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Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Titel: Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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man den Boden
hochklappen, oder nicht?«
    »Dann würde die Kiste doch absaufen«, warf der Bischof irritiert
ein.
    »Nicht unbedingt.« Berger zeigte auf die Außenwände des Bootes.
»Wenn sich der Rand des Ausschnittes für diesen Glasboden oberhalb des
Wasserspiegels befindet, dann nicht.«
    »Warum hat Bauzá dann nicht auch Schnorcheltouren angeboten? ›Erst
gucken, dann tauchen‹, das wäre doch ein super Slogan gewesen.«
    Berger sah ihn völlig entgeistert an.
    »Was ist denn nun schon wieder? Habe ich etwas Dummes gesagt?«
    »Im Gegenteil, mein Lieber. Ihre Worte waren so was von klug.«
Berger raufte sich seinen kurz geschorenen Schopf. »Wir sind derartig blinde
Hornochsen! Wenn Blödheit fromm machen würde, hätten Sie uns beide schon längst
heiliggesprochen.«
    »Michael, bitte reden Sie Klartext. Wieso sind wir blöd?«
    »Weil uns das mit den Tauchfahrten nicht schon früher aufgefallen
ist.«
    Crasaghi hätte mit seinem dusseligen Gesicht jedes »Blondinen-Festival«
gewonnen.
    »Jetzt wissen wir, wie die Flüchtlinge an Bord gekommen sind.«
    »Aha, das ist schön. Aber so richtig zufrieden wäre ich erst, wenn Sie
mich in den Kreis der Wissenden aufnehmen würden. Ich verstehe nur Bahnhof.«
    »Bauzá hat so eine Art Flüchtlingswaschmaschine erfunden. Als
Flüchtlinge kamen sie auf die Südseite der Insel, während er fischte, zu ihm an
Bord. Hier hat er sie mit allen notwendigen Accessoires ausgestattet, um sie
dann unauffällig als Touristen durch den Glasbodenschacht in die Freiheit zu
entlassen. Mit den Ausflugsbooten sind die Damen und Herren schließlich ans
Festland gebracht worden. Kein Zoll, keine Polizei, kein gar nichts.«
    »Aber wo hat er die armen Teufel von Bord geschickt?«
    »An der blauen Grotte. Da schnorcheln doch jeden Tag Hundertschaften
von Touristen.«
    »Ich denke, deren Zahlen standen immer genau fest? Das wäre doch
jedem Kapitän aufgefallen.«
    »Natürlich, die waren mit von der Partie. Er hat dem Kapitän pro
Flüchtling einen Hunderter gegeben oder auch zwei, und der hat seine Passagiere
auf der Heimfahrt einfach nicht mehr so genau wie eigentlich erforderlich
gezählt. So ist es keinem Menschen aufgefallen, dass mit fast jeder Tour
Flüchtlinge nach Mallorca kamen. In Colonia Sant Jordi wurden sie abgeholt, und
damit war alles perfekt.«
    »Das ist ja ungeheuerlich«, murmelte der Bischof.
    »Und wir wundern uns, warum Bauzá sein Boot aus der Portokasse
bezahlen konnte.« Berger schüttelte den Kopf. »Wir sollten schnellstens den
Comisario einfliegen lassen. Der muss entscheiden, was hier weiter unternommen
wird.«
    ***
    García Vidal hatte von den Verantwortlichen des Inselrates nur widerstrebend
grünes Licht für seinen Deal mit den beiden Schmugglerköniginnen bekommen, und
das auch nur unter Vorbehalt. Die Abmachung galt nur für den
Plagiatswarenschmuggel der Vergangenheit. Sowie nur noch die kleinste
Kleinigkeit hinzukäme, wäre die Vereinbarung hinfällig.
    Er fuhr gerade die Auffahrt zur gräflichen Finca hoch, als ihm der
Rolls-Royce der Großherzogin entgegenkam. Darin erkannte er neben ihr und
Gräfin Rosa auch Mira.
    Er parkte seinen Wagen und stieg aus. Der Rolls-Royce hielt
ebenfalls, und es öffnete sich eine Tür.
    » Hola , Comisario«, sagte die Gräfin. »Wir
haben es zwar eilig, aber ich möchte kurz etwas mit Ihnen besprechen. Leider
waren Sie auf Ihrem Handy nicht zu erreichen.«
    »Es tut mir leid, Señora, ich habe mit meinen Bossen verhandelt.«
    »Es geht um unsere gute Mira.«
    »Ihretwegen bin ich hier.«
    Rosa staunte ihn an. »Wieso das denn?«
    »Es kommt gleich ein Hubschrauber, der Frau Katzev und mich nach
Cabrera bringen wird. Dort soll irgendeine Aktion der spanischen und
israelischen Geheimdienste laufen, von der ich mal wieder absolut nichts wissen
darf. Unsere heiß verehrte Frau Doktor hat da wohl eine nicht unwesentliche
Funktion.«
    »Haben Sie eine Ahnung, was da abgehen soll?«
    »Und wenn ich sie hätte, ich dürfte Ihnen nichts darüber verraten.«
García Vidal lächelte sie vielsagend an. »Ich nehme an, dass da irgendein
Schwein abgestochen werden soll, dessen Fleisch auf keinen Fall in den Handel
gelangen darf.«
    Mira krabbelte aus dem Wagen. »Das haben Sie aber wirklich nett
umschrieben, Comisario, und damit den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich bin
Ihnen dankbar, dass Sie es den beiden Damen erklärt haben. Mir haben sie
nämlich kein Wort geglaubt und gedacht, ich mache jetzt hier einen auf Rambo.
Und

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