Tod Auf Dem Jakobsweg
1884, von Papst Leo XIII. für echt erklärt, als die sterblichen Überreste des Apostels Jakobus d. Ä. So wurde der Jakobsweg nach Jahrhunderten der Schläfrigkeit wieder zu einem überaus beliebten Pilgerziel, von der Kirche wie von den lokalen Tourismusverbänden fleißig befördert.
Heute verdankt der spanische Jakobsweg seine Beliebtheit nicht nur der Reliquie in Santiago de Compostela, dem Reiz seiner Landschaften, den Kunstschätzen, Bauwerken oder der ausgezeichneten Infrastruktur. Der Mythos der Ritter des Templerordens, ihre Verbindung mit der Suche nach dem Heiligen Gral, gibt gerade diesem Pilgerweg zusätzliche Anziehungskraft. Die legendären Rittermönche organisierten von 1142 bis zur Zerschlagung des Ordens im 14. Jahrhundert die Betreuung der Pilger entlang des Weges. Die Literatur zu Tatsachen, Geschichten und Mythen über die Templer füllen viele Regalmeter. Was Wahrheit, was Legende oder Mirakelgeschichte ist, kann und will ich nicht beurteilen. Wenn man sie mit klarem Kopf liest, sind es so oder so spannende Geschichten über unsere Geschichte, Lehrstunden in Sachen Macht, Glaube und Kirchenpolitik.
Vielleicht — Gläubigere als ich mögen mir verzeihen — ist es nicht wichtig, wessen Gebeine tatsächlich in dem schimmernden Schrein in der Kathedrale auf dem einstigen Sternenfeld ruhen, vielleicht genügt die Imagination. Letztlich gilt auch für diese lange, beschwerliche und wunderbare Wallfahrt, dass der Weg das Ziel ist. Dennoch bestimmt das Ziel den Weg und das Erleben unterwegs. Die meisten, die den Jakobs- oder einen anderen Pilgerweg gegangen sind, ob gläubig oder nicht, werden dem zustimmen. Auch regionale Teilstrecken werden zumindest in Deutschland zunehmend reaktiviert. Jakobus ist wieder Kult. Selbst wenn das vielleicht nur von der neuen Lust am Wandern zeugt, an der Langsamkeit, der eigenen, unmittelbaren sinnlichen und besinnlichen Erfahrung, bedeutet langes Gehen auf der an christlichen und kulturellen Traditionen so reichen Strecke auch ein besonderes seelisches Erleben. Benennen und bewerten mag das jeder für sich selbst.
Und nun: Buen camino!
Danksagung
Ich danke der stets gutgelaunten und absolut gesetzestreuen Reisegesellschaft, mit der ich auf dem spanischen Jakobsweg in der Luxusvariante gewandert bin — ohne sie hätte ich bei dem einen oder anderen harten Anstieg womöglich bei der Hälfte aufgegeben.
Natürlich sind gemeinsame Erfahrungen in diesen Roman eingeflossen, die einzelnen Charaktere sind jedoch ausschließlich Produkte meiner Phantasie. Authentisch sind einzig die weißen Rinder am Aufstieg zum Ibañeta-Pass, die Gänsegeier über der Yecla-Schlucht und der in der Nacht den Mond anheulende rabenschwarze Hund vor der Kirche San Martín in Frómista.
Ich danke auch Renate Eckoldt, Rechtsanwältin in Hamburg, für ihre Beratung. Fehler und Irrtümer habe ich ganz allein zu verantworten.
Zum Schluss ein Dank an Cees Nooteboom für sein wunderbares Buch Der Umweg nach Santiago. Eine bessere Reiselektüre ist für eine Spanienreise nicht denkbar.
Petra Oelker
Hamburg, im August 2007
Petra Oelker
«Petra Oelker hat lustvoll in Hamburgs Vergangenheit gestöbert — ein amüsantes, stimmungsvollesSittengemälde aus vergangener Zeit...» Der Spiegel
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