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Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Titel: Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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sie
finden, dann auch einfach so verschwinden.«
    »Vielleicht können wir, also der Bischof und ich, da weiterhelfen«,
sagte Berger.
    Crasaghi zuckte hoch. »Ja, können wir das? Da bin ich aber
gespannt.«
    Berger ließ sich davon nicht beirren. »Ein alter Kämpfer aus dem
Zweiten Weltkrieg hat in seinem argentinischen Altenheim etwas von einem
Material erzählt, das für die Deutschen ungemein kriegswichtig war, weshalb sie
es auf Cabrera versteckten. Der Mann betonte, das Material sei im Laufe der
Jahrzehnte immer wertvoller geworden. Selbst die Wände eines Altenheims können
sehr dünn sein. Jedenfalls sprach sich das ganz schnell herum. Sogar die
Geheimdienste dieser Welt horchten auf, denn es ist allen bekannt, dass die
Deutschen die Atombombe damals auf dem Reißbrett so gut wie fertig hatten. Es
fehlte ihnen nur noch ausreichend spaltbares Material. Natürlich hatten die
britischen und amerikanischen Geheimdienste die Geschichte bereits nach
Kriegsende von gefangenen deutschen Soldaten gehört, mehrfach sogar, und
daraufhin die gesamte Insel auf links gedreht. Mit negativem Ergebnis. Die
Angelegenheit wurde zu den Akten gelegt. Aber irgendwelche Idioten, die den
Quatsch neu aufwärmen, gibt es natürlich immer, und ebenso gibt es Blödmänner,
die darauf reinfallen. Ein Geheimdienst oder eine andere Gruppierung, die sich
nichts mehr wünscht, als irgendwo auf der Welt mit einer schmutzigen Bombe zu
werfen, setzt in so einem Fall schnell alles daran, an ein derartiges Material
heranzukommen. Ob Taliban oder Nazis, in dieser Hinsicht sind sie alle gleich:
Erzählt ein seniler Kriegsveteran etwas von einem Versteck auf Cabrera, dann
schaut man schon mal nach. Dabei scheint es zu Revierkämpfen gekommen zu sein,
bei denen es definitiv schon Verlierer gab. Denn so sind wohl unsere drei
Leichen zu erklären.«
    »Das klingt tatsächlich plausibel«, murmelte Carmen. »Ich warte aber
noch darauf, dass bei dieser Version der Geschehnisse das U-Boot auftaucht.«
    »Dafür, dass ich so ein Ding wirklich gesehen habe, spricht das
heftige Dementi von militärischer Seite. Die Jungs haben die Aufgabe, die
Südflanke der NATO vor eventuellen U-Boot-Angriffen
zu schützen. Wenn bekannt werden sollte, dass irgendein Uraltpott russischer
Bauart es geschafft hat, die ultramodernen elektronischen Sperren und
Horchposten auszutricksen, lacht die ganze militärische Welt. Diese Schmach
kann sich die NATO natürlich nicht leisten.«
    Das reichte Carmen noch nicht an Informationen. »Wenn es aber eine NATO -Sache ist, was haben dann die Israelis hier zu
kamellen?«
    Mira ergriff das Wort. »Sie schmeißen da zwei Dinge zusammen, die
nicht zusammengehören. Zum einen die Suche nach spaltbarem Material und dann
das Seemanöver. Derartige gemeinsame Übungen zwischen der NATO und Israel gibt es schon seit Jahrzehnten.«
    »Das Gerücht um das strahlende Material lässt die Israelis aber doch
nicht kalt.«
    »Absolut nicht«, nahm Berger den Faden auf. »Wenn auch nur das
kleinste Gerücht aufkommt, dass es irgendwo spaltbares Material zu stehlen oder
zu kaufen gibt, sind die Iraner garantiert sofort mit von der Partie, weil sie
jede Menge von diesem Zeug für ihre Bombe benötigen. Und weil die Israelis
fürchten müssen, dass sie die Ersten sind, die damit beschmissen werden, sind
sie natürlich daran interessiert, dass nichts daraus wird.«
    García Vidal schüttelte zweifelnd den Kopf. »Aber wenn unsere
Abwehrdienste davon wussten, warum haben die Behörden dann nicht ganz offiziell
eingegriffen? Davon ist doch die Souveränität Spaniens berührt.«
    »Weil sich all die Nationen, die sich in Afghanistan engagieren, an
irgendwelchen Islamisten nur die Finger verbrennen können. Da überlässt man die
Drecksarbeit gern irgendwelchen obskuren Dunkelmännern.«
    »Erst recht, wenn die Suche nach dem begehrten Material plötzlich
fünf Leichen zur Folge hat.«
    »Da gebe ich Ihnen recht, meine Liebe.« Berger war froh darüber, wie
gekonnt die Gräfin die Ahnungslose spielte.
    »Wie passt dieser Schickebier überhaupt da rein?«, fragte sie nun.
    »Den Fall habe ich untersucht«, sagte Carmen. »Schickebier hat diese
Taucher oder Kampfschwimmer fotografiert und musste wahrscheinlich sterben,
weil er das Foto wegen einer albernen Anzeige der Polizei übergeben wollte.«
    »Okay, und was ist mit Bauzá?«
    »Der ist mitsamt dem Benzinkanister verschwunden, der untersucht
werden sollte«, antwortete Berger. »Über den Grund kann

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