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Tod auf Bestellung

Tod auf Bestellung

Titel: Tod auf Bestellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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denen er den Mann dazu bringen wollte, ihn einzulassen.
    Da schwang die Tür auf. Der Mann, der in der Wohnung wartete, hielt dem Prediger eine Pistole vors Gesicht.
    »Mr Mercury«, sagte er. »Wir haben Sie schon erwartet.«
*
    Cotton nahm den Killer ins Visier. Mercury zuckte zurück. Er ließ die Zeitschriften fallen, die er in der Rechten trug. Seine Hand zuckte zur Aktentasche.
    »Einen Zentimeter weiter, und ich drücke ab«, sagte Cotton. »Und glauben Sie ja nicht, dass ich zögern würde. Sie entkommen mir kein viertes Mal.«
    Zum ersten Mal erlebte Cotton, wie das spöttische Grinsen aus Mercurys Gesicht verschwand. Seine Lippen wirkten verkniffen. »Ich habe Sie unterschätzt, Bulle. Wie haben Sie mich hier gefunden?«
    »Sie haben sich selbst verraten, Sie überheblicher Mistkerl«, erklärte Cotton. »Auf dem Dach der Klinik haben Sie mir angedroht, dass Sie sich meine Familie vornehmen wollen. Ist Ihnen nie in den Sinn gekommen, wie dumm es ist, vorher anzukündigen, wohin man als Nächstes will?«
    Mercury knirschte mit den Zähnen und ballte die Fäuste. »Das hier ist nicht Ihre Familie. Ich habe bestimmt nicht angekündigt, dass ich hierhin will.«
    »Nein«, sagte Cotton. »Meine Familie ist in Sicherheit. Deswegen haben Sie mir noch viel mehr verraten, als Sie von meiner Familie gesprochen haben.«
    »Nämlich?«
    »Dass Sie gar nichts über mich wissen. Dass ich nur ein namenloser Polizist für Sie bin, der Ihnen ein paar Mal über den Weg gelaufen ist. Um an mich heranzukommen, mussten Sie der einzigen Spur folgen, die Sie von mir hatten: meine Ermittlungen in Ihrem Fall. Ich wusste, das würde Sie zwangsläufig zum Bruder Ihres letzten Opfers führen – weil Sie damit rechnen konnten, dass ich mit ihm gesprochen habe und er zumindest meinen Namen kennt. Also musste ich nur hier auf Sie warten.«
    Mercury spannte die Muskeln an, als Cotton mit ihm sprach. Gerade als er Cotton die Waffe aus der Hand schlagen wollte, fühlte er kaltes Metall im Nacken. Die Mündung einer weiteren Waffe.
    »Denken Sie nicht einmal daran«, flüsterte Decker hinter ihm. »Legen Sie sich auf den Boden. Die Hände auf den Rücken. Na los!«
    Mercury gehorchte widerstrebend. Decker legte ihm Handschellen an, während Cotton ihn weiterhin mit der Kimber in Schach hielt. Als der Killer gefesselt war, schweifte Cottons Blick über die Watchtower -Hefte, die verstreut im Hausflur lagen.
    »Eine ganz ungeeignete Verkleidung«, stellte er fest. »Denn die Zeugen Jehovas haben etwas, was Ihnen fehlt. Einen Vorteil, auf den ich auch vertrauen kann. Wissen Sie, warum Sie gescheitert sind?«
    »Sie sind ein Bastard«, zischte Mercury.
    »Nein«, erwiderte Cotton ruhig. »Die Zeugen Jehovas sind niemals allein unterwegs. Und im Gegensatz zu Ihnen, Mr Mercury, habe ich ebenfalls Partner, die mir Rückendeckung geben.«
    Er zog Mercury auf die Füße.
    »Schön, dass Sie sich mal ans Teamwork erinnern, Cotton«, warf Decker ein. »Wenn es Ihnen gerade passt.«
    Cotton schnaubte. »Führen wir den Burschen ab.«
*
    Beim Rückflug nach New York schaute Cotton auf die Uhr.
    »Haben Sie schon was vorbereitet?«, fragte Decker.
    »Was meinen Sie?« Cotton blickte sie überrascht an.
    »Na, für Ihre Maria aus Arizona. Wie es aussieht, sind wir heute pünktlich genug zurück, und Sie können Ihre Dates vom letzten Monat nachholen.«
    Cotton verzog das Gesicht. »Ich glaube, ich bin einfach noch nicht weit genug für eine feste Beziehung. Sie wissen ja, bei dem Job …«
    »Sie hat Ihnen den Laufpass gegeben«, schloss Decker.
    Cotton fuhr hoch. »Das heißt nicht, dass ich nicht recht hätte!«
    Decker winkte ab. »Schon gut.«
    Eine Zeit lang schwiegen sie. Cotton lauschte dem Dröhnen der Triebwerke.
    »Ich nehme an«, sagte er dann, »ich habe mich ohnehin nur um Sarahs willen so sehr darauf versteift. Sie fragt mich jedes Mal danach. Ob ich inzwischen eine Frau kennengelernt hätte, bei der ich mir vorstellen könnte, länger mit ihr zusammenzuleben. Wie Mütter nun mal so sind.« Er lächelte. »Aber einen Job wie den unseren muss man richtig machen. Ich weiß jedenfalls, dass Peter Warren nur deshalb noch lebt, weil ich mein letztes Date mit Maria mehr oder minder in den Sand gesetzt habe. Wenn ich also anders handle, wenn ich einfach ›Feierabend‹ sage und mein Privatleben schütze, setze ich Menschenleben aufs Spiel. Wie sollte ich jemals so eine Entscheidung treffen?«
    »Sie müssen es wissen, Cotton«, gab Decker

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