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Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Titel: Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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sie weiter vor. Dabei musste irgendjemand wohl
eine Lichtschranke durchquert haben, denn im Gebäude heulte plötzlich eine
Sirene los. Schüsse fielen. Carmen und Berger warfen sich sofort in Deckung.
Von den Palmen um sie herum stoben Holzstückchen durch die Luft und prasselten
auf sie herab. »Da scheint jemand verärgert zu sein«, bemerkte Berger trocken.
»Frag doch mal, ob die Kollegen hinten auch beballert werden.«
    Die schienen mitgehört zu haben, denn postwendend kam die Antwort
über Funk. »Beschuss nur von der Portalseite. Wir rücken weiter vor.«
    Vom Garten her ertönte Sekunden später der Knall einer Explosion.
Schlagartig wurde nicht mehr nach draußen geschossen, jetzt ballerte jemand im
Haus herum. Die Trupps links und rechts neben ihnen schossen Tränengasgranaten
durch die Scheiben ins Innere. Ein greller Blitz durchzuckte das Haus, dem ein
weiterer enormer Knall folgte.
    Unmittelbar darauf kam über Funk: »Zugriff ist erfolgt. Eine
männliche Person in Gewahrsam.« Von allen Seiten her drangen jetzt Trupps des SEK in das Haus ein. Eine Etage nach der anderen wurde
gesichert. Carmen und der Residente gingen nun ebenfalls rein. Sie hatten
eigentlich ein Chaos erwartet, trafen aber genau das Gegenteil an. Überall
herrschten penible Ordnung und Sauberkeit.
    »Scheinen wirklich nur Frauen zu sein«, meinte Carmen grinsend.
»Dabei ist es völlig schnurz, ob die nun aus Europa oder aus Libyen kommen.«
    »Ich bin gespannt, was für ein Backfisch uns da ins Netz gegangen
ist. So planlos, wie die herumgeballert hat, kann das mit der Elite nicht weit
her sein.«
    Im Entree hatten die Besamten einen jungen Mann festgenommen, der
mit auf dem Rücken fixierten Händen auf dem Boden lag und wie ein kleines Kind
wimmerte.
    »Was ist das denn?«, wunderte sich Berger. »Stand Gaddafi auf
knackige Knabenärsche, oder ist das der Hausknecht der libyschen Damenwelt?«
    Carmen gab einem der Polizisten ein Zeichen. »Hebt dieses Häufchen
Elend mal auf und setzt ihn auf einen Stuhl. Vielleicht beruhigt er sich dann
wieder.«
    Etwas entfernt war mit einem Mal ein leises Klopfen zu hören. Alles
horchte angestrengt, woher es kommen könnte.
    »Das hört sich nach der Küche an«, sagte einer der Beamten
ungläubig. »Aber die haben wir doch gesichert.«
    Sie schlichen in die angegebene Richtung, um die Signale nicht zu
übertönen. In der Mitte der Küche waren sie am lautesten. Berger ging in die
Knie und legte sein Ohr an die Bodenfliesen. »Hier muss es einen Keller geben.«
    »Wenn, dann ist der Zugang dazu im Vorratsraum.« Carmen sah sich um.
»Der muss hier nebenan sein.«
    Neben der Küche war ein Hauswirtschaftsraum mit Waschmaschinen und
Trockner eingerichtet. Unter einem Rollschrank fanden sie die für
mallorquinische Häuser typische Falltür zum Keller. Von dort aus gingen ein
paar Stufen nach unten. Drei Polizisten gingen vorsichtig treppab. Früher hatte
man da unten sicher eine Petroleumlampe entzünden müssen, heute war ein
Bewegungsmelder eingebaut. Es waren jetzt Hilferufe zu hören, die immer lauter
wurden.
    »Können die Kollegen mit dem Hooligantool mal herunterkommen?«, gab
einer der Männer über Funk durch. »Wir haben hier einen Verschlag, der durch
eine Tür gesichert ist.«
    Ein Polizist eilte mit einem übergroßen Krallenbrecheisen in den
Keller. Nach kurzer Zeit war die Tür geöffnet.
    »Señora Comisaria, Sie können jetzt herunterkommen, der Raum ist
gesichert«, schnarrte es aus dem Funkgerät.
    Berger und Carmen stiegen die kurze Treppe hinab und fanden in dem
kleinen Raum hinter der aufgebrochenen Tür zwei junge Mädchen vor, die sich
völlig verängstigt umarmten, wobei jede versuchte, die jeweils andere mit ihrem
Körper zu schützen. Einer der beiden fehlte ein Ohr.
    Carmen komplimentierte die Polizisten hinaus. »Ich denke, dass wir
hier unten keine Waffen mehr benötigen. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn sie uns
kurz allein ließen.«
    Die Kollegen verließen den Kellerverschlag.
    »Hallo, meine Damen.« Carmen versuchte, so beruhigend wie möglich
auf die beiden einzuwirken. Es schien zu funktionieren, sie zitterten zumindest
nicht mehr so sehr. »Mein Name ist Carmen Lucas, und das«, sie zeigte auf
Berger, »ist mein Kollege Michael Berger. Wie sind von der Policía
Nacional . Joau hat uns geschickt, um Sie zu holen.«
    »Geht es ihm gut?«, fragte eine der beiden.
    » Sí , sehr gut sogar. Sie brauchen keine
Angst mehr zu haben, hier im Haus sind nur noch

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