Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tod am Laacher See

Tod am Laacher See

Titel: Tod am Laacher See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Juergen Sittig
Vom Netzwerk:
kennt eines der Opfer vom
Dienst auf einem Schiff und war vermutlich selbst in Schleswig-Holstein
stationiert. Als Marinesoldat könnte er auch ein guter Schwimmer gewesen sein,
je nach genauer Verwendung. Peter Pauly sagte doch was von einer speziellen
Einheit. Das passt, wenn Sie mich fragen.«
    »Das ist genau der Punkt, der mich plagt«, erwiderte Wärmland. »Ich
glaube auch nicht, dass das alles nur ein Zufall ist. Wir müssen aber
herausfinden, wie das zusammenhängt. Seine Vergangenheit auf den Kopf stellen.
Da muss es irgendwo eine Verbindung mit den Opfern geben, die zu einem Motiv
führt. Er wird sie nicht umgebracht haben, nur weil sie auch bei der Marine
waren. Das trifft ja auch nicht auf alle zu. Wir kennen das entscheidende
Detail noch nicht. Ich werde also mit Bernardi sprechen. Wenn niemand mehr eine
Frage hat, sehen wir uns in einer Stunde wieder und unterhalten uns über die
aktuelle Aufgabensituation.«
    Wärmlands Handy klingelte. Rugowski war am Apparat. Wärmlands Augen
hatten ein kleines Leuchten, als er das Gespräch nach zwei vom Leiter der
Spurensicherung vorgebrachten Sätzen mit einem herzlichen Dank beendete.
    »Rugowskis Männer haben in diesem komischen dunklen Schreibtisch
verschiedene Versicherungsunterlagen gefunden. Was glauben Sie wohl, bei
welcher speziellen Einheit Eicksen mal war?«
    Niemand antwortete.
    »Bei den Kampfschwimmern.«
    Nach dem Telefonat mit Bernardi teilte Wärmland seinem Team mit,
dass sie sich mit Eicksens Leben in der Eifel seit dem Tag seines Umzuges nach
Bell beschäftigen würden. Außerdem sollte das Haus observiert werden, falls
Eicksen doch noch auf der Bildfläche erscheinen sollte. Das Koblenzer Team, das
sich schon mit den Lebensumständen der Opfer in Schleswig-Holstein befasst
hatte, erweiterte seine Aktivitäten jetzt auf gleiche Fragen zu Eicksens
Vorleben dort.
    Wärmland konnte die Erleichterung und erneute Spannung der Kollegen
nachfühlen. Endlich gab es einen konkreten Verdächtigen, der alle Kriterien in
vollem Umfang erfüllte. Jetzt hatten sie wieder ein Ziel.
    ***
    Am Donnerstagmittag stellte sich eine weitere erfreuliche
Situation ein, denn die Spurensicherung meldete noch einen unerwarteten Erfolg.
Diesmal erfuhren sie, dass ein Abgleich von Fingerabdrücken aus Eicksens Haus
mit den Abdrücken an einem der Boote vom See zu einer Übereinstimmung geführt
hatte. Und anders als Rogalla, so versicherte Campingplatzpächter Müller, habe
ein Mann mit dem Namen Eicksen aus Bell noch nie ein Boot bei ihm ausgeliehen.
    Jetzt war es amtlich: Eicksen konnte ohne jeden Zweifel als der
Killertaucher angesehen und gesucht werden. In Eicksens Haus hatten sich keine
brauchbaren Fotos gefunden. Aber unter den Fotografien, die aus dem Nachlass
der ums Leben gekommenen Familie zum Ehepaar Pauly gelangt waren, fand sich ein
Porträt von Eicksen, das für die Fahndung geeignet war. Sein Fall fand
Berücksichtigung in einer einschlägigen Fernsehsendung, die sich mit Tätersuche
befasste. Und für den Freitagvormittag wurde eine weitere Pressekonferenz
angesetzt, um die bisherigen Ermittlungserfolge angemessen an die
Öffentlichkeit zu transportieren.
    Am Nachmittag meldete sich Bernardi bei Wärmland und berichtete ihm
vom Kontakt der Koblenzer Kollegen mit Eicksens ehemaliger Einheit, der
sogenannten Einsatzflottille 1 in Kiel. Dort war Eicksen die letzten Jahre
vor seiner Pensionierung stationiert gewesen. Außerdem hatte man ihnen
bestätigt, dass Eicksen davor in der Preußenkaserne in Eckernförde als
Kampfschwimmer Dienst getan hatte. Dort gab es die sogenannten Spezialisierten
Einsatzkräfte der Marine, zu denen eine Kompanie Kampfschwimmer gehörte. Man
hatte die Kollegen jedoch darauf verwiesen, dass man ihnen von ausgeschiedenen
Marineangehörigen wegen der Datenschutzbestimmungen keine Akten oder Daten mehr
gebe.
    Damit schien das vorläufige Ende der Ermittlung im militärischen
Bereich erreicht zu sein, was Bernardi sehr frustrierte. Er hatte persönlich
mit Polizeikollegen in Eckernförde gesprochen, die ihm jedoch mitteilten, dass
es nach ihren Erfahrungen aus den genannten Gründen praktisch unmöglich war, an
ältere Informationen zu ehemaligen Marineangehörigen zu kommen. Aber da
Bernardi irgendwann mal aufgeschnappt hatte, dass Wärmland selbst eine kleine
militärische Vergangenheit hatte, war ihm der Gedanke gekommen, dass Wärmland
bei den Kameraden von der Marine vielleicht doch noch weiterkommen könnte.
    Wärmland musste

Weitere Kostenlose Bücher