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Tod den alten Göttern

Tod den alten Göttern

Titel: Tod den alten Göttern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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Essenreste und Abfälle zusammen.«
    »Nicht mehr und nicht weniger als eine tragische Figur«, fasste Fidelma mit betrübtem Schmunzeln zusammen und sah Caol und
     Gormán an, die etwas betreten dastanden. »Kein Dämon, sondern einfach eine Frau wie andere auch, die glaubt, das Leben hätte
     ihr übel mitgespielt. Man sollte ihr mit Nachsicht begegnen, anstatt sich vor ihr zu fürchten.«
    »Gott hat sie geschaffen, wie sie ist«, fügte Abt Colmán |166| hinzu. »Sie ist nicht schlechter und nicht besser als viele andere. Es besteht kein Grund, vor ihr zurückzuschrecken.«
    »Sie wusste Fidelmas Namen und auch, was uns nach Tara geführt hat«, verteidigte sich Eadulf. »Das war erschreckend genug.«
    »Sie ist sterblich wie wir alle«, entgegnete der Abt. »Versteh doch, sie ist alt und krank.«
    »Eine Sache kann ich mir trotzdem nicht erklären«, erwiderte Eadulf.
    »Nämlich?«, fragte Fidelma.
    »Wie konnte die Alte dich erkennen? Sie hockte am Fluss, als wir heranritten, und sprach dich mit Namen und Titel an. Woher
     wusste sie beides?«
    Fidelma schwieg eine Weile, meinte dann aber: »Vielleicht hat sie mich früher hier gesehen. Du darfst nicht vergessen, dass
     ich vor etlichen Jahren an Brehon Moranns Schule studiert habe.«
    »Dann muss sie ein großartiges Gedächtnis für Gesichter haben«, murmelte Eadulf sarkastisch.
    »Schon möglich.« Für Fidelma war das Thema abgeschlossen. »Ich glaube, wir haben Dringenderes zu tun.« Und zum Abt gewandt
     fügte sie hinzu: »Ich will deine Zeit nicht über Gebühr beanspruchen, kann ich mir doch gut vorstellen, dass bei der Aufsicht
     über die Königsburg Wichtigeres auf dich wartet.«
    Der Abt ließ sich das nicht zweimal sagen.
    »Ich habe tatsächlich einiges zu erledigen. Am besten, wir treffen uns zum Mittagsmahl und tauschen uns dann aus, was du Neues
     hast in Erfahrung bringen können.«
    Mit diesen Worten verließ er sie, um seinen Verpflichtungen nachzugehen.
    »Man hat geradezu den Eindruck, du wolltest ihn los sein«, bemerkte Eadulf und sah Fidelma erstaunt an.
    |167| »Du hast es mal wieder erfasst. Ich möchte Gormflaith allein sehen. Es ist nicht gut, ständig einen Zeugen bei seinen Ermittlungen
     zu haben.«
    Die vier – Fidelma und Eadulf, gefolgt von den immer noch etwas verstimmten Caol und Gormán – steuerten auf das Gästehaus
     zu. Aus einem nahe gelegenen Gebäude kam ein Krieger.
    »Lugna! Das trifft sich gut!«, rief Fidelma ihn an.
    Verunsichert blieb der junge Mann stehen. »Du wünschst mich zu sprechen, Lady?«
    »Ja. Ich würde dich bitten, uns zu begleiten.« Sie deutete mit dem Kopf zum
Tech Cormaic
. »Ich hätte dort gern etwas geklärt.«
    Nicht gerade begeistert ging er mit ihnen.
    »Es würde mich freuen, wenn sich meine Dienste als nützlich erwiesen. In welcher Hinsicht kann ich euch behilflich sein?«,
     fragte er nach längerem Schweigen.
    »Ich glaube, du bist der Einzige, der uns in dieser Frage helfen kann«, versicherte ihm Fidelma, als sie draußen vor den Eichentüren
     stehen blieben. Der Wachtposten betrachtete sie mit unverhohlener Neugierde.
    Fidelma bedeutete Caol und Gormán, ihr bis zur Ecke des Gebäudes zu folgen, während sie Lugna anwies, bei Eadulf vor den Eingangstüren
     stehen zu bleiben. Sie gingen bis zur Hausecke, wo Fidelma den beiden Kriegern irgendwelche Anweisungen gab. Caol verschwand
     daraufhin weiter hinten am Haus, Gormán blieb in Sichtweite, und Fidelma kam zu den beiden Wartenden zurück. Vergnügt grinste
     sie Lugna an.
    »Nur ein kleines Experiment«, versicherte sie. »Mich beschäftigt immer noch das Geräusch, das ihr aus der Küche gehört haben
     wollt, und weshalb es nicht auch die anderen im Haus aufgeschreckt hat.«
    |168| »Alles, was ich wusste, habe ich berichtet«, beteuerte Lugna mit starrem Gesicht.
    »Davon gehe ich aus. Aber ich möchte mich selbst überzeugen. Wir werden dahinten etwas Lärm schlagen, damit ich die Sache
     besser nachvollziehen kann. Das ist doch recht und billig, oder?«
    Lugna zuckte mit den Achseln, sah aber nicht sehr zuversichtlich aus.
    »Eadulf, du bleibst hier stehen, und wenn ich dir bedeute ›jetzt‹, gibst du Gormán ein Zeichen, der gibt es weiter an Caol,
     woraufhin der in die Küche gehen und dort laut herumhantieren wird. Wir hier können dann genau feststellen, wie stark die
     Geräusche im Haus widerhallen.«
    Sie drehte sich zu den Türen um.
    »Also, wenn ich es richtig verstanden habe, Lugna, dann standest du mit

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