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Tod an der Förde

Tod an der Förde

Titel: Tod an der Förde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Nygaard
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der Mann, »aber Ihnen ist klar,
welche Konsequenzen diese niederträchtigen Fälschungen für Sie haben werden.«
    »Wieso? Ich werde bezeugen, etwas ganz anderes in den
Umschlag hineingetan zu haben als das, was Sie vorgefunden haben. Und nun
behaupten Sie, ich hätte die Fälschungen in den Umschlag getan«, log
Lüder.
    »Das haben Sie doch auch.«
    Der Mann hatte Recht. Das, was Lüder in den Umschlag
gesteckt hatte, waren Fälschungen, aber das konnte der andere nicht beweisen.
Auch würde er sich davor hüten, die Bilder aus dem Umschlag einem Dritten
zugänglich zu machen.
    »Die Fotos sind manipuliert«, sagte der Teilnehmer am
anderen Ende der Leitung.
    »Sicher«, gab Lüder zu. Sein Freund Horst von der
Werbeagentur hatte in mühevoller Kleinarbeit eine Collage gebastelt, die Ivanna
Krucowa und seinen Gesprächspartner in eindeutigen Situationen zeigte. Die
Bilder waren so heftig in ihrer Gestaltung, dass sie selbst den Menschen, die
glaubten, schon vieles gesehen zu haben, die Schamesröte ins Gesicht treiben
würden.
    »Was sollen diese Bilder? Damit können Sie nie etwas
anfangen. Sie wissen, dass die manipulierten Fotos keiner Analyse standhalten
würden.«
    »Richtig«, antwortete Lüder ungerührt. »Aber die
Presse freut sich über so etwas. Können Sie sich vorstellen, mit welcher
Begeisterung die Boulevardjournalisten darüber herfallen? Sie können nirgendwo
mehr auftreten, ohne sich der Lächerlichkeit preiszugeben. Natürlich steht es
Ihnen frei, Ihren eigenen nackten Körper als Vergleichsfoto den Medien zur
Verfügung zu stellen, um zu beweisen, dass der auf den Bildern gezeigte nicht
Ihr Originalbody ist. Aber auch das dürfte Sie erledigen. Wie Sie es drehen und
wenden: Das war’s für Sie.«
    Es folgte ein längeres Schweigen.
    »Okay! Was ist Ihr Preis dafür, dass Sie die Bilder nicht
weitergeben?«
    Eine solche Reaktion hatte Lüder erwartet, dennoch
legte er eine Kunstpause ein, bevor er seine Forderung formulierte.
    »Treten Sie öffentlich zurück.«
    Erneut war es still in der Leitung.
    »Habe ich eine Alternative?«
    »Nein«, antwortete Lüder mit Bestimmtheit.
    »Gut. Ich werde noch heute meinen Rücktritt
einreichen. Sichern Sie mir zu, dass die Sache damit erledigt ist und Sie die
manipulierten Bilder nicht weitergeben?«
    »Ja«, sagte Lüder und legte auf.
    Damit war auch diese Mission beendet.
    Dann rief er im Landeskriminalamt an und nahm sich
eine Woche Urlaub, um seine Kinder von den Großeltern zurückzuholen und sich um
Margit zu kümmern. Es gab vieles zu erledigen. Dafür konnte er die freien Tage
gut gebrauchen.
    Zwei Tage später rief ihn Sven Kayssen von der
Pressestelle zu Hause an und teilte ihm mit, dass soeben eine kleine, von
vielen sicherlich nicht beachtete Meldung durch die Medien ging. Der Mann, der
als Drahtzieher hinter den Morden stand, war »aus persönlichen Gründen«
zurückgetreten.
    Daraufhin führte Lüder ein kurzes Telefonat mit
Santiago de Chile, um dem chilenischen Journalisten da Silva diese Nachricht zu
übermitteln.
    Es vergingen drei weitere Tage, bis es in den
Abendstunden an Lüders Haustür klingelte. Noch bevor Margit, der das Gehen
zunehmend schwerfiel, öffnen konnte, war Jonas hingeeilt.
    »Mama«, scholl seine Kinderstimme laut durch das Haus,
»da steht ein Mann mit einem großen Blumenstrauß vor der Tür. Ist das ein
Geliebter?«
    Als Margit im Hausflur erschien, sah sie wirklich nur
ein großes Blumengebinde auf zwei Beinen. Langsam senkte sich das Blütenmeer,
und hinter der leuchtenden Pracht tauchte das strahlende Gesicht von
Kriminaldirektor Nathusius auf.
    »Ich glaube, den haben Sie sich verdient«, sagte er
und überreichte der verblüfften Margit die Blumen.
    »Kommen Sie herein«, stammelte Margit, »Lüder sitzt
auf der Terrasse. Wollen Sie zu ihm? Ich koche schnell einen Kaffee.«
    Sie begleitete den Kriminaldirektor in den Garten.
    »Da haben Sie aber ordentlich was aufgewirbelt«,
erklärte Nathusius. »Den normalen Weg können Sie wohl nicht beschreiten?«
    Lüder reckte sich in seinem Gartenstuhl.
    »Nein, der hätte in diesem Fall nichts bewirkt. Ich
wusste, dass der Verantwortliche auf herkömmliche Weise nicht zur Rechenschaft
zu ziehen war.«
    »Und dann haben Sie mich verdächtigt?«
    Lüder sah in den Garten, musterte die in den Beeten
blühenden Herbststauden.
    »Jeder war verdächtig. Ich konnte schließlich
niemandem mehr trauen. Die Person im Hintergrund verfügte über alle
Informationen. Obwohl ich

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