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Tod auf Bestellung

Tod auf Bestellung

Titel: Tod auf Bestellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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jetzt genau, wann wir wieder auf dem Posten sein müssen. Und Sie wollen sicher nicht den Moment verschlafen , in dem wir die Bande hochgehen lassen – nicht nach allem, was Sie durchmachen mussten.«
    »Darauf können Sie Gift nehmen«, knurrte Cotton.
*
    »Carl Newark.« Zeerookah drückte eine Taste an seinem Handy, und der Projektor warf ein Datenblatt an die Wand, mit Fotos und persönlichen Angaben zu dem Mann, den der Killer angerufen hatte und den er an diesem Nachmittag treffen wollte.
    Außer dem IT-Genie des Teams sowie Cotton und Decker nahmen auch Mr High und Sarah Hunter an der Besprechung Teil – alle, die von Anfang an in diesen Fall eingebunden gewesen waren. Cotton lehnte sich auf dem unbequemen Besprechungsstuhl zurück, nippte an seinem Kaffee und fröstelte in dem klimatisierten Raum. Die Nacht saß ihm noch in den Knochen.
    »Newark ist Rechtsanwalt«, fuhr Zeerookah fort, »allerdings nicht für eine Kanzlei tätig. Er sitzt hauptamtlich im Vorstand der Morningside Health Organisation, einer privaten wohltätigen Vereinigung, die sich um die Gesundheitsbelange vor allem der ärmeren Bevölkerung kümmert.«
    »Also ein vorbildlicher Mitbürger«, warf Cotton ein.
    Zeerookah lächelte und nickte. »Vor allem für einen Anwalt. Die MHO richtet Kurse für gesundheitliche Aufklärung aus, übernimmt aus Spendenmitteln die Kosten für medizinische Behandlungen, vermittelt mittellose Kranke an Ärzte, die Sprechstunden für diese Patienten anbieten, organisiert Blutspenden und wirbt für die Registrierung in Organspenderprogrammen.«
    »Wenn sie selbst Organspender haben, warum brauchen sie dann einen Killer, der quer durchs Land reist und ihnen Organspender ans Messer liefert?«
    »Es ist längst nicht bewiesen, dass es so läuft«, warf Decker ein.
    Hunter meldete sich zu Wort. »In der Tat. So funktioniert die Organspende nicht. Spender werden zentral vermittelt. Die Kranken, die auf eine Transplantation warten, sind in der UNOS-Datenbank registriert. Sobald ein Spenderorgan verfügbar ist, wird es bei der UNOS gemeldet und dem Empfänger zugewiesen, der am besten geeignet ist und des Organs am meisten bedarf.«
    »So sollte es sein, wenn alles mit rechten Dingen zugeht«, sagte Cotton. »Aber im vorliegenden Fall gehen wir doch davon aus, dass da jemand dran gedreht hat.«
    »Soweit wir wissen, wurden die Organe der Opfer auf reguläre Weise vermittelt«, widersprach Hunter. »Es gibt jedenfalls keinen Hinweis darauf, dass Organe an der UNOS-Datenbank vorbei direkt verkauft wurden. Ob die Datenbank ihrerseits manipuliert worden ist, darauf gibt es derzeit keinerlei Indizien. Darum sollten wir erst mal abwarten, was dieses Treffen heute Nachmittag an handfesten Beweisen erbringt.«
    »Und da haben wir ein Problem«, stellte Cotton fest. »Wir wissen nicht, wo dieses Treffen stattfindet. Wir wissen nicht einmal, wer daran teilnimmt. Wie also sollen wir das mithören? Wir können nur alle Beteiligten festnehmen und darauf hoffen, dass einer von ihnen beim Verhör auspackt, oder dass die übrigen Beweise ausreichen.«
    »Da kann ich vielleicht weiterhelfen.« Zeerookah wedelte mit dem iPhone. Das Bild sprang um. Nun sah man das Datenblatt einer Frau in den Vierzigern, mit gepflegter blonder Frisur und einer Perlenkette über dem Ausschnitt ihrer Bluse. »Unser Verdächtiger hat in dem Gespräch von Newarks Kollegin gesprochen. Diese Beschreibung trifft am ehesten auf Dr. Sandra Parks zu, eine Medizinerin und Vorsitzende von Morningside Health. Sie und Newark leiten den Verein quasi zu zweit. Der Rest des Vorstandes besteht aus Ehrenamtlichen, die hin und wieder an Sitzungen teilnehmen, aber nicht so tief in den Alltagsgeschäften drinstecken. Ich nehme an, wir können Dr. Parks heute Nachmittag als Dritte im Bunde erwarten.«
    »Das Wer war unser kleinstes Problem«, stellte Cotton fest. »Ich hatte gehofft, dass du uns beim Wo helfen kannst – bei der Frage, wo wir die Wanzen aufstellen können.«
    »Vielleicht müssen wir das gar nicht«, warf Decker ein. »Wir haben Richtmikrofone, wenn sie sich im Freien treffen. Und wir haben Lasermikrofone, bei denen wir nur freies Feld zu einem Fenster brauchen. Dann können wir alles belauschen, was im Zimmer dahinter gesprochen wird.«
    »Wenn der Raum Fenster hat«, sagte Zeerookah. »Ich habe eine Lösung, wie wir unser Mikrofon genau da platzieren können, wo wir es brauchen. Egal, wo die Sache stattfinden wird. Unsere Verdächtigen selbst werden es

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