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Tod auf der Venus

Tod auf der Venus

Titel: Tod auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald A. Wollheim
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sie erst darüber und damit auch den verheerenden Stürmen entzogen, dann konnten sie über Radar leicht das Mutterschiff finden; dann brauchten sie nur noch die Computer aufeinander auszurichten, die das Andocken automatisch vollziehen würden.
    Das Landefahrzeug schwankte bedenklich, als sie sich zum Abheben fertigmachten. Der scharfe Sand und vor allem die gegen die Außenverkleidung knallenden Steine machten einen Höllenlärm. Die Astronauten beeilten sich mit den letzten Startvorbereitungen.
    »Alles bereit?« rief Chet. »Kurzer Countdown!«
    »Jawohl«, antwortete Quincy. Er war sehr enttäuscht.
    »Los!« mahnte Carter fast flehend.
    »Okay. Drei ... zwei ... eins ...« Chet zündete die Raketen und verstärkte langsam den Druck. Es schien ewig zu dauern, bis eine Wirkung zu spüren war. Dann hob sich eines der drei Landebeine. Chet gab vorsichtig noch etwas mehr Druck. Kam nun ein besonders heftiger Windstoß, dann konnte er das Landefahrzeug seitlich kippen oder auf den Rücken werfen. Dann hob sich ein zweiter Fuß, nach einer Ewigkeit auch der dritte. Das Fahrzeug kämpfte um jeden Fuß Höhe. Sie hatten etwa drei Fuß Luft unter sich, als eine besonders starke Bö seitlich auf das Fahrzeug eindrosch. Sie wurden seitlich zu Boden geschleudert, wenn das Landefahrzeug auch senkrecht stehen blieb. Verzweifelt ging Chet auf volle Kraft, und damit gelangten sie gerade noch über eine breite, felsdurchsetzte Bodenwelle, auf die sie mit Höchstgeschwindigkeit zugerast waren.
    Die Raketen kamen gegen Turbulenzen von einer solchen Wucht nicht auf. Der Orkan griff von allen Seiten her nach ihnen, und mehr als achtzig Fuß Höhe schafften sie nie. Chet wußte, daß die Raketen nicht mehr lange vorhalten würden, und wenn sie ausgebrannt waren, kam der unvermeidliche, tödliche Absturz.
    Etwa hundert Meter links sah er, daß der Boden steil anstieg; sie wurden etwa zwanzig Fuß über der höchsten Erhebung durchgeschüttelt, und auf der anderen Seite stürzte, der Fels senkrecht ab. Den Fuß dieser Felsen vermochte Chet nicht zu sehen, aber sofort formte sich in seinem Kopf ein Plan.
    Er drosselte die Raketen auf zwanzig Prozent, so daß das Fahrzeug ziemlich rasch fiel. Als sie unter dem höchsten Punkt auf der Hangseite waren, konnte ihnen der Sturm nicht mehr soviel schaden.
    Chet öffnete die Ventile eine Kleinigkeit, um die Fallgeschwindigkeit zu verringern, so daß er weich und gefahrlos aufsetzen konnte. Als sie noch zehn Fuß von der Oberfläche entfernt waren, streifte der eine Landefuß einen waagerecht herausragenden Felsen, dann auch der zweite Fuß, so daß das Fahrzeug wieder wie irr schaukelte. Blitzschnell schaltete Chet die Raketen ab und ließ das Fahrzeug die letzten vier Fuß fallen. Sie setzten ziemlich hart auf; mit zwei Beinen standen sie einigermaßen fest auf einem relativ ebenen schmalen Felsband, aber nicht in einem Winkel von neunzig Grad zur Planetenoberfläche, sondern in einem von siebzig Grad, wie der Neigungswinkelmesser auswies.
    In der folgenden Stille waren alle mit ihren Gedanken für eine Weile allein. Jeder war froh darüber, am Leben zu sein. Die hohen Felsen schützten sie vor dem tödlichen Sturm, und so konnten sie sich Zeit lassen, die Schäden festzustellen und die nötigen Pläne zu machen.

 
7.
     
    »Und was steht jetzt auf dem Programm, Skipper?« fragte Carter fast unbeteiligt. Er lümmelte auf seiner Couch; ein Bein hing herunter, das andere lag oben.
    »Nun ja, mir scheint, wir haben ein kleines Problem.« Chets Untertreibung parierte Carters gekünstelte Kühle. »Bevor wir uns mit so unbedeutenden Kleinigkeiten befassen, wie zum Beispiel dem Abheben aus diesem verrückten Winkel heraus oder der Inspektion unseres alten Buggy, ob er der Anstrengung auch noch gewachsen ist, gehen wir an das riskante Geschäft heran, einen ausführlichen Bericht zu schreiben. Quincy, du darfst dich jetzt mit der Kommandokapsel in Verbindung setzen. Stell einen Relaiskontakt her und überzeuge dich davon, daß der Radiotransmitter funktioniert. Carter, du überträgst inzwischen die ganze Sache in den Fünfbuchstabenkode. Temperatur, Stürme, mißglücktes Abheben, Anfängerlandung und so. Ich schreibe meine eigene Version auf und gebe sie dann im Klartext durch. Wir genehmigen uns anschließend eine Inspektionsstunde, damit sie Zeit haben, unseren Bericht zu verdauen und wieder Kontakt mit uns aufzunehmen.«
    Sie machten sich also an die Arbeit, und eine knappe halbe Stunde

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