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Tochter des Drachen

Tochter des Drachen

Titel: Tochter des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J.Bick
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reden, genau wie ich. Ich vermute, er hat mich am Leben gelassen, weil er sich darauf verlässt, dass Sie ihn verfolgen. Er hat Nachricht von Klathandu IV erhalten.«
    Katanas Augen verengten sich zu misstrauischen Schlitzen. »Und warum sollte er erwarten, dass ich ihn weiter als bis hierher verfolge?«
    »Weil er darauf zählt ...« Fusilli verstummte, schaute auf seine Hände, dann platzte es aus ihm heraus. »Er hat Sir Eriksson.«
    »Ihnen ist doch klar, dass das eine Falle ist«, stellte Crawford fest. Sie waren allein in einem Büro neben dem Gouverneur Tormarks. Der Raum war prächtig ausstaffiert, mit einer Sammlung antiker Gemälde in vergoldeten Rahmen, einer hellbraunen Ledercouch mit eleganten, goldbestickten Kissen und dazu passenden Ohrensesseln. Katana stand mit verschränkten Armen vor den bodenlangen Fenstern, aus denen die Ostwand bestand. Der Tag-und-Nacht-Zyklus der Kuppelstadt war präzise kontrolliert, und als sich die Kuppel allmählich verdunkelte, flammten auf den Straßen die Laternen an. Crawford fuhr sich mit der Hand durch die feuerrote Mähne und stieß frustriert den Atem aus. »Jemand muss Sakamoto aufhalten. Aber nach Saffel zu fliegen ist nicht die Lösung.«
    Katana drehte sich um. Ihre Augen brannten. »Dann schlagen Sie mir einen anderen Weg vor. Sagen Sie mir, wie ich meine Rache bekomme, und ich höre Ihnen zu. Erklären Sie mir, wie oder warum der Koordinator eine solche Barbarei zulassen konnte, wie wir sie gesehen haben, und ich werde meine Gefühle unterdrücken. Aber das können Sie nicht, und das wissen Sie auch.«
    »Sie haben recht. Sakamoto ist außer Kontrolle. Aber das ist nicht Ihr Kampf.«
    »Der Koordinator hat nichts unterno mm en.«
    »Vielleicht kann er es nicht.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Dann glauben Sie mir das, Katana: Wenn Sie Sakamoto angreifen, wird er uns zerquetschen. Und wofür? Sinnlos zu sterben ist doch närrisch.«
    Eine undefinierbare Gefühlsregung zuckte über ihre Züge, aber dann entdeckte Crawford eine neue Härte in Katanas Augen. »Hören Sie mir gut zu, An-dré. Wir fliegen nach Saffei. Punkt. Selbst wenn die Ares-Konvention nur leere Worte wäre, das Blut meiner gefallenen Krieger schreit nach Vergeltung. Sie haben mir ihr Leben verschrieben und ich ihnen das meine. So oder so muss Sakamoto sterben. Haben Sie das verstanden? Ich würde mich niemals gegen den Koordinator stellen, aber Sakamoto ist nicht der Koordinator, und er muss sterben !«
    Ihre Worte hingen in der Stille, die ihrem Ausbruch folgte. Schließlich brach Crawford das Schweigen. »Ihnen ist doch bewusst, was Sie da sagen?«
    »Allerdings.« Katana spießte ihn mit ihrem Blick auf. »Ich will seinen Tod, André.«
    Crawford nickte. »Ja, das dachte ich mir.«
    Landungsschiff Schwarzer Wind, im Anflug auf Saf-fel
    Präfektur II, Republik der Sphäre
    4. September3135
    Ah, es tat gut, wieder in seinem No-Dachi in den Kampf zu ziehen, mächtig und stolz, das glänzende 5-Tonnen-Katana unter Saffels Sonne blitzend! Liebevoll befingerte Sakamoto die geriffelte Kühlweste. Die Schläuche unter der Stoffschicht dellten leicht ein, wenn er mit dem Finger darauf drückte, und er sog den schwachen, leicht beißenden Geruch des Kühlmittels ein. Er hatte schon zu lange auf keinem Schlachtfeld mehr gestanden.
    Das war bei einem Mehrfrontenkrieg das Problem, Sakamoto nahm sich ein Stück Konfekt von einem runden Silbertablett, ein winziges Nest honigüberzogener Walnusskerne in papierdünnem Teig. Es gab so viel zu entscheiden, und all diese Angriffswellen musste er ohne HPG koordinieren! Es war Furcht einflößend schwierig. Er steckte sich das kleine Gebäck in den Mund, kaute und seufzte begeistert, als die buttrige Süße auf seiner Zunge regelrecht explodierte.
    Und wie ermüdend es war, erst nach Deneb Algedi umschwenken zu müssen, statt zusammen mit den Vorauseinheiten Saffel überfallen zu können. Naya-raptoren! Wer hätte gedacht, dass die Blauen so erfindungsreich waren? Aber all das war Vergangenheit, und morgen früh würde er ein Kontingent seiner Truppen persönlich in die Schlacht führen, wie es sich für einen Kriegsherren gehörte. Natürlich würde es auf Saffel Widerstand geben, anders als auf Al Na'ir und schwieriges Gelände. Die halbe Landmasse war noch immer von Eis bedeckt. Außerdem hatten Bannsons Leute den Planeten keineswegs verlassen, sondern eine wichtige Verteidigungsanlage auf der Dovejin-Eiskappe besetzt. Aber jetzt würde er sich um die Räuber

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