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Tod den alten Göttern

Tod den alten Göttern

Titel: Tod den alten Göttern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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und die Ratsversammlung
     leiten?«, fragte Cenn Faelad für alle vernehmlich.
    Der stämmige Adlige aus dem Norden stand immer noch. »Auf seiner letzten Versammlung hat der Große Rat einen Beschluss gefasst.
     Wir wollten einem Streit zwischen den Uí Néill vorbeugen, der hätte möglicherweise bei der Untersuchung des Mordes an Sechnussach
     entstehen können. Denn er war ein Uí Néill, und sein Mörder war ein Uí Néill. Und die Person, die aus der Ermordung Nutzen
     zieht, ist auch ein Uí Néill. Der Oberste Richter, der für eine solche Untersuchung verantwortlich ist, ist ebenfalls ein
     Uí Néill. Also wurde beschlossen, dass die Untersuchung nicht in den Händen des Obersten Richters liegen sollte. Es wurde
     weiterhin beschlossen, dass du, Cenn Faelad, als
tánaiste
deines Bruders Sechnussach erst ins Amt eingeführt werden sollst, wenn die Untersuchung abgeschlossen ist.«
    Cenn Faelad verlor die Geduld. »Und das ist genau, weshalb wir jetzt zusammenkommen, Congal Cendfota. So, wie es der Große
     Rat festgelegt hat, wurde Fidelma von Cashel, eine Eóghanacht, hergebeten, um die Nachforschungen anzustellen, und sie wird
     uns jetzt ihren Bericht vorlegen. Worin besteht nun dein Einwand?«
    Congal Cendfota wartete, bis das Gemurmel wieder abgeebbt war. Dann wies er auf die Plätze für den Vorsitz, die Cenn Faelad
     und Brehon Barrán hatten einnehmen wollen.
    »Solange nicht der Bericht und seine Schlussfolgerungen von diesem Rat bestätigt sind, bin ich der Auffassung, dürfen weder
     du noch Brehon Barrán den Vorsitz in dieser Versammlung |376| führen. Es wäre nicht rechtmäßig und würde den Eindruck erwecken, der Beschluss sei eine vorher abgemachte Sache.«
    Viele im Saal brachten ihre Zustimmung zum Ausdruck, und auch Fidelma nickte Eadulf bestätigend zu.
    »Es ist eine Verfahrensfrage und logische Überlegung, wenn auch etwas pedantisch«, flüsterte sie.
    Cenn Faelad verständigte sich leise mit Barrán.
    »Also gut«, sagte der dann. »Wir werden an der Ratsversammlung als Beobachter teilnehmen. Bleibt zu klären, wer sie leitet.«
    »Fianamail aus Laigan«, schlug ein Kirchenmann aus Laigin vor.
    Sofort gab es Protest von den Adligen aus Ulaidh.
    »Wenn Fianamail aus Laigan im Namen des Hochkönigs den Vorsitz der Ratsversammlung übernimmt, läuft das darauf hinaus, dass
     man sich mit Laigin als nächstem Anwärter auf die Thronfolge einverstanden erklärt.«
    »Dann schlage ich Diarmait, den Stammesfürsten aus Uisnech vor«, tönte es aus einer anderen Ecke.
    »Der ist auch wieder ein Uí Néill«, rief jemand aus Connacht.
    Erneut brach Tumult aus.
    Schließlich stand Ségéne aus Ard Macha auf und schritt quer durch den Saal zu Ségdae aus Imleach. Der erhob sich, um ihn zu
     begrüßen, und beide berieten sich kurz. Dann drehten sie sich zu den Versammelten um.
    »Mein Bruder in Christo und ich haben einen Vorschlag », hub Abt Ségéne an und schaffte damit Ruhe. »Vortrag und Anhörung
     des Berichtes dürften eine verhältnismäßig einfache Sache sein. Wir sind der Ansicht, dass der Verwalter und geistliche Ratgeber
     des Großen Rates, Abt Colmán, die Versammlung |377| leiten sollte, wobei ihm Sedna, Stellvertreter des Obersten Richters, zur Seite stehen könnte. Keiner von beiden ist ein Uí
     Néill und beide haben Amtsgewalt. Wer gegen diesen Vorschlag ist, möge es sagen.«
    Eine Weile herrschte Schweigen, dann griff allgemeines Zustimmungsgemurmel um sich.
    Mit sichtlicher Erleichterung stellte Cenn Faelad fest: »Demnach haben wir Übereinstimmung erzielt. Wir sind auf dieser Versammlung
     Beobachter. Colmán und Sedna, übernehmt den Vorsitz. Wir möchten beginnen.«
    Die so Aufgeforderten standen auf und gingen gemessenen Schrittes zu den erhöhten Plätzen. Im Raum herrschte gespannte Erwartung.
    Abt Colmán vergewisserte sich mit einem Blick bei seinem Partner und nahm dann das Wort. »Einer langen Einleitung zum Sinn
     und Zweck unserer heutigen Zusammenkunft bedarf es nicht. Aus uns allen bekannten Gründen hatte der Große Rat beschlossen,
     dass die Untersuchungen zum Mord an unserem Hochkönig Sechnussach, begangen von Dubh Duin, Stammesfürst der Cinél Cairpre,
     durch eine unvoreingenommene
dálaigh
, Fidelma der Eóghanacht, Fidelma von Cashel, erfolgen sollte. Sie wurde beauftragt, dem Tatmotiv nachzugehen und festzustellen,
     ob es bei dem Mord Mittäter gegeben hat.« Er machte eine kurze Pause und schaute zu Fidelma hinüber. »Fidelma von Cashel,
    

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