Tochter des Ratsherrn
ihrer Schwangerschaft war sie für ihn immer noch begehrenswert. Die Höfe ihrer Brustwarzen waren größer geworden und die Brüste selbst praller. Die Wölbung ihres Leibes hatte für ihn etwas Verlockendes. Er nahm das Talglicht und stellte es auf eine Truhe neben dem Bett, damit er seine Frau noch deutlicher sehen konnte. Wie lange war es her, dass sie sich ihm auf diese Weise angeboten hatte? Er konnte sich schon fast nicht mehr daran erinnern. Umso mehr genoss er nun den Augenblick.
Nackt, wie er war, stand er jetzt vor ihr – ungeniert, in seiner vollen Pracht. Während draußen dumpf der Donner grollte, glitt er geschmeidig wie ein Raubtier zu seiner Frau ins Bett. Mit einem Ruck schleuderte er die Laken zu Boden, dann begann er, sie sanft zu streicheln. Die Fingerkuppen seiner rechten Hand strichen fast schwerelos über die verführerische Vertiefung ihres Halses, dann glitten sie langsam hinab. Sie umfuhren ihre Brüste, ohne jedoch die empfindlichen Spitzen zu berühren, und tasteten sich weiter vor zu ihrem Bauchnabel. Er ging behutsam vor, denn er wusste, dass seine Frau während ihrer Schwangerschaften immer besonders empfindsam war.
Seine Berührungen erregten Runa genauso, wie sie sie kitzelten. Sie schloss die Augen und gab sich ganz seinen Liebkosungen hin. Ihre Haut begann zu prickeln.
Walther verhielt sich nicht wie sonst. Für gewöhnlich gefiel es ihm, sie einfach zu nehmen, sich ihres Körpers mit sanfter Gewalt zu bemächtigen. Heute jedoch war alles anders. Runa schien ihm auf reizvolle Weise fremd zu sein. Zaghaft, fast wie in der Hochzeitsnacht, als er ihren Körper noch nicht gekannt hatte, erforschte er ihre samtweiche Haut und verlor sich hoffnungslos in ihren Reizen. Es zog in seinen Lenden, sein Glied richtete sich weiter auf. Er ließ von Runas Bauchnabel ab und umschloss darauf mit beiden Händen ihre leicht gerundete Mitte. Voller Leidenschaft grub er seine Finger in ihr zartes Fleisch, während er sich ungeduldig zwischen ihre Schenkel drängte. Dann fuhr er mit beiden Händen an ihren Seiten hinauf, über ihre Achseln zu ihren Handgelenken, und zwang sie die Arme über den Kopf zu nehmen, wo er sie festhielt.
Runa stöhnte leise und hielt die Augen geschlossen; offenbar genoss sie es, sich ihm voll und ganz auszuliefern.
Walther bedeckte ihren Hals mit Küssen und glitt mit seiner Zunge zu ihren Brustspitzen, worauf Runa sich aufbäumte, ihm entgegen, und stumm um Erlösung flehte. Auffordernd spreizte sie die Schenkel.
Auch Walther konnte nicht länger warten. Sein steil nach oben ragendes Gemächt vor ihrer Scham platzierend drang er gleich darauf bis zum Schaft in sie ein.
Runa stieß einen Schrei aus und begann vor Begierde zu zittern. Laut stöhnend vor Lust wölbte sie sich ihm entgegen und verlangte nach schnelleren, noch heftigeren Stößen, doch Walther verwehrte ihr diesen Genuss.
Nicht heute, dachte er und bewegte sich in einem gemächlichen Rhythmus, der ganz anders war als sein kraftvolles Eindringen. Fast schon quälend langsam zog er sein Glied immer wieder zur Hälfte aus ihr heraus, nur um gleich wieder mit sanftem Druck in sie zu gleiten. Er wollte sie diesmal anders lieben als sonst, weniger fordernd und besitzergreifend. Immer tiefer führte er sie beide in jenen leidenschaftlichen Rausch, den sie bisher noch nie miteinander geteilt hatten. Sie küssten sich, wie sich nur Verliebte küssten, und liebten sich, wie es nur ein Ehepaar durfte, bis sie vor Lust laut stöhnten. Schließlich konnte Walther nicht länger an sich halten und gab endlich Runas stummen Forderungen nach: Er stieß drei-, viermal kräftig in sie, bis die Woge der Leidenschaft über ihnen zusammenbrach und sie gemeinsam zum Höhepunkt kamen. Zuckend ergoss sich Walther in seine Frau und spürte, wie sich ihre Muskeln rhythmisch um sein Glied schlossen und wieder entspannten.
Als er sich endlich aus ihr zurückzog, ließen sie sich verschwitzt und schwer atmend auf den Rücken fallen. So verharrten sie eine ganze Weile und lauschten dem Grollen des Unwetters.
Runa war glücklich und trotzdem verwirrt. Wie war es zu diesem Liebesspiel gekommen? Hatten sie in den letzten Wochen nicht immerzu gestritten? Sosehr sie sich manches Mal auch bemüht hatte, es war ihr nicht mehr gelungen, einen Zugang zu Walther zu finden. Sollte diese eine Nacht die Wende gebracht haben? Plötzlich erinnerte sich Runa daran, dass es etwas gab, das sie Walther noch immer nicht erzählt hatte. Godekes Reise
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