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Tod den alten Göttern

Tod den alten Göttern

Titel: Tod den alten Göttern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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zu setzen.
    »Meine Mutter glaubte es jedenfalls«, bekräftigte Muirgel ihre Aussage.
    »Dann werden wir deine Mutter befragen«, sagte Fidelma und erhob sich. »Vorläufig wäre das alles, Muirgel. Aber es ist durchaus
     möglich, dass ich erneut mit dir sprechen muss. Bis dahin bitte ich dich, niemandem gegenüber ein Wort über das Thema zu verlieren.«
    Das Mädchen reagierte gleichgültig, und sie gingen.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass es keinerlei Hinweis auf das, was das Mädchen uns eröffnet hat, gegeben hat«, überlegte
     Fidelma draußen laut und sprach damit Abt Colmán an. »Eine Entfremdung zwischen Sechnussach und seiner Frau? Gerüchte, dass
     er mit einer anderen schläft? Das Burggelände von Tara ist nicht so riesig, dass Geschehnisse dieser Art unbemerkt und unkommentiert
     bleiben.«
    Mit ernstem Gesicht hielt der Abt ihrem Blick stand.
    |161| »Das mit der Entfremdung zwischen den beiden hätte man sich fast denken können. Wir wussten, dass sich Lady Gormflaith seit
     der Geburt der kleinen Bé Bhail zurückgezogen hatte und sich nur an der Seite ihres Mannes blicken ließ, wenn es das Zeremoniell
     verlangte. Aber es kommt ja durchaus vor, dass eine Frau nach der Geburt eines Kindes seltsames Gebaren an den Tag legt, verzagt
     und depressiv ist. Wir haben uns nichts weiter dabei gedacht; warum sollte Gormflaith nicht Ähnliches durchmachen.«
    Fidelma errötete leicht, denn sie verstand sehr gut, was Colmán meinte. Nach der Geburt ihres Sohnes Alchú hatte sie unter
     ähnlichen Gefühlen gelitten.
    »Aber nach drei Jahren …?«, meinte sie ungläubig.
    »Wenn Sechnussach tatsächlich eine Nebenfrau hatte, dann hat er es all die drei Jahre geheim zu halten gewusst, denn von deren
     Existenz wusste niemand etwas, soviel steht fest.«
    »Vor seinen Beratern oder auch seinem
tánaiste
vermochte er es vielleicht zu verbergen«, bemerkte Eadulf, »aber bei der Dienerschaft, die ständig um ihn herum war, konnte
     es wohl kaum unbemerkt bleiben. Am besten wäre es, wir sprechen mit denen.«
    »Ein sehr vernünftiger Gedanke«, stimmte ihm Fidelma zu.
    »Ich ahne übrigens das Motiv, das zur Ermordung des Hochkönigs geführt hat«, verkündete Eadulf zuversichtlich.
    »Im Ernst?«
    »Wenn Gormflaith und Dubh Duin ein Liebespaar waren, dann ist doch naheliegend, dass die beiden den Mord planten, damit Gormflaith
     nicht länger gebunden war.«
    Fidelma schürzte die Lippen. »Glaubst du wirklich?«
    »Gormflaith wäre nicht die erste Frau, die mit ihrem Liebhaber gemeinsame Sache macht, um den eigenen Mann umzubringen.«
    |162| Fidelma schüttelte den Kopf. »Nach unserem Gesetz hätten sie es nicht nötig gehabt, auf einen solchen Plan zu verfallen. Sie
     hätte sich ohne weiteres scheiden lassen können. Aber wir sollten erst abwarten, was Gormflaith selbst zu sagen hat.«
    Ihre Nachforschungen ergaben, dass Gormflaith mit ihrer zweiten Tochter Murgain ausgeritten war, aber in der nächsten Stunde
     zurückerwartet wurde. So verließen die drei das
Tech Laoghaire
und begaben sich zum Gästehaus.
    »Möglicherweise kann uns Brehon Barrán bei der Geschichte um die Nebenfrau weiterhelfen«, schlug Abt Colmán vor.
    »Ist der Brehon noch in Tara?«
    Abt Colmán bestätigte das. »Abgesehen davon hat er seine Wohnstatt gleich neben der inneren Königsburg… Aber ich gehe davon
     aus, dass er in der Halle des Großen Rates arbeitet.«
    Fidelma überlegte, verwarf dann aber den Gedanken.
    »Wir sollten erst mit Gormflaith sprechen und nicht unnötig Vorstellungen heraufbeschwören, die sich im Nachhinein als falsch
     erweisen.«
    Für sie unerwartet kamen ihnen Caol und Gormán entgegen. Ihr Mienenspiel verriet Erregung.
    »Lady«, fing Caol an und blieb stehen, sprach aber nicht weiter.
    »Was gibt es?«, fragte Fidelma und ließ ihren Blick zu dem gleichfalls bedrückten Gormán wandern.
    Etwas verunsichert schaute Caol zum Abt.
    »Nun komm schon. Raus mit der Sprache. Wir haben nichts voreinander zu verbergen«, redete ihm Fidelma zu.
    »Wir haben wieder Badb gesehen.«
    »Die alte Frau?«, fragte Fidelma überrascht.
    Gormán nickte eifrig.
    |163| »Sie tauchte urplötzlich auf, als wir am Gästehaus entlanggingen. Sie drohte uns mit der Faust und sagte, wir sollten uns
     in Acht nehmen und uns dahin zurückscheren, woher wir gekommen sind. Genau wie vorher am Fluss.«
    »Du weißt, dass wir von den Nasc Niadh keinen Sterblichen fürchten, Lady«, sagte Caol. »Aber die Alte kam wie aus

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