmtes Schicksal seinen Lauf nahm. Wie ich Mondmatt schon erklärt hatte, war es sicher nicht das erste Mal, dass ich dieses alte Blut durch meine Adern rauschen spürte. Ich hörte sein Lied in mir, es erfüllte mich mit einer wilden Freude. Wenn ich überleben würde, so schwor ich mir, dann würde es nicht das letzte Mal sein, dass ich dieses Lodern spürte.
    Ich war wieder ganz und gar lebendig. Ich ging ein Risiko ein. Mein Leben und meine Seele standen auf dem Spiel.
    Ich stieg die Treppe hinunter und rief, man solle mir das Tor öffnen. Dann verlangte ich, die Wölfin müsse verschwinden und der gesichtslose Ritter solle mir allein gegenübertreten.
    Als ich Tanelorns Mauern verlassen hatte und über die Zufahrt in die öde Welt schritt, war die Wölfin tatsächlich fort. Ich sah in einen Spiegel. Ich sah meine lodernden roten Augen und mein dünnes weißes Haar um die Schultern wehen, als der Wind ungehindert über die Aschewüste blies.
    Der Ritter hatte sich schon zum Zweikampf aufgestellt, ein silbern schimmerndes Breitschwert aus Stahl in den behandschuhten Händen haltend. Der Anblick irritierte mich, die Waffe hatte ich vorher nicht bei ihm gesehen. Das Schwert war in allem außer der Farbe ein Spiegelbild meines Sturmbringer. Ein negatives Spiegelbild. Ich konnte sofort die Zaubersymbole erkennen, auch wenn dieses Silberschwert keine nennenswerten magischen Eigenschaften besaß. Dies hätte ich sofort gerochen. Vielmehr strahlte es etwas Tödliches aus, etwas Negatives.
    Keine Magie. Oder eine so feine Magie, dass ich sie nicht bemerken konnte? Es lief mir kalt den Rücken hinunter, ich wurde vorsichtig und war etwas geschwächt.
    Eine Vorahnung wie von einem Dejá-vu-Erlebnis.
    Im silbernen Helm kicherte etwas. Ein seltsamer Laut, fast ein Flüstern.
    »Wir leben unsere Geschichten viele Male aus, Prinz Elric. Manchmal bekommen wir sogar die Möglichkeit, sie zu verändern. Ich hoffe, Ihr werdet verstehen, dass Ihr in manchen Inkarnationen verlieren müsst. In manchen müsst Ihr sterben, in anderen erleidet Ihr Schlimmeres als den Tod.«
    Wieder der seltsame Schauder.
    »Ich glaube, dies wird eine solche Geschichte, Mylord.«
    Damit stürmte die funkelnde Klinge auf mich los.
    Ich konnte sie gerade noch rechtzeitig abwehren. Sturmbringer knurrte, als er mit dem weißen Stahl zusammenprallte. Meine Klinge drückte damit ihren Hass aus. Oder war es Furcht? Dieses Geräusch hatte ich jedenfalls noch nie von ihr vernommen.
    Ich spürte, wie die Energie aus mir strömte. Mit jedem Schlag, den ich abwehrte, fiel es mir schwerer, das Schwert zu heben. Ich starrte den silbernen Helm an, während wir kämpften, doch ich konnte kein Gesicht dahinter erkennen.
    Ich bekam Angst. Sonst verließ ich mich auf die Stärke meines Schwerts, das mir die Kraft gab. Doch jetzt zapfte Sturmbringer meine Kräfte an. Was half diesem geheimnisvollen Krieger? Warum hatte ich den Zauber nicht gerochen? Ich war eindeutig das Opfer einer übernatürlichen Kraft.
    Der Ritter war nicht, wie ich erwartet hatte, ein erfahrener Schwertkämpfer. Er war sogar recht ungeschickt. Doch er konnte jeden Schlag, den ich führte, parieren. Nur selten machte er Anstalten, mich anzugreifen. Er schien sich völlig in die Defensive zurückzuziehen. Auch das machte mich misstrauisch. Hätte ich nicht dem Zweikampf zugestimmt, ich hätte die Sache sofort beendet und wäre in die Stadt zurückgekehrt.
    Ich war daran gewöhnt,

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