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Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Titel: Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Decke
angebracht.«
    »Woher kommt wohl der Strom dafür?«
    »Hinten im Hafen steht ein Notstromaggregat.«
    »Im Hafen?« Carmen glaubte, sich verhört zu haben.
    » Sí , Señora, im Hafen.«
    Sie betraten eine weitere Höhle. In deren Mitte befand sich eine Art
Swimmingpool, rund zehn Meter im Quadrat groß. Carmen leuchtete auf den Boden.
»Es sieht aus, als wäre eben gerade noch jemand hier gewesen. Wo sind wir bloß
hineingeraten?«
    Der Polizist war sich auch nicht sicher. »Die Höhle hat etwas von
einer Lagerhalle. Hier an der Rampe würden die Lkw halten, wenn sie schwimmen
könnten. Vielleicht ist es ein Hafen für U-Boote.«
    Carmen war sich nicht sicher. »Meinen Sie denn, dass das Bassin für
ein U-Boot groß genug wäre?«
    »Vermutlich nicht«, sagte der Polizist. »Es sei denn … Es gibt
doch so kleine Forschungsboote. Mit den Dingern kann man auch unter Wasser
sehen, wohin man fährt. Für die würde so ein kleiner Schacht bestimmt
ausreichen.«
    »Egal, was es ist, trommeln Sie alles an Spezialisten zusammen, was
Sie haben. Diese Höhle muss genauestens untersucht werden.«
    Der Polizist schaute sie unsicher an. »Was genau verstehen sie unter
›alles‹?«
    »Holen Sie meinetwegen die NATO . Wenn
mich nicht alles täuscht, ist das hier eine ganz große Nummer. Ich bin
gespannt, was wir hier noch alles entdecken werden.«

7
    Die kleine Llaut schwankte heftig. Die Wellen waren auf zwei bis
drei Meter Höhe angewachsen, wenn der Sturm auch weiterhin ausblieb.
    »Sollten wir Ihre Kollegin nicht richtig festzurren?« Gräfin Rosa
zeigte auf den hin und her schlenkernden Arm der erschöpft vor sich hin
dösenden Fatma.
    Mira war besorgt. »Im Prinzip hätten Sie recht, nur fürchte ich,
dass wir sie nicht schnell genug losbekommen, wenn wir über Bord gehen.«
    »Na hören Sie mal«, protestierte Rosa. »Wir haben vielleicht acht
bis neun Windstärken. Davon geht die Llaut noch lange nicht unter, auch wenn
sie nicht die größte ist. Wollen Sie mir nicht endlich erzählen, warum Sie so
auf dem Sprung sind?«
    »Mag sein, dass es für Sie interessant wäre, vielleicht sogar
wichtig, alles über uns zu erfahren, aber glauben Sie mir bitte, dass zu viel
Wissen tödlich sein könnte, wenn wir in die falschen Hände geraten.«
    »Gut, fangen wir eben mit dem unwichtigen Quatsch an. Ihr Name ist
Bond, Jane Bond. Sie töten im Namen der Gerechtigkeit und gehören, obwohl es
nicht so aussieht, zu den Guten.«
    Mira lächelte sie an. »Bingo. Besser hätten Sie es nicht formulieren
können.«
    »Und wer ist das da?« Rosa zeigte auf Fatma. »›M‹ oder ›006‹, die
arme Socke, die immer erst erschossen wird, um dann später im Film als
Bösewicht wiederaufzutauchen?«
    »Sie können noch so nett fragen, aus mir bekommen Sie nichts raus«,
erwiderte Mira freundlich, aber bestimmt.
    Fatma begann, sich zu regen. »Sei nicht so stur, Mira«, flüsterte
sie mit rauer Stimme, »wenn sie schon mit uns draufgeht, sollte sie wenigstens
erfahren, warum.«
    Rosa nickte. »Genau. Außerdem können Sie sich an Ihrer Kollegin ein
Beispiel nehmen. Die versteht es wenigstens, einem Mut zu machen.«
    »Ist ja schon gut«, Mira wirkte genervt, »Sie haben gewonnen. Also:
Mein Name ist wirklich Mira Katzev, und das angeschossene Hühnchen dahinten
hört auf den Namen Fatma Haifaz. Sie ist Palästinenserin, ich habe einen
israelischen Pass. Wir arbeiten beide für den israelischen Geheimdienst.«
    Mit jedem ihrer Worte sah die Gräfin sie ungläubiger an. »Aha, beim
Mossad sind Sie also. Habe ich übrigens schon erwähnt, dass ich die Kaiserin
von China bin?«
    »Nein.« Mira schüttelte müde den Kopf. »Nett, Sie kennenzulernen,
Hoheit.«
    Zwischen ihnen herrschte eine Weile angespannte Funkstille. Rosa war
die Erste, die sich wieder regte. Ȇberraschung, das mit der Kaiserin war
gelogen.«
    »Noch viel größere Überraschung«, konterte Mira. »Der Quatsch mit
dem Mossad ist wahr.«
    Rosa schaute unsicher. »Sie wollen mich doch wohl nicht etwa
verulken?«
    Mira sah sie nur an.
    »Dann sind Sie beide wirklich israelische Agentinnen?«
    Jetzt nickte sie. »Und zwar die beiden lausigsten, die man sich nur
vorstellen kann. Wir haben nichts weiter zustande gebracht, als ein Boot zu
überfallen und den wohl anständigsten Menschen der Welt zu kidnappen.«
    Rosa winkte ab. »Machen Sie sich nichts draus. Jeder hat mal einen
schlechten Tag. Ihre Kollegin ist demnach aber nicht auf einer Bananenschale
ausgerutscht,

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