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Tod auf Bestellung

Tod auf Bestellung

Titel: Tod auf Bestellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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Haupteingang ins Medical Center. Eine Schwester duckte sich hinter den Empfang und starrte ängstlich hinter dem Tresen hervor. Patienten und Besucher sprangen schreiend zur Seite.
    Vor Cotton öffneten sich die Aufzugtüren. Ein weiß gekleideter Pfleger mit einem Schiebewagen kam heraus. Cotton stieß den Wagen zur Seite und schob den Mann zurück in den Lift. Hinter ihm stürzte der Wagen krachend um. Weiße Tücher und Schalen mit Spritzen und Flaschen fielen klirrend auf den Boden.
    Die Aufzugtür schloss sich wieder.
    Cotton hielt dem Pfleger den Ausweis vor die Nase und wies mit der Waffe auf das Bedienfeld des Lifts.
    »Schnell, stecken Sie Ihren Schlüssel rein«, sagte er. »Ich muss runter in die Verteilertunnels.«
    Das Brookdale Hospital war eine weitläufige Anlage mit vielen verwinkelten Gebäudeflügeln. Doch aus den Bauplänen wusste Cotton, dass es im zweiten Kellergeschoss ein Netz von Gängen gab, das sämtliche Bereiche der Klinik miteinander verband. Ein großer Teil dieser Gänge war nur für das Klinikpersonal zugänglich – aber das stellte für den Killer ebenso wenig ein Problem dar wie für Cotton. Wenn Mercury in diese Tunnels gelangte, erreichte er von da aus blitzschnell jedes Nebengebäude. Er konnte durch die Einfahrten für Fahrzeuge verschwinden oder aus irgendeinem Eingang am anderen Ende des Blocks – lange bevor die Sicherheitskräfte diese Ausgänge kontrollieren konnten.
    Der Pfleger zog den Schlüsselbund, zögerte, steckte ihn in den Schlitz am Armaturenbrett und drückte den Knopf für das zweite Untergeschoss. Erst als der Aufzug sich bereits in Bewegung setzte, warf er einen zweiten Blick auf Cottons Dienstmarke und entspannte sich ein wenig.
    »Was … Was ist denn los?«, stammelte er.
    »Hier ist ein Killer auf der Flucht«, sagte Cotton. »Sobald ich raus bin, bleiben Sie in Deckung. Oder besser noch, fahren Sie mit dem Aufzug wieder hoch und stellen Sie sich in die Tür. Dann ist zumindest ein Fluchtweg blockiert.«
    Ein Ping hallte durch die Kabine.
    Cotton trat zur Seite, als die Türen aufgingen, und spähte aus der Deckung hervor. Ein breiter Gang erstreckte sich vor ihm, eine kahle Betonröhre mit trüben Neonleuchten unter der Decke. Weitere Rollwagen in allen Größen, unbenutzte Krankenhaustragen und ein paar Regale standen an den Seiten. Mehrere Ärzte, Klemmbretter in der Hand, gingen durch den Tunnel und unterhielten sich.
    Alles wirkte ruhig. Cotton verließ den Aufzug und lief den Tunnel entlang, an Abzweigungen und geschlossenen Türen vorbei. Erneut rief er sich die Baupläne ins Gedächtnis und versuchte, zu dem Aufzug zu gelangen, der dem angrenzenden Bürogebäude am nächsten lag.
    »Raus hier!«, rief er den Mitarbeitern der Klinik zu, denen er über den Weg lief. »Hier ist ein Mörder auf der Flucht!«
    Der Gang vor ihm verbreiterte sich zu einer Halle. Mehrere Liftschächte endeten an der Wand gegenüber – ein zentraler Zugangspunkt. Drei Schwestern standen in einer Ecke und unterhielten sich, ein Krankenpfleger schob ein Bett auf die Aufzüge zu. Ein Mann im grünen OP-Kittel trat auf einen weiteren abgehenden Tunnel zu, aber Cotton erkannte die blonden Haare, die über den Kragen fielen. Er hob die Pistole und zielte quer durch den Raum.
    »Keine Bewegung, Mercury!«, rief er. »Ihre Flucht endet hier.«
    Eine Schwester schrie auf, als sie die Waffe sah. Die drei Frauen liefen auseinander.
    Mercury nutzte die Gelegenheit, warf sich zu Boden und rollte rückwärts in den Seitengang.
    Cotton fluchte. Er konnte nicht schießen, denn eine der Schwestern lief unmittelbar neben dem Killer her. Wenn sein Schuss fehlging, konnte er sie treffen.
    In diesem Moment fegte Mercury der Frau die Beine weg, brachte sie zu Fall und ging hinter ihrem Körper in Deckung. Langsam kam er wieder hoch, eine Pistole in der Hand, und hielt die Frau als Schutzschild vor sich.
    Cotton sprang in den Gang zurück, aus dem er gekommen war. Der Killer schoss in seine Richtung, doch die Kugel prallte am Beton ab und zerschlug eine Neonröhre.
    »Verdammt!«, fluchte Cotton, zog wieder den Funkempfänger hervor und steckte ihn sich ins Ohr. »Decker«, flüsterte er. »Ich habe den Killer festgenagelt. Ich könnte jetzt Unterstützung brauchen.«
    Keine Antwort, nur statisches Rauschen. Irgendwo in dem Knistern glaubte Cotton, abgehackte Stimmen zu vernehmen – vielleicht Decker, vielleicht das Einsatzteam. Aber er war zu tief unter der Erde und von der Kommunikation

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