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Tod den alten Göttern

Tod den alten Göttern

Titel: Tod den alten Göttern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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kannst dich jetzt zurückziehen, aber sprich zu niemandem über die Geschichte,
     und schon gar nicht zu Cuan. Ich fürchte, Irél, der Befehlshaber der Fianna, wird von der Sache erfahren müssen. Einzig und
     allein die Wahrheit mildert deine Schuld, und ich verlasse mich darauf, dass du die Wahrheit gesagt hast.«
    »Bei allem, was mir heilig ist, Lady, das habe ich getan. Ich schwöre, es ist die reine Wahrheit.«
    Mit einer Handbewegung bedeutete ihm Fidelma abzutreten, und er zog sich zurück.
    »Es zeigt sich immer mehr, dass der Mörder nicht einfach nur Glück hatte«, äußerte sie sich missvergnügt.
    Eadulf stimmte ihr zu.
    »Es sieht so aus, als hätte Cuan vorsätzlich zu einer festgelegten Zeit Lugna von seinem Posten weggelockt. Aber wie ist das
     mit Erc? Dass der Mörder von ihm eingelassen wurde, war ja wohl doch mehr ein Glücksumstand für ihn, oder?«
    »Erc hat man …«, sie fand nicht gleich das rechte Wort, »… hat man durch die Gegebenheiten so eingestimmt, dass er Dubh Duin
     unbehelligt ließ. Den Verschwörern war bekannt, dass in der entscheidenden Nacht Erc Wachdienst hatte und dass Dubh Duin schon
     mehrfach nach Einbruch der Dunkelheit Zutritt gewährt worden war. Sie verließen sich darauf, dass es auch diesmal klappen
     würde.«
    »Du sprichst von Verschwörern?«
    »Ja, ich halte das Ganze für ein Komplott. An einen Einzeltäter glaube ich nicht. Die Sache mit dem Schlüssel gibt mir zu
     denken. Wer hat für den Mörder den Schlüssel gefertigt?«
    »Wenn mehrere an der Tat beteiligt waren, müssen wir mit Cuan reden; mit Sicherheit hat er einen nicht unerheblichen Anteil
     an der Verschwörung.«
    |172| »Ich bin der gleichen Auffassung.« Sie wandte sich um und ging zu dem Posten, der draußen vor der königlichen Residenz Wache
     hielt. »Wo finde ich Irél, deinen Befehlshaber?«
    Der Mann nahm Haltung an. »Wahrscheinlich in den Ställen, Lady.«
    Fidelma dankte ihm, und wie schon so oft wanderten sie und Eadulf, gefolgt von Caol und Gormán, über das Burggelände. Sie
     fanden den Befehlshaber der Fianna tatsächlich in den Ställen. Er begrüßte sie ehrerbietig.
    »Du wünschst mich erneut zu sprechen, Lady?«
    »Weißt du, wo sich Cuan aufhält?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Wird eine weitere Befragung nötig?«
    »Ja. Veranlasse bitte, dass man nach ihm sucht und ihn in Gewahrsam hält, bis man mich benachrichtigt und geholt hat.«
    »Ihn festhalten? Weswegen macht sich das nötig, Lady?«, fragte er überrascht.
    »Weil eine
dálaigh
es sagt«, erwiderte sie ungehalten.
    Irél wurde rot. »Es soll geschehen, wie du es wünschst.« Sein Ton verriet, dass er sich in seinem Stolz verletzt fühlte.
    Fidelma bereute sofort ihre spitze Bemerkung und versuchte einzulenken.
    »Entschuldige. Als Befehlshaber steht dir zu, informiert zu werden. Lugna und Cuan haben sich beide nicht an die Wachvorschriften
     gehalten. Mit Lugna habe ich bereits gesprochen und ihn angewiesen, sich in seine Unterkunft zu begeben und dort bis zu einer
     Vernehmung zu verbleiben. Danach obliegt es dann dir, über das richtige Strafmaß zu entscheiden. In der Gesetzgebung für den
     militärischen Bereich kenne ich mich weniger gut aus.«
    Irél reagierte betroffen. »Wenn sich der Fall wirklich so |173| ernst darstellt, sind Degradierung und Geldbuße die Folge. Kannst du mir konkrete Tatsachen nennen?«
    »Lass uns warten, bis ich mehr weiß. Wichtig ist jetzt, dass wir Cuan finden.«
    »Ich veranlasse sofort die Suche nach ihm, Lady. Dein Wunsch ist mir Befehl.« Trotzdem hatte man den Eindruck, er zögere.
    »Gibt es noch etwas, das du sagen möchtest, Irél?«, fragte Fidelma.
    »Abgesehen von der Vernachlässigung seiner Dienstpflichten, verdächtigst du Cuan im Zusammenhang mit Dubh Duin?«
    »Genau das ist es.«
    »Dann solltest du wissen, dass Cuan von seiner Herkunft her ein Uí Beccon ist; das ist ein kleiner Stamm, der den Cinél Cairpre
     Gabra die Lehnstreue hält. Ihr Gebiet ist gewissermaßen Grenzland.«
    Nur Eadulf, der Fidelmas geheimste Regungen zu deuten wusste, bemerkte ihr Erstaunen.
    »Das hat mir bisher niemand gesagt.«
    Er zuckte mit den Achseln.
    »In der Fianna sind Krieger aus vielen Stämmen von Midhe, und alle schwören den Eid, dem Hochkönig zu dienen. Haben sie erst
     mal den Eid abgelegt, hat jede Verpflichtung gegenüber ihrem Stamm zurückzustehen, dem Dienst für den Hochkönig gebührt der
     Vorrang. Das gilt für alle, gleich woher sie kommen. Wenn du

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