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Tochter des Windes - Roman

Tochter des Windes - Roman

Titel: Tochter des Windes - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Lockrufen ihrer Kinderstimme an sich. Ihr flacher Bauch spannte und entspannte sich in starken, wellenartigen Bewegungen. Ich fühlte, wie ihre Zähne sich in meine Schulter bohrten, ihre Nägel sich in meine Arme krallten. Der zarte Schmerz, den ich dabei empfand, brachte meine Erregung auf den Höhepunkt.
Ihr Bauch unter dem meinem war ständig in Bewegung; es war ein langsamer, schlängelnder Tanz, der sich bei jedem Pulsieren beschleunigte und ihren Körper straffte und emporhob. Plötzlich, als ich den Höhepunkt erreichte, senkte sich ihr Leib unter mir, und Stille fiel in den Raum, senkte sich über unserer beider vermengten Atem, unser fiebriges Fleisch, das im Rhythmus dieser keuchenden Atemzüge lebte, während Mias Lippen auf meiner Wange leicht zitterten.
    Danach lag sie an meiner Seite, hielt eines meiner Beine zwischen ihren Schenkeln fest. Ihre Hand auf dem Betttuch bewegte sich leicht, wie eine sich öffnende Blüte. Das Stück Himmel, das ich durch einen Spalt der Vorhänge sah, war jetzt rosa. Daran merkte ich, dass ziemlich viel Zeit vergangen war. Ich richtete mich ein wenig auf, legte meine Hand auf Mias warme, etwas klebrige Hüfte und liebkoste sie mit den Fingerspitzen. Sie bewegte ihr Gesicht leicht hin und her, streichelte mich mit ihren Haaren. Wieder verging Zeit. Vielleicht schliefen wir eine Weile, denn als ich plötzlich die Augen aufschlug, war der Himmel golden. Ich hob den Kopf, und sie tat es im gleichen Atemzug, sodass wir uns ansahen und lächelten. Ich liebkoste ihren Bauch, ihre Brüste. Sie hatte Brüste wie ein ganz junges Mädchen. Während ich sie streichelte, legte sie ihre Hand auf die meine und führte mich. Mir kam in den Sinn, dass ich mich seit Monaten nie mehr so wohlgefühlt hatte. Amalia hatte schon recht: Was ich gebraucht hatte, war eine neue Frau. Und diese hier, die wollte ich nicht so schnell wieder gehen lassen.
    Â»Rainer …«
    Wir hatten so lange geschwiegen, dass mich ihre Stimme überraschte. Die Art, wie sie meinen Namen aussprach, dieser sanfte fremde Klang, wühlte mich auf. Ich wandte den Kopf gegen ihre halb geschlossenen Augen, unter denen die
Wimpern wie ein schwarzer Pinselstrich lagen. Mandelförmige Augen, mit dem Schimmer von kostbarem Porzellan, die ihr Gesicht vergrößerten, wenn sie sie, wie jetzt eben, halb geschlossen hielt.
    Â»Rainer …«
    Â»Ja, Mia?«
    Ich hielt ihre Brust in meiner Hand gefangen, hörte ihr Herz wie einen kleinen gefangenen Vogel zwischen meinen Fingern pulsieren.
    Â»Hast du gedacht, dass es so sein würde … ich meine, zwischen dir und mir?«
    Ich starrte zur Decke, setzte mühsam mein Hirn in Bewegung. Leider hörte sich das, was dabei herauskam, ziemlich verschroben an.
    Â»Ich muss wohl daran gedacht haben… aber ohne daran zu denken, verstehst du?«
    Sie lachte mich nicht aus, sondern nickte ernst.
    Â»Ja, ich auch, genauso …«
    Â»Darin sind wir uns also einig.«
    Ich beugte mich vor, um sie auf die Schläfe zu küssen. Sie seufzte.
    Â»Du siehst ja selbst, wie schwierig es ist …«
    Mir wurde plötzlich klar, worüber sie sprach.
    Â»Weil du abreisen musst?«
    Sie nickte wortlos.
    Â»Bleibt es bei übermorgen?«
    Â»Es bleibt dabei.«
    Â»Unbedingt?«
    In ihre Stimme trat plötzlich eine gewisse Heftigkeit.
    Â»Ja, ich will den Termin nicht verschieben. Ich will ihn loswerden.«
    Â»Wen willst du loswerden?«
    Â»Meinen Mann natürlich.«

    Sie lag auf der Seite, um ihre Mitte bildeten sich kleine Falten, von Schatten erfüllt.
    Â»Es ist wirklich dringend geworden«, sagte sie.
    Ihre Gefühle waren zweifellos echt, aber sie dachte praktisch. Mir gefiel das.
    Â»Und er?«, fragte ich. »Wird er einverstanden sein?«
    Â»Er wird schnell eine andere finden. Er sieht gut aus, weißt du?«
    Ich zögerte einen Augenblick.
    Â»Warum hast du dich von ihm getrennt? Hat er dich schlecht behandelt?«
    Sie wirkte überrascht.
    Â»Nein, überhaupt nicht. Wie kommst du darauf? Er ist nur ein bisschen dumm.«
    Â»Ist das alles?« fragte ich perplex.
    Sie verzog leicht das Gesicht.
    Â»Ach, es ist auf die Dauer ermüdend. Eine Frau möchte sich mit ihrem Mann unterhalten können. Beim Frühstück oder beim Abendessen, das ist doch wichtig, ne? Sie bemüht sich sehr, ihm das verständlich zu machen. Aber wenn

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