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Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Titel: Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Schiffermütze
empfing sie.
    »Señor Comisario, buenos días , mein Name
ist Ángel Bauzá, ich bin der dienstälteste Fischer auf der Insel. Wenn Sie
Fragen zu Cabrera haben, können Sie mich jederzeit ansprechen.« Er schaute
betont betroffen drein. »Das ist ja eine furchtbare Sache, das mit den Leichen.
Sind Sie sicher, dass sie hier von der Insel kommen?«
    » Buenos días, Señor Bauzá.« García Vidal
nickte dem Mann zu. »Das mit den Leichen hat sich ja schnell herumgesprochen.
Sicher sind wir noch nicht, aber wir haben Grund zu der Annahme, dass sie von
hier kommen. Haben Sie schon einmal erlebt, dass Treibgut von Es Trenc gegen
den Strom schwamm und hier bei Ihnen ankam?«
    Bauzá schaute betroffen. »Nein, da haben Sie recht. Und dann gleich
drei Leichen. So was hat es ja noch nie gegeben. Als ich das gehört habe, bin
ich gleich zur Bar rüber und habe es erzählt. Die Letzte, die plötzlich
verschwand, war 2004 das ertrunkene Mädchen. Aber die hatten wir schon nach ein
paar Stunden wiedergefunden. Und die drei hier waren wirklich noch in der
kompletten Taucherausrüstung?«
    » Sí , Señor.«
    »Aber wie sind die bloß hergekommen? Hier ist weit und breit kein
Boot gestrandet. Es hat auch keines wild geankert. Die Ranger machen ja
mehrmals am Tag Kontrollfahrten mit dem Schnellboot.«
    »Nun bleiben Sie mal ruhig, Señor Bauzá.« García Vidal spürte, wie
sehr der Mann von Aufregung ergriffen war. »Ich bin mir sicher, dass man weder
Ihnen noch den Rangern irgendwelche Schuld an diesem Desaster anlasten wird.«
    »Ja, das ist mir schon klar, aber wenn man so etwas hört, dann fragt
man sich sofort, ob es nicht irgendwo ein Leck in unserem Sicherheitssystem
gibt. Wir haben ja schon das neueste Radar, das es gibt. Wie können da Boote
mit Tauchern an Bord unentdeckt bleiben?«
    »Das ist verständlich, Señor. Darf ich Ihnen meine beiden Begleiter
vorstellen? Das ist zum einen Señor Berger, besser bekannt unter ›el
Residente‹.«
    Bauzá schüttelte Berger die Hand. »Oh ja, Señor Residente, natürlich
sind Sie auch auf unserer Insel ein Mann, von dem man spricht. Nur Gutes,
versteht sich.«
    »Darf ich mich vielleicht selbst vorstellen?«, bot Crasaghi an und
streckte ebenfalls die Hand aus. »Daniele Crasaghi.«
    »Die Ranger haben was von einer Exzellenz gefaselt, einem Bischof,
der hier sein soll. Sind Sie das?«, fragte Bauzá neugierig.
    »Ich bin als Mitglied eines diplomatischen Korps in Italien tätig,
derzeit aber ein ganz normaler Feriengast auf den Balearen. Lassen wir also die
Förmlichkeiten.«
    Diese Antwort schien Bauzá nicht zufriedenzustellen. »Die Ranger
haben aber ein hohes Kirchentier gemeldet, das hier mit einer gecharterten
Llaut rumschippern soll. Mit so einer.« Er zeigte auf das Boot. »Mit dem haben
Sie also nichts zu tun?«
    »Nur entfernt«, log Crasaghi. »Kümmern Sie sich bitte nicht weiter
um mich, ich bin nichts weiter als der Begleiter dieser beiden Herren.« Er
zeigte auf Berger und den Comisario.
    Da von den beiden keine Einwände kamen, war Bauzá zufrieden. »Was
kann ich also für Sie tun?«
    García Vidal schaute auf die vertäuten Fischerboote. »Auf der Insel
nach etwas Relevantem für die Ermittlungen zu suchen, hat ja wohl nur wenig
Sinn, oder? Ist es nicht eine weitaus bessere Idee, sich mit einem dieser
Kutter hier«, er zeigte auf die Boote, »die Südseite der Insel genauer
anzusehen?«
    Berger war wenig begeistert. »Wenn wir nach irgendwelchen Leichen
suchen, die am Meeresgrund schwimmen oder gar vertäut sind, macht das mit so
einer Kiste wenig Sinn.«
    »Doch, Señor«, widersprach Bauzá. »Das Boot hat einen Glasboden,
womit wir alles vorzüglich auf dem Meeresgrund beobachten können.«
    »Na, dann los«, rief der Comisario. »Sehen Sie, Exzellenz, nun bekommen
Sie sogar Unterwasser-Sightseeing. Sagen Sie nicht, das sei kein Service.«
    ***
    Mira und Fatma beobachteten voller Sorge, wie sich das Fischerboot
immer mehr ihrem Zodiac näherte. Vorsichtig lugten beide über den Felsrand.
    »So, wie der sich verhält, sucht er was. Aber es steht niemand an Deck.«
Mira schraubte nervös an ihrem Fernglas herum. »Der Steuermann scheint nur auf
einen seiner Bildschirme zu schauen, nicht dorthin, wohin er steuert. Es kann
natürlich auch sein, dass er versucht, mit Hilfe des Echolots Fischschwärme
auszumachen.«
    Sie gab den Feldstecher weiter. Auch Fatma hatte keine Erklärung
parat. »So dicht an der Küste? Das glaube ich kaum. Hat das Boot

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