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Tod auf Bestellung

Tod auf Bestellung

Titel: Tod auf Bestellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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eine Weile, bis Cotton zurück in den Wagen kam. Vom Dach aus hatte er beobachtet, wie Polizei eintraf. Beamte durchkämmten den Park und durchstreiften auch die Straßen in der Umgebung. Aber Mercury war entkommen.
    Wieder einmal.
    Decker winkte Cotton zur Seite. Sie behielt die Monitore im Auge und sprach mit den Einsatzkräften. Zeerookah schaltete die einzelnen Trupps durch und versorgte Decker mit allen Informationen, die sie brauchte, um den Einsatz zu koordinieren.
    »Lassen Sie’s gut sein, Decker«, sagte Cotton. »Er ist weg.«
    »Sie könnten sich nützlich machen«, erwiderte Decker frostig. »Zur Abwechslung mal an der Stelle, für die Sie eingeteilt sind.«
    »Ich hatte ihn fast«, erklärte Cotton ungerührt. »Und ich habe gesehen, wie er über den Zaun gestiegen ist. Wenn Ihr Team ihn nicht draußen auf der Straße abgefangen hat, finden sie ihn jetzt erst recht nicht mehr.«
    »Wir haben ihn drei Tage lang überwacht«, gab Decker zurück. »Warum sollte er uns ausgerechnet heute durchs Netz schlüpfen?«
    »Immerhin haben wir seine Komplizen«, warf Zeerookah ein. »Diese saubere Doktorin und ihren Anwalt. Unser Killer wird erst mal keine Menschen mehr ausschlachten.«
    »Ich glaube nicht, dass er dafür einen Auftrag braucht«, sagte Cotton. »Ich habe den Typen gesehen. Der hat Spaß an dem, was er tut. Ich bin sicher, er hat vorher schon gemordet, und er wird sich eine neue Aufgabe suchen, jetzt, wo er seine alten Partner ans Messer geliefert hat.«
    »Wir sollten die beiden ausquetschen«, schlug Zeerookah vor. »Vielleicht geben sie uns Hinweise, wo wir diesen Mercury finden.«
    Decker wandte sich kurz von ihrer Konsole ab. »Gute Idee. Cotton, gehen Sie zum Wagen der Einsatzkräfte und befragen Sie Mrs Parks und Mr Newark, während ich mich hier um die Suche in der Umgebung kümmere.«
    Cotton wischte die Anweisung mit einer Geste zur Seite. »Das wird nicht viel bringen. Mercury hätte uns die beiden nicht auf dem silbernen Tablett geliefert, wenn sie ihm gefährlich werden könnten.«
    »Klar«, spöttelte Decker. »Weil er ja so ein Superschurke ist, der keine Fehler macht. Jetzt setzen Sie sich endlich in Bewegung, Cotton, und tun Sie Ihren Job. Ich lasse nicht zu, dass Sie aufgeben, nur weil einer von den bösen Jungs Sie zum dritten Mal dumm dastehen lässt. So langsam habe ich doch das Gefühl, dieser Mercury hat bei Ihnen im Kopf bleibende Schäden hinterlassen, vor drei Tagen im Safe House …«
    Cotton schnaubte. »Wie dieser Kerl bereits festgestellt hat: Ich gebe niemals auf. Anstatt jetzt blind herumzustochern und darauf zu hoffen, irgendwann unseren Verdächtigen zu finden, sollten wir unsere Kräfte lieber gleich auf die richtige Stelle konzentrieren.«

8
    Der Zeuge Jehovas schritt langsam durch die Summit Avenue in Seattle. Er trug einen gedeckten, nicht mehr ganz neuen Anzug. Seine schütteren blonden Haare waren ordentlich zurückgekämmt. In der einen Hand hielt er ein paar Ausgaben des Watchtower , unter den anderen Arm hatte er eine Aktentasche geklemmt. Er war allein unterwegs.
    Links von ihm polterte der Autoverkehr über die abgefahrene Straße. Die wenigen Passanten, die ihm entgegenkamen oder ihn überholten, wandten den Blick ab. Der Prediger verhielt seinen Schritt vor einem Wohnhaus und klingelte.
    »Guten Tag. Ich möchte gerne mit Ihnen über Gott reden«, sagte er in die Sprechanlage.
    Als er die Antwort hörte, nickte er abgelenkt. Er sah, wie eine Frau mit drei Kindern aus dem Nebenhaus trat und zu den Haltestellen an der Pine Street ging. Der Prediger überwand rasch die wenigen Yards bis zur benachbarten Tür und schob seinen Fuß dazwischen, bevor sie sich schließen konnte. Dann stand er im Treppenhaus und schaute auf die Uhr. Alles lief genau nach Plan. Wenn er richtig recherchiert hatte, verließ Randolph Clegg eine Viertelstunde nach seiner Frau das Haus. Also war Clegg jetzt allein in seiner Wohnung – und hatte Zeit, mit Gott zu sprechen.
    Der Prediger lächelte.
    Er stieg die Treppe hinauf und läutete an Cleggs Wohnungstür. Dann wartete er, bis er einen Schatten hinter dem Türspion erblickte. Er stellte sich vor, wie der Wohnungsinhaber in die Sprechanlage redete. Aber da der Prediger nicht mehr unten an der Haustür stand, klingelte er ein zweites Mal.
    Der Schatten hinter dem Türspion wurde dunkler.
    Der Prediger lächelte und bereitete sich darauf vor, dass Clegg ihn durch die Tür erneut ansprach. Er legte sich die Worte zurecht, mit

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