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Tod auf Bestellung

Tod auf Bestellung

Titel: Tod auf Bestellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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können.«
    »Stimmt«, sagte Zeerookah. »Wenn wir es gewusst hätten. Außerdem hat mein Plan viel mehr Spaß gemacht.«
    »Du meinst, weil du deinen Superchip zum Einsatz bringen und das Budget der Abteilung damit belasten konntest?«, fragte Cotton.
    »Nein.« Zeerookah tippte ein wenig herum, und Bilder huschten über einen seiner Monitore. Ein Foto von Cotton mit Schnauzbart, auf dem er wie der schmierige Informant aus einem 70er-Jahre-Krimi aussah. Eine Großaufnahme von Decker mit der Hand im Mantel von Mercury und einem entsetzten Ausdruck auf dem Gesicht, als sie den breiten roten Abdruck bemerkte, der dabei auf dem Ärmel der Polyesterbluse aus Windermeeres Fundus zurückblieb.
    Zeerookah schnaubte belustigt. »Die Überwachungskameras vom Hotel. Ich musste ja ein Auge darauf haben, was da von euch aufgenommen wird. Sicherheitshalber habe ich eine Kopie gezogen, bevor ich alle Spuren entfernt habe.«
    »Nur zur Sicherheit, klar«, sagte Cotton.
    »Klar«, bestätigte Zeerookah.
    Cotton schaute sich die Bilder an, die von seinem Auftritt über den Schirm huschten, und strich sich beunruhigt über die Oberlippe. »Zum Glück erkennt mich eh niemand«, stellte er fest. »Windermeere versteht ihr Handwerk.«
    »Ruhig jetzt, ihr Clowns«, sagte Decker. »Er ist da.«
    Sie drehte den Lautsprecher hoch.
    »… pünktlich auf die Minute«, beendete Carl Newark – der Anwalt, mit dem ihr Verdächtiger sich verabredet hatte – soeben seine Begrüßung.
    »Wie immer«, sagte Mercury, der Killer. »Ich arbeite stets präzise.«
    »Dann wundert es mich aber«, warf eine Frauenstimme ein, »dass Sie noch nicht geliefert haben.«
    »Das ist Dr. Sandra Parks«, stellte Zeerookah zufrieden fest. »Die Vorsitzende der MHO. Wie vorhergesagt – die Dritte im Bunde.« Er flüsterte, obwohl seine Abhöranlage nur in eine Richtung übertrug. Doch die Verbindung war schlecht, und die drei Mitglieder des G-Teams mussten angestrengt lauschen.
    »Wie ich Ihrem Kollegen schon erläutert habe«, sagte Mercury. »Ihre Bestellung war faul.«
    »Wie wollen Sie das beurteilen?«, wandte die Frau ein. »Sie sind der Schlachter, nicht der Chirurg.«
    »Bitte«, meldete Newark sich mit schleimiger Höflichkeit zu Wort. »Wir wollen doch respektvoll bleiben, wie es sich für Geschäftspartner gehört.«
    »Unser Geschäft stirbt bald mit unserem Kunden, wenn Mr Mercury seinen Teil der Arbeit nicht erledigt.«
    Mercury schien unbeeindruckt von den Vorwürfen, die Parks ihm entgegenschleuderte. »Ich kann vielleicht nicht die medizinische Eignung Ihrer Bestellung überprüfen«, sagte er mit derselben Überheblichkeit, die Cotton allzu gut kannte. »Aber ich merke es, wenn jemand in die Scheiße tritt und den Dreck durchs ganze Haus trägt. Ihr auserwähltes Opfer, Mrs Parks, war ein FBI-Agent. Ein Köder. Eine Falle, in die Sie mich geschickt haben.«
    »Unmöglich«, sagte Parks. »Ich habe den Namen aus der Spenderdatenbank.«
    »Ein Name, den man Ihnen untergeschoben hat. Zum Glück schaue ich mir vorher genau an, wo ich hingehe. Der Typ ist drei Tage nicht vor die Tür gegangen. Das kam mir komisch vor. Ich habe also eine kleine Ablenkung vorbereitet und darauf gehofft, dass ich Ihnen Ihre Bestellung trotzdem schicken kann. Leider wurde ich unterbrochen und muss Ihnen nun doch erklären, was ich Sie ansonsten gerne selbst hätte entdecken lassen.«
    »Ich glaube, Sie verstehen unser Geschäft nicht ganz«, erklärte Newark salbungsvoll. »Um uns einen Köder unterzujubeln, müsste uns erst mal jemand auf die Spur gekommen sein. Aber das ist unmöglich. Es gibt keine Verbindung zwischen uns, dem Spender und dem Kunden. Wir sorgen nur dafür, dass genug Spenderorgane auf den Markt kommen, die perfekt zum Kunden passen, und zwar genau dann, wenn der Kunde sie am nötigsten braucht. Auf diese Weise stellen wir sicher, dass der Kunde über die ganz normale Warteliste bedient wird. Nichts deutet darauf hin, dass irgendwelche Organe gekauft wurden. Niemand könnte uns verdächtigen, weil wir keinen Einfluss auf die Vergabe der Organe haben.«
    Cotton sah Decker an. »Was meinen Sie?«, fragte er. »Sind das jetzt genug Beweise, oder brauchen Sie noch mehr Erläuterungen zum Geschäftsmodell? Ich würde sagen, wir gehen rein.«
    Decker nickte flüchtig, denn sie hörte weiter zu, als der Killer wieder das Wort ergriff:
    »Manchmal weiß die Gegenseite eben mehr, als man ahnt. Also dachte ich mir, ich drehe den Spieß einmal um. Weil Sie so

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