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Tod den alten Göttern

Tod den alten Göttern

Titel: Tod den alten Göttern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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Irél, der Befehlshaber der Fianna, kam mit schnellen Schritten
     auf sie zu. »Ich bin schon heute früh eingetroffen. Auch die Gefangenen, die wir da oben gemacht haben, dürften bald hier
     sein. Die Verwundeten haben wir in Ceananas und in der Abtei Delbna Mór gelassen, sie werden dort gepflegt. Ich bin auf dem
     Wege, Cenn Faelad von dem für uns höchst rühmlichen Ende des Aufstands Bericht zu erstatten.« Der Befehlshaber der Fianna
     war mit sich zufrieden.
    »Können wir davon ausgehen, dass wieder Ruhe in Midhe eingekehrt ist?«, fragte ihn Eadulf.
    Irél bejahte es entschieden und fügte hinzu: »Ich bin übrigens Ardgal vorhin in die Arme gelaufen. Von ihm habe ich erfahren,
     ihr habt Cuan gefasst, als er versuchte, nach Alba zu fliehen. Den werde ich mir gleich vorknöpfen. Seit wer weiß wie vielen
     Jahren hat es in der Fianna keinen Verräter gegeben.«
    Fidelma schüttelte den Kopf. »Damit wirst du noch warten müssen, nämlich so lange, bis ich im Großen Rat gewisse Umstände
     dargelegt habe.«
    »Den Tod von Sechnussach betreffend? Hat Cuan mit dringesteckt?«
    »Das zumindest. Soviel lässt sich schon sagen.«
    |368| »Dann warte ich natürlich«, versicherte ihr Irél. »Hast du ihn verhört, wie du wolltest?«
    »Ja.«
    Er war schon im Gehen, als er sagte: »Übrigens, unterwegs habe ich einen Händler aus An Uaimh getroffen. Der hat etwas über
     den Fremdländischen, diesen Verbas von Peqini, zu berichten gewusst.«
    Fidelma war ganz Ohr. »Erzähl!«
    »Allem Anschein nach ist er abgesegelt. Er hatte sich bei einem Brehon vor Ort erkundigt, welche Rechte ihm zustünden, seinen
     Sklaven zurückzuerhalten. Doch als Verbas darauf pochte, dass ihm das Kind wie ein beliebiges Stück Eigentum gehöre, ist der
     Richter wütend geworden, hat dem Kaufherrn ein paar Ohrfeigen verpasst und ihm geraten, so schnell wie möglich zu verschwinden.«
    »Großartig.« Fidelma und die anderen lachten. »Dann hat er also unsere Küsten hinter sich gelassen. Wollen wir hoffen, dass
     er sie auch in Zukunft meidet.«
    »Oh, noch etwas: Bischof Luachan und Bruder Céin sind auf einem Pferdewagen angelangt. Der Bischof wollte nicht warten, bis
     sein Knöchel ganz geheilt ist. Er meint, er wird jetzt hier gebraucht.« Irél hob die Hand zum Gruß, machte kehrt und ging.
    »Und was jetzt?«, fragte Eadulf.
    »Wir sollten Cenn Faelad und Brehon Barrán aufsuchen. Langsam habe ich von Tara und von all den Intrigen genug, die hier gesponnen
     werden. Es wird höchste Zeit, in unser friedfertiges Cashel und zu unserem kleinen Alchú zurückzukehren. Wenn es so weitergeht,
     kennt uns unser armes Kind bald nicht mehr. Bisher haben wir uns herzlich wenig um Alchú kümmern können.«
    Eadulf verzog bitter das Gesicht und schwieg.
    |369| Sie fanden den Thronanwärter mit seinem Obersten Richter im Haus von Abt Colmán. Der Abt hatte ihnen offenbar etliche Schriftstücke
     unterbreitet.
    Cenn Faelad schien erleichtert, seine Besucher zu sehen. »Ihr kommt gerade richtig. Wir haben darüber gesprochen, dass nun
     dein Bericht ansteht. Inzwischen sind alle Mitglieder des Großen Rats oder ihre Vertreter in Tara versammelt. Brehon Barrán
     drängt darauf, dass die Sache heute Abend zu Ende gebracht wird. Länger können wir nicht warten.«
    Hinter ihm stand Brehon Barrán mit steinerner Miene. »Gestern habe ich dir in aller Deutlichkeit gesagt, dass ich dir nur
     noch einen weiteren Tag einräumen kann, Fidelma. Mit Sonnenuntergang heute ist dieser zusätzliche Tag um. Mehr kann ich nicht
     tun.«
    Abt Colmán fühlte sich unbehaglich. Doch Fidelma wich Cenn Faelads Blick nicht aus.
    »Ich will mich dagegen nicht verwahren«, sagte sie in aller Demut. »Im Gegenteil, ich habe dich aufgesucht, um dir mitzuteilen,
     dass es mir recht wäre, wenn du den Großen Rat morgen zu angemessener Stunde einberufen wolltest. Dann werde ich meinen Bericht
     vortragen und alle Anwesenden um Vergebung bitten, dass die Sache sich so lange hingezogen hat.«
    Erstaunt schaute Cenn Faelad zu seinen Beratern und sagte dann: »Du hast also deine Untersuchung abgeschlossen?«
    »Ich denke, ich kann Sachverhalte darlegen, die den Großen Rat veranlassen dürften, einen befriedigenden Beschluss über die
     ganze Angelegenheit zu fassen«, erklärte sie selbstbewusst.
    »Und die bestehen worin?«, verlangte Brehon Barrán zu wissen.
    Cenn Faelad blickte unwillig auf bei diesem Zwischenruf, doch bevor er etwas erwidern konnte, äußerte Fidelma

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