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Tod am Chiemsee (German Edition)

Tod am Chiemsee (German Edition)

Titel: Tod am Chiemsee (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina May
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interessiert«,
sagte der Beamte, ohne ihre Frage zu beantworten. Er plauderte tatsächlich
nicht.
    »Haben Sie etwas gefunden?«
    »Gefunden?«, fragte er. »Sie meinen, ob der Einbrecher Spuren
hinterlassen hat? Werden gerade ermittelt.«
    »Gefunden wie finden«, gab Friederike zurück. Wie begriffsstutzig
durfte man denn heute bei der Polizei sein? »Nicht der Einbrecher. Etwas von
Gerlinde Dissler.«
    Und als Friederike sich abwandte, schickte ihr der Polizist einen
reichlich irritierten Blick hinterher.

32
    Blutweiderich (Lythrum salicaria)
    Standort: Kommt vor an Ufern, auf sumpfigen Wiesen, in feuchten Gräben und Hochmooren.
    Wirkungsweise: Die Pflanze enthält vor allem Gerbstoffe. Damit sollen früher auch Wunden und
Ausschläge behandelt worden sein. Dabei dürfte vor allem die blutstillende,
antiseptische und austrocknende Wirkung der Gerbstoffe eine Rolle gespielt
haben.
    Wissenswertes: In England heißt der Blutweiderich »loosestrife«, was so viel bedeutet wie
»Auflösung des Streites«. Tobende Stiere sollen mit Blutweiderichzweigen
besänftigt worden sein.
    Die Einladung für das Sommernachtsfest und dass Tobi sie
zeichnen sollte, hatte sie völlig vergessen. Als er damit ankam und
geschäftsmäßig ernsthaft seine Malmappe aufklappte, da staunte Althea nicht
schlecht. Er war ein Künstler wie sein Onkel.
    »Das ist wunderschön, Tobi«, lobte sie ihn.
    »Welchen nehmen wir?«, fragte er und ließ Althea seine Entwürfe
sehen. Es waren allesamt Buntstiftzeichnungen, doch hatten sie nichts
Kindliches.
    Sie wählte einen grünen Sonnenuntergang, in dessen Mitte eine
dezente Blüte saß. Damit würde sie heute noch beim Drucker vorstellig werden
und einen guten Preis aushandeln, außerdem wollte Althea auch einige Plakate
drucken lassen.
    »Ein Kunstwerk hat seinen Preis«, sagte sie. »Was ist deiner?«
    Tobias Tümmler überlegte derart angestrengt, dass seine Stirn Falten
warf. »Ein Abendessen beim Kini«, platzte er schließlich heraus.
    Na, wenn es sonst nichts ist, dachte Althea. »Dann haben wir jetzt
eine Verabredung. Wir beide und der Kini.«
    »Eeecht?« Es war ein Freudenschrei, und auf Altheas Wange landeten
ein paar feuchte Küsse.
    Nach dem Sommernachtsfest würde sie sich darum kümmern. Sie hoffte,
dass der Hausmeister von Schloss Herrenchiemsee ihr den Gefallen, der ja kein
kleiner war, tun konnte und würde. Nur heutzutage bietest du keine
Gegenleistung mehr an, lachte sie in sich hinein. Jedenfalls keine
fleischliche. Aber sie könnte Peter, den langjährigen Kämmerer und Kümmerer in
Angelegenheiten des Königs, zum Sommernachtsfest einladen.
    Das könnte klappen, fand sie, und Tobi hatte es verdient, dass sie
es versuchte. Seine Entwürfe suchten ihresgleichen.
    Kein Weg nur wegen einer Sache. Sie würde die alte Kath besuchen,
nachdem sie beim Drucker fertig war, beschloss Althea. Ein bisschen
umständlicher als beim letzten Mal, weil sie erst mit dem Schiff und dann mit
dem Bus fahren musste.
    Althea hatte ihr Notizbuch dabei – sie wollte unterwegs noch ein
paar Ideen fürs Sommernachtsfest aufschreiben.
    »Kandierte Blüten«. Sie würden raue Mengen davon benötigen; aber sie
freute sich auf die süße Verführung, obwohl sie selbst wahrscheinlich nur ein
paar zum Probieren abbekommen würde. Das war eben das Los desjenigen, der
Gedanken und Impulse lieferte.
    Der Klostergarten bot einiges, und Althea wurde sich bewusst, sie
würde ein kleines Opfer bringen müssen, und ihre Pflanzen, von denen einige
ziemlich eitel waren, ein größeres.
    Geranien, Veilchen, Stiefmütterchen, Rosenblätter, Ringelblumen,
Schlüsselblumen, Gänseblümchen und Kapuzinerkresse. Man brauchte nur noch
Eischnee und Zucker und einen warmen Ofen.
    Die alte Kath würde sich bestimmt erinnern, dass das überhaupt
nichts Neues war. Althea hatte alles erst lernen müssen. Mit Ringelblumen
wurden Soßen und Butter gelb gefärbt und mit Kapuzinerkresse Suppen gewürzt.
    Es brauchte nicht immer exotisch zu sein. Und Vitamine lieferten sie
obendrein auch noch, die schönen Gaben des Gartens.
    Sie notierte auch noch »Bowle« und sinnierte über die Zutaten. Eine
Bowle sollte nach Sommer und Sonne schmecken. »Und sie muss eiskalt sein«,
sagte sie vor sich hin.
    Eiskalt brachte Althea auf Eiswürfel – essbare Blüten als
Eiswürfelblumen. Eine Blüte in ein Fach des Eiswürfelbereiters, mit Wasser
auffüllen, tiefkühlen. Die Blüten wurden vom Eis eingeschlossen und schimmerten
im Getränk

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