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Tochter des Drachen

Tochter des Drachen

Titel: Tochter des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J.Bick
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ungeduldigen Handbewegung weg. »Ich habe andere Quellen.« Und zu Mori: »Informiere Kobayashi, Arne und Endo. Sie sollen in zwei Monaten auf Benjamin sein, verstanden?«
    Wer? Worridge runzelte die Stirn und wollte gerade fragen, als Mori erklärte: »Ich habe diese Anweisung vorhergesehen, mein Tai-shu, und mir die Freiheit genommen, die entsprechenden Nachrichten schon gestern abzuschicken.«
    Okay, jetzt war Worridge beeindruckt. Mori war nicht nur ein Schleimer, sondern auch ein Hellseher. Sakamoto seinerseits fixierte Mori mit verkniffenem Blick, wartete einen Augenblick und sagte dann: »Tatsächlich?«
    Dann, noch bevor Worridge Zeit hatte zu blinzeln, warf sich Sakamoto nach hinten. Ein Lichtblitz zuckte auf, ein hoher Pfeifton zerriss die Luft. Mori stand einen Moment lang mit verwundertem Gesicht auf seinem Platz. Dann wurde ein helles rotes Band um seinen Hals erkennbar, das hinab in den Kragen der Uniform floss. Moris Kopf kippte zur Seite und fiel mit dem Gesicht voran auf den Decksboden. Das Geräusch war nicht wirklich zu beschreiben, aber es erinnerte Worridge an eine Gelegenheit in ihrer Kindheit, als sie mit zehn Jahren einmal eine Was-sermelone vor dem Haus hatte fallen lassen, die vor ihr auf dem Boden geplatzt war.
    Moris Körper folgte dem Kopf nicht sofort. Statt-dessen spritzte in hohem Bogen das Blut übers Deck und klang dabei wie Wasser in einer Keramikschüssel. Der Körper war nicht wirklich steif, aber auch nicht schlaff. Seine Hände zuckten irgendwie überrascht, wie die einer Marionette, an der jemand den falschen Faden bewegt hatte. Und dann schlug Mori, jetzt eindeutig Wenigi, wie ein gefällter Baum vornüber.
    In der - bis auf das unbeteiligte Zwitschern der Computer - absoluten Stille, die diesem Akt folgte, betrachtete Sakamoto sein Katana. Die Klinge war sauber. Er hatte den Schlag so schnell ausgeführt, dass kein Blutstropfen das Metall befleckt hatte. Dann schob er das Schwert mit leisem Schaben zurück in die Scheide und zog gelassen den Stopfen aus der Karaffe. Wein gluckerte in seinen Kelch, und Worridge hörte das leise Quietschen des Stopfens, als Sakamoto ihn zurück in den Glashals drückte.
    Der Kriegsherr von Benjamin drehte sich zu Worridge um und hob das Glas zu einem Trinkspruch. »Jemand, der Ihr Handeln vorhersieht, hat in Gedanken bereits Ihre Nachfolge angetreten, Worridge, und die Taten sind den Gedanken hart auf den Fersen. Denken Sie daran, Tai-sho: Hier ist nur Platz für einen Tai-shu.«
    Dann leerte er in einem Zug das Glas und seufzte zufrieden. »Und Worridge ... lassen Sie hier saubermachen.«
    Imperial City, Luthien Militärdistrikt Pesht, Draconis-Kombinat
    24. Dezember3134
    In den Gärten war es kühl. Der Himmel leuchtete in einem prachtvollen Rot, das allmählich in Violett überging, als sich das Licht der Sonne in der Haut des Planeten brach, und zu seinen Füßen breitete sich ein Meer aus weißem Stein aus. Bhatias Blick glitt über die sorgfältig gezogenen Linien, die um eine Insel aus Fels, einen Hügel aus Moos wogten und wirbelten. Das Zentrum des Kieselmeers war ein großartiger Geniestreich: eine sich endlos um einen einzigen, nicht vorhandenen Punkt drehende Spirale.
    Und das ist das Kombinat, der unsichtbare Angelpunkt, um den sich das Universum dreht. Irgendwie war es auch eine passende Metapher für die besten Koordinatoren: die Leere im Zentrum eines Rades. Vincent Kurita allerdings, dieser Pfau, war eine bloße Null.
    Und Sakamoto irrte sich in einem Punkt. Die ISA war keineswegs zahnlos, allerdings hatte der Kollaps der HPGs sie irgendwie blind und taub werden lassen. Es trafen immer noch Kurierbotschaften ein, aber die darin enthaltenen Informationen waren häufig überholt und nutzlos. Bhatia knurrte. Es war ein Glücksfall, dass sie von den Capellanern erfahren hatten, eine Information aus zuverlässiger, vor langer
    Zeit auf Liao eingeschleuster Quelle, die es auf seinen Schreibtisch geschafft hatte, auch wenn diese Quelle inzwischen verstummt war. Eine beunruhigende Wendung, angesichts derer sich Bhatia fragte, ob die Capellaner weit genug vorgestoßen sein mochten, um das Liao-System zu erobern.
    Und dann war da noch Katana Tormark. Die kleine Hexe! Plötzlich erwachte ein hämmernder Kopfschmerz hinter Bhatias Augen. Wenn er nur an sie dachte, schmerzte es schon! Ein Vater, der nicht weniger als der Stolz des 05S gewesen war - zum Republiksympathisanten mutiert und auch noch zum Planetaren Gouverneur! Den Himmeln sei

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