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Tod am Chiemsee (German Edition)

Tod am Chiemsee (German Edition)

Titel: Tod am Chiemsee (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina May
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Fall wäre, denn dann
würde Friederike gnadenlos über sie herfallen.
    »Danke«, sagte Maximilian. »Aber ich komme schon klar. Das ist es
nicht.«
    »Verrätst du mir trotzdem, was es ist?«
    Maximilian schaute auf die Uhr an seinem Handgelenk. »Es ist kurz
nach eins«, sagte er und strahlte. »Ich hab’s geschafft.«
    »Warte … das ist ein Rätsel, und ich sollte eigentlich draufkommen,
aber …« Althea schüttelte entschuldigend den Kopf.
    »Ich bin vor knapp einer Stunde zehn geworden«, verkündete
Maximilian.
    Althea fragte nicht weiter. Sie sagte nur: »Dann sollten wir das
jetzt feiern.«

34
    Flechten (Parmeliaceae)
    Standort: Flechten kommen nahezu überall auf der Erde vor. Sie können allerdings nur dort
gedeihen, wo sie nicht von anderen Pflanzen überwuchert werden. Ist die
Umgebung des Standortes sehr feucht, bekommen sie schnell Konkurrenz von
Moosen.
    Wissenswertes: Flechten sind symbiotische Lebensgemeinschaften zwischen einem bestimmten Pilz
und einer oder mehreren Grünalgen oder Cyanobakterien. Sie haben keine Wurzeln
und ernähren sich ausschließlich von den Mineralstoffen, die mit dem
Regenwasser auf ihre Oberfläche gespült werden. Das Vorkommen von Flechten ist
ein Indikator für relativ saubere Luft. Häufig findet man sie an lebenden
Bäumen und Sträuchern, an totem Holz und auf Steinen. Flechten sind neben
Moosen und Algen die ersten Lebensformen, die ein Gebiet besiedeln können.
Viele von ihnen sind sehr widerstandsfähig gegenüber Frost, Hitze und
Trockenheit.
 
 
    Über Tote nichts Schlechtes?
    Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit …
     
    Die Abgründe des
Chiemsees sind besser einsehbar als so manches Künstlerinnenleben. Man kennt
die Untiefen des Sees, aber ein Mensch kann gleichzeitig Engel und Teufel sein.
Doch nur Eingeweihte wissen mehr.
    Irgendwann in den letzten vierundzwanzig Stunden
wurde auf Frauenchiemsee im Haus der verstorbenen Gerlinde Dissler
eingebrochen, und man darf sich fragen, was gestohlen wurde. Wonach könnte der
Einbrecher gesucht haben und – wurde er fündig?
    Gerlinde hatte ein Talent, das Unsichtbare sichtbar
zu machen, sagt eine Bekannte über sie. Und sie kochte gern – am liebsten ihr
eigenes Süppchen. Aber wer kannte diese Frau wirklich?
    Schon vor Jahren, offenbar kurz nachdem ihre
Augenkrankheit diagnostiziert wurde, hatte sie um Aufnahme in den
Benediktinerinnenorden gebeten. Ihrem Wunsch wurde nicht entsprochen, und dafür
gab es mehr als nur einen Grund: Gerlinde Dissler war eine Fälscherin, eine
Lügnerin, eine Betrügerin.
    In den Regeln
des heiligen Benedikt geht es darum, jeden einzelnen Tag vor Gott zu bringen
und zu heiligen – bewusst jenseits von rasch wechselnden geistigen und
gesellschaftlichen Modetrends. Man achtet daher sorgfältig darauf, ob jemand
wirklich Gott sucht.
    Und Gerlinde
Dissler hat nicht Gott gesucht, sie wollte für ihre Sicherheit vorsorgen.
Bekannte beschreiben sie als umtriebig, erfindungsreich, aber wenig transparent
und unaufrichtig.
    Wie soll man
das bezeichnen, wenn jemand einen Freund und Geliebten öffentlich preisgibt?
Gregor T., ein bekannter Künstler, der ebenfalls auf Frauenchiemsee wohnt,
musste eines Tages seinen Namen im Schaukasten der Inselnachrichten lesen,
zusammen mit einem Bibelzitat: »Freuen dürfen sich alle, denen Gott ihr Unrecht
vergeben und ihre Verfehlungen zugedeckt hat!«
    Was glaubte
Gerlinde Dissler zu wissen? Und was musste Gregor T. tun, um nicht
angeklagt zu werden? Gott hatte seine Verfehlungen zugedeckt, Gerlinde hat das
schließlich auch getan, aber bestimmt nicht ohne entsprechende Gegenleistung.
    Und jetzt
stellt sich die Frage, was – oder wer – steckt hinter dem Tod der Malerin …
    Selbstmord ist
eine Todsünde. Wenn Du sie auf Dich geladen hast, dann wartet auf Dich die
ewige Verdammnis, Gerlinde.
    Doch auch Mord
ist eine Todsünde. Und sie schreit zum Himmel.
    Taten und
Täter – wir werden mehr darüber erfahren!
     
    So viel für heute
und von mir, Ihr Arthur Barhaupt
     
    »Du Sau!«, rief Martin Sattler und
hieb mit dem Handballen auf den Tisch. Ihm ging gerade auf, dass er Gerlinde in
Wahrheit gar nicht gekannt hatte.
    Martin wusste natürlich, dass es bei Gregor T. um Gregor
Tümmler ging. Der Schreiberling hatte sich ja nicht sonderlich bemüht, diese
Tatsache zu verbergen. Was konnte sie über Gregor Tümmler ausgegraben haben,
ausgerechnet Gregor, und warum? Er war einer von den Guten. Aber Gerlinde …
    Sie hatte geglaubt, er

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