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Tod auf Bestellung

Tod auf Bestellung

Titel: Tod auf Bestellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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Sie irgendwas, aber hören Sie auf, Luft durch diesen Strohhalm zu ziehen.«
    Cotton lehnte sich zurück. Am liebsten hätte er das Eis aus dem Becher genommen und es sich auf den Oberkörper gekippt. Die Stellen, wo Mercury ihn mit den Gummigeschossen erwischt hatte, taten immer noch weh. Seine Haut war voller Blutergüsse und Prellungen, und die Muskeln darunter schmerzten schlimmer als vor drei Tagen. Das machte es ihm besonders schwer, ruhig sitzen zu bleiben. Aber das konnte er Decker gegenüber unmöglich zugeben.
    Außerdem musste er an den Paketboten denken, der immer noch im Koma lag, wobei es eher der Schuss gegen den Kopf gewesen war als das Mittel, das der Täter ihm gespritzt hatte. Oder beides. Die Ärzte konnten es auch nicht genau sagen. Cotton kam zu dem Schluss, dass er wirklich keinen Grund hatte, sich zu beklagen. Er war noch einmal glimpflich davongekommen.
    Er überlegte, ob der Dunkin’ Donuts am nahe gelegenen Union Square wohl die ganze Nacht geöffnet hatte. Die Gegend war ruhig, wenn man bedachte, wie zentral sie in Manhattan lag. Vermutlich hatte ihr Verdächtiger eben darum hier sein Hotel gewählt – einen ziemlich alt aussehenden Bau mit heller Steinfassade an der Ecke Park Avenue und 17th Street.
    Träge behielt Cotton den Ausgang des Hotels an der nächsten Straßenecke und die Ausfahrt der Tiefgarage im Auge. Er beobachtete die Passanten, deren Zahl immer mehr abnahm und dann wieder größer wurde, als die Nacht einem grauen Morgen wich.
    Ein lautes Summen ließ ihn hochschrecken.
    Decker fluchte und fischte nach dem Smartphone, das ihr vor Schreck vom Schoß gefallen war.
    »Was ist?«, fragte Cotton.
    »Unser Verdächtiger telefoniert«, antwortete sie. »Zeerookah stellt uns das Gespräch durch.«
    »Wie spät ist es?«
    »Fünf Uhr dreißig. Und jetzt still.«
    Ein letztes Tuten drang aus dem Lautsprecher des Mobiltelefons. Dann hörten sie eine müde Stimme.
    »Hm?« Ein unartikuliertes Grunzen – das musste der Mann sein, den ihr Verdächtiger angerufen hatte. Anscheinend hatte das Telefon ihn geweckt.
    »Mister Newark?« Cotton zuckte zusammen. Diese Stimme hatte er zuletzt gehört, als der Sprecher versucht hatte, ihm ein paar Löcher ins Hirn zu stechen. »Mercury hier.«
    Der Angerufene schwieg eine Sekunde. »Ja, klar. Mister Mercury «, sagte er dann. »Wissen Sie, wie spät es ist? Haben Sie den Job erledigt? Wir schauen jeden Tag in die Datenbank, aber bis jetzt ist noch immer keine Lieferung verzeichnet. Unser Kunde ist beim letzten Mal leer ausgegangen, und er kann nicht mehr lange warten.«
    Der Mann, der sich Mercury nannte, schnaubte. »Mister Newark, die neue Ware, die Sie bei mir bestellt haben, war faul.«
    »Faul?« , fragte Newark. »Was meinen Sie damit?«
    »Ich hätte sie gerne bei Ihnen vorbeigeschickt, damit Sie es selber sehen «, antwortete Mercury. »Aber leider wurde ich bei der Zubereitung unterbrochen …«
    »Du lieber Himmel, Mercury« , rief Newark ins Telefon. »Lassen wir doch diesen Scheiß und reden Klartext. Was ist passiert? Haben Sie danebengestochen und den Kerl ins Jenseits befördert?«
    »Wir müssen reden, Mister Newark« , sagte Mercury. »Aber nicht am Telefon. Heute Nachmittag um halb vier am üblichen Ort, mit Ihrer Kollegin. Wir müssen unser Geschäftsmodell möglicherweise überdenken.«
    »Was reden Sie da, Mercury? «, schnaubte Newark. »Ich habe Termine …«
    Die Verbindung war unterbrochen.
    Cotton und Decker schauten einander an.
    »Ich glaube, jetzt haben wir ihn«, stellte Cotton fest.
    »Vielleicht«, meinte Decker. »Aber wir können nicht sicher sein, dass wir damit alle seine Hintermänner haben – nicht, solange wir nicht wissen, worüber genau sie heute Nachmittag reden.«
    »Ich finde, dieses Telefongespräch verrät uns genug.«
    »Mir wär’s lieb, wenn wir ein bisschen Material für den Richter hätten«, sagte Decker. »Aber uns bleibt Zeit genug, um das mit Mr High zu besprechen.«
    Cotton runzelte die Stirn. »Es wäre schön, wenn wir dieses Gespräch heute Nachmittag belauschen könnten, ohne bemerkt zu werden. Leider wissen wir nicht, wo es stattfindet.«
    Decker tippte wieder auf ihrem Smartphone herum. »Ich frage erst mal bei Zeerookah an, mit wem unser Verdächtiger geredet hat. Vielleicht wissen wir dann mehr. Ich organisiere eine Ablösung für uns und setze ein Meeting in der Zentrale an. Anschließend sollten wir mal eine Pause einlegen.« Sie zwinkerte Cotton zu. »Immerhin wissen wir

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