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Tochter des Drachen

Tochter des Drachen

Titel: Tochter des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J.Bick
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tätschelten sein Gesicht, als Vincent Kurita inhalierte, den Atem anhielt und ihn dann mit einem Seufzen wieder entließ. Danach nahm er einen kleinen Schluck. Die zarten Geschmacksnuancen des schaumigen grünen Tees explodierten auf seiner Zunge. Der Geschmack rief Erinnerungen an fröhliches Lachen wach, an seine Frau und ihre drei Kinder, bevor die Lage so ... düster geworden war.
    Düster, ja. Vincent betrachtete Theodore, der auf seiner Tatami kniete und ins Leere blickte. Der Balkon lag über dem Palastgarten - moosbewachsene grüne Hügel und stille Teiche bedeckt von runden, grünen Lotusblättern. »Du bist sehr still, mein Sohn.« Sie waren unter sich, und Vincent sah keinen Bedarf für den Pluralis majestatis, eine erstaunlich effektive Affektiertheit.
    Theodore zuckte zusammen. »Entschuldige, Vater. Es ist nur ...«, und nun blickten die blauen Augen zu Vincent hinüber, »... möglicherweise hat Sakamoto nicht ganz unrecht.«
    »Tatsächlich? Sprich.« Und als er Theodore zögern sah, setzte er sanft hinzu: »Ich bin kein Takashi. Ich bin mir deiner Liebe sicher, mein Sohn.« Er wurde damit belohnt, dass sich die Anspannung auf Theodores Zügen löste.
    »Ich verstehe deine Sorgen völlig, Vater. Aber Sakamoto hat recht, und das weißt du auch. Die Republik hält sich für unbesiegbar, mit Terra als ihrem Zentrum, umgeben von einem Ring aus Präfekturen. Aber das ist ein Irrtum. Devlin Stone ist fort, und was auch immer er sein mag, Levin ist kein Ersatz. Ohne etwas, das die Präfekturen aneinanderbindet, zersetzt sich der innere Kern und der Baum stirbt.« Er beugte sich vor. »Du bist das Kernholz des Baumes Draconis-Kombinat, Vater. Die Kuritas sind der Saft, der durch seine Adern strömt. Aber wir haben den Thron schon einmal verloren, und wenn du weiter schweigst, könnte es erneut geschehen.«
    »Ebenso wenig wie ich ein Takashi bin, bin ich ein Robert Kurita. Und wer sollte mein Nihongi von Rohrs sein? Sakamoto? Wohl kaum. Er ist ein Schläger, und dabei so von sich eingenommen, dass er sich Illusionen macht.«
    »Warum erlaubst du ihm dann, weiter als Tai-shu zu dienen?«
    Vincent zuckte die Achseln. »Weil er meinen
    Zwecken dient. Wenn das nicht mehr der Fall ist, wird er sich in keiner Position befinden, Einwände zu erheben.«
    »Und Katana Tormark?«
    »Was soll mit ihr sein?«
    »Vater, sie nimmt da draußen im Namen des Kombinats Planeten ein ...«
    »Eine recht neue Entwicklung, wie Sakamoto so lapidar festgestellt hat. Und ein Glück. Eine Weile hat sie mir Sorgen gemacht.«
    »Vater, das ist ernst! Katanas Familie hat ihre Ehre verloren, ihre Besitztümer wurden beschlagnahmt, nachdem Akira mit seiner O5S-Zelle zu Devlin Stone übergelaufen ist! Deine Untätigkeit ist eine Bestätigung, dass diese Tochter eines entehrten Kombinatsadligen für dich spricht! Vater, sie hat dich zum Duell gefordert, dich aufgefordert, aus dem Versteck zu kommen. Was hält dich auf?«
    Gut formuliert und gut durchdacht. Wieder einmal war Vincent von seinem Sohn beeindruckt. Er wird einmal ein guter Herrscher sein. Dann folgte auf den Fersen dieses Gedankens ein anderer, düstererer, mit einem Unterton der Traurigkeit. Aber wird Haus Kurita überleben, wenn es Theodore nicht gelingt, unserem Familienfluch zu entkommen? Vincent versperrte den Weg, auf den dieser Gedanke führte. Er spielte auf Zeit, wählte ein Stück Gebäck von seinem Teller und steckte es sich in den Mund. Die süße, vollmundige Bohnenpaste zerschmolz in einen Geschmack von Nüssen und Honig. Ebenso wenig wie man über die Süße von Bonbons weint, will ich jetzt trauern. Er schluckte und antwortete: »Ich tue, was ich tue. Wir werden die Republik nicht angreifen. Und ... wir werden Katana Tormark nicht direkt behindern.«
    Theodore überhörte die Betonung. »Nicht einmal, wenn dies das Kombinat gefährdet.«
    »Ich bin das Kombinat. Also ... ja.« Vincent wartete einen Pulsschlag. »Sollte ich mir deinetwegen Sorgen machen?«
    Theodore blinzelte, und Vincent sah erst Erstaunen, dann Wut über die Züge seines Sohnes gleiten. »Du weißt, dass ich hinter dir stehe, Vater.«
    »Aber eines Tages musst du Koordinator werden, und das könnte dich zwingen, mich zum Wohle des Kombinats abzusetzen.«
    Theodores Adamsapfel hüpfte, als er mühsam schluckte. »Ich werde dir nachfolgen, Vater -, ich werde dich niemals ab- oder ersetzen.«
    Glucksend klopfte Vincent seinem Sohn auf die Schulter, dann legte er die Hand um Theodores Nacken. Das

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