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Tod den alten Göttern

Tod den alten Göttern

Titel: Tod den alten Göttern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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Nase. Ringsum war dichter Wald, durch den Bäche
     und allerlei Rinnsale flossen. Inmitten immergrünen Gehölzes standen Bergulmen, Mehlbeerbäume und sogar Erdbeerbäume. Obwohl
     es Winter und der Wald gelichtet war, schien er undurchdringlich. Im Nachhinein freilich waren das Dickicht und die Hügel
     ein Glücksumstand für sie.
    Kaum hatten sie sich niedergelassen, um zu essen, schreckte sie ein Geräusch auf. Es kam aus der Mühlenruine, wo jemand krampfhaft
     versuchte, einen Hustenanfall zu unterdrücken, und ihn dadurch nur schlimmer machte. Sofort waren Caol und Gormán auf den
     Beinen und zogen ihre Schwerter.
    »Wer da?«, rief Caol und näherte sich vorsichtig den geschwärzten Ruinen.
    Niemand antwortete.
    Mit einer für solche Situationen vereinbarten Handbewegung machte er Gormán das Zeichen vorzugehen. Er selbst eilte vorwärts,
     hielt das Schwert zum Zuschlagen bereit, und Gormán deckte ihn von der Flanke her.
    Aus den verkohlten Balken kroch ein rußgeschwärztes Gespenst – ein Mann in einer zerrissenen und beschmutzten Kutte, Gesicht
     und Haare voller Asche. Abwehrend hob er die Hand. »Erschlag mich nicht! Lass mich in Frieden ziehen! Ich hab dir nichts getan.«
    Es war ein klägliches Wimmern. Caol blieb verblüfft stehen. »Komm raus da und sag, wer du bist!«, herrschte er ihn an.
    Der zerzauste und geschundene Mensch wankte auf ihn zu. Sobald er Fidelma und Eadulf erblickte, richtete er sich auf, ein
     Hoffnungsschimmer huschte über seine Züge.
    |276| »Seid ihr des wahren Glaubens?«, fragte er erwartungsvoll. »Glaubt ihr an Christus?«
    »Gewiss doch!«, bestätigte Eadulf ungeduldig. »Aber wer bist du?«
    »Ich bin Bruder Manchán. Ich bin … ich war … einer von der Gemeinschaft hier.« Dabei wandte er sich halb um und wies ungenau
     hinter die Bäume.
    »Wir sind fremd in dieser Gegend. Wo befinden wir uns eigentlich, Bruder Manchán?«, erkundigte sich Fidelma mit ruhiger Stimme.
    »Dort drüben liegt die Abtei Baile Fobhair, der Hort der Quelle. Sie wurde von dem heiligen Fechín begründet, der leider vor
     einigen Jahren an der Gelben Pest gestorben ist.«
    »Von diesem heiligen Bruder habe ich gehört«, sagte Fidelma nach kurzem Nachdenken. »Traurig, dass ihn die Pest dahingerafft
     hat.«
    Der bejammernswerte Mönch seufzte aus tiefstem Herzen. »Besser von der Pest hingerafft werden, als erleben zu müssen, was
     mit seiner kleinen Abtei geschah. Niedergebrannt und vernichtet wurde sie.«
    »Wann war das?«, fragte Caol. »Wer hat das getan?«
    »Vor ein paar Tagen erst.
Dibergach
– Mörder und Strauchdiebe. Mit ihrem gottlosen Feldzeichen kamen sie dahergeritten und haben die Brüder niedergemetzelt. Nur
     mir gelang es, zu fliehen und mich im Wald zu verbergen, bis sie fort waren. Ich wusste nicht ein noch aus – wem konnte ich
     trauen? Fünf unserer Brüder haben sie ermordet, ich bin der einzige Überlebende.«
    »Die nächste größere Abtei, die ich kenne, ist Delbna Mór. Warum bist du nicht dorthin geflohen?«
    »Wer weiß, ob Delbna Mór noch steht?«, gab er zaghaft zu bedenken.
    |277| »Heute früh jedenfalls, ja, als wir von dort aufbrachen, stand sie noch.«
    »In meinem Versteck habe ich gehört, wie die Räuber davon redeten, und da dachte ich schon … Ich befürchtete, sie planten
     dort ihren nächsten Überfall.«
    »In welche Richtung sind die Banditen abgezogen?«
    Bruder Manchán schüttelte den Kopf. »Wohin unmittelbar danach, weiß ich nicht. Aber heute früh waren sie wieder da.«
    Alle starrten den Mann an. »Sie sind zurückgekommen? Wo sind sie jetzt?«
    »Sie lagern dort hinter der Anhöhe. Deshalb habe ich mich in den Trümmern der Mühle versteckt.«
    Beunruhigt warf Eadulf Fidelma einen Blick zu. »Dann sollten wir uns aus dem Staube machen und zusehen, wo wir Unterschlupf
     finden.«
    »Was sagst du, wo haben sie ihr Lager aufgeschlagen?«, fragte Fidelma gefasst, hatte aber die Stimme gesenkt.
    Der Mönch deutete mit der Hand in eine Richtung.
    »Steig auf den Hügel da, aber sei vorsichtig, und schau dich um«, wies sie Caol an.
    Caol nickte und rannte los. Ziemlich aufgeregt kam er zurück. Er zeigte über die Schulter auf die bewaldete Anhöhe. »Der Mann
     hat recht, Lady. Der Hügel fällt auf der anderen Seite steil ab in ein enges Tal, durch das ein Weg geht. An einem Ende konnte
     ich Ruinen ausmachen; das wird wohl die Abtei gewesen sein.«
    »Und das Raubgesindel?«
    »Zwanzig Mann. Schwer bewaffnet. Sind gut

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