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Tod einer Göttin (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Tod einer Göttin (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Titel: Tod einer Göttin (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Korn
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Ihr fiel es zunehmend schwerer, Gustav und diese Frau als Paar zu sehen. Er hatte ihr Geheimnis ganz offensichtlich gekannt, und das schien kein liebes kleines Ding zu sein.
    „Champagner“, sagte Jana Tempel, „halbtrocken. Das liebe ich zu einem scharfen Curry.“ Sie hatte ihn bestellt, ehe Vera und Nick auch nur den Mund aufmachten.
    „Denken Sie beide daran, dass ich Ihnen nachher noch einen Umschlag gebe. Darin sind acht kleine Kuverts, auf denen je einer der Namen steht. Für alle Fälle. Falls Sie tatsächlich alle finden. Was ich, wie gesagt, bezweifele.“
    Sie wandte sich ihrem Essen zu. „Nun das Heitere“, sagte sie, „einmal habe ich mich in der Alster ertränken wollen. Gustavs wegen.“ Sie lachte. „Ich kann einfach zu gut schwimmen. Er hat mich keine Sekunde ernst genommen. Trotzdem war er so galant, hinterher zuspringen.“
    Jana Tempel nickte dem Ober zu, der ihr den Champagner zeigte. „Der Portier ließ Frotteetücher bringen. Sie sind sehr diskret in diesem Hotel. Nichts drang an die Öffentlichkeit. Das hätte meinem Image auch nur geschadet. Leidenschaft und Eifersucht waren für eine Göttin nicht vorgesehen.“
    Nick bereute, dass er sich nicht längst kundig gemacht hatte über Jana Tempel. Er wusste zu wenig von ihr. Was hatte sie eigentlich für Rollen gespielt?
    Diese heute Abend spielte sie jedenfalls perfekt.
    Warum fiel ihm so schwer zu glauben, was sie da sagte?
    Pit Gernhardts Laune war nicht heiterer geworden, seit er am Abend vorher vergeblich vor Nicks Tür gestanden hatte.
    Er sah in Nick einen Verbündeten in der Einsamkeit. War es nicht infam von ihm, einfach aus dem Haus zu gehen und sich vermutlich mit Vera zu amüsieren?
    Er befand sich in einer Stimmung von Sein oder Nichtsein, als er in die eigene Wohnung kam. Darum griff er gleich zum Telefon, um bei Vera anzurufen. Langes Läuten. Dann flüsterte Anni ins Telefon. Vorwurfsvoll.
    „Der Kleine ist gerade eingeschlafen.“
    Er traute sich gerade noch, zu fragen, ob Vera da sei.
    Nein. Sie speiste mit Nick im Vier Jahreszeiten.
    Nick führte wirklich ein kontrastreiches Leben zwischen Kargheit und Luxus. Erst nach einem französischen Roten, unter dessen Etikett Pit sich auch was Besseres vorgestellt hatte, kam ihm in den Sinn, dass dieses Essen mit der alten Schauspielerin zu tun haben musste.
    Herrgott noch mal, Vera sollte sich da doch nicht reinhängen.
    Irgendeine Zickengeschichte aus vergangener Zeit.
    Er schlief schlechtgelaunt ein. Wachte schlechtgelaunt auf.
    Das Geküsse im Mini auf dem Parkplatz vom Präsidium, das Jan Kummer mit seiner Cindy veranstaltete, half ihm nicht wirklich weiter. Erst der Blick in den Computer hellte Pits Laune auf. Vorübergehend.
    Die Münchner hatten was herausgefunden.
    Fritz Altgraf stammte aus Hamburg. Wenn auch seit den sechziger Jahren in München lebend. War München damals nicht Deutschlands heimliche Hauptstadt gewesen? Vom ‘Spiegel’ in einer Titelgeschichte als solche gekürt? Alle, die sich für Künstler hielten und den Schwabinger Geist einer längst vergangenen Epoche beschwören wollten, waren dort angekommen. Altgraf. Ein Künstler.
    Ein Fotoatelier hatte er in der Widenmayerstraße gehabt. Vierzig Jahre lang. Vor einem Jahr war es dann zu einer Zwangsräumung gekommen. Hatte er seitdem auf der Straße gelebt? Das konnte Pit sich kaum vorstellen.
    Der Alte war nicht wirklich verwahrlost gewesen.
    Kummers Talent ins Zimmer zu platzen und die Gedanken zu stören war ausgeprägt. Sollte das seine Taktik sein, den anderen nicht zu Ende denken zu lassen?
    „Die Lübecker Theorie stimmt“, sagte Kummer.
    „Warum?“ Pit Gernhardt guckte auf.
    „Ich habe mich nach unserem Gespräch gestern noch in der Szene herumgetrieben. Schon zwei, die sich an ihn erinnern. Ein feiner Pinkel sei er gewesen. Passt doch zum Anzug, und Schorsch haben sie ihn genannt.“
    „Schorsch“, sagte Pit.
    „Das ist süddeutsch“, sagte Jan Kummer.
    Pit hätte gerne zur Decke geguckt und dabei die Augen verdreht. Doch er ließ es sein. „Nach der Theorie unserer bayrischen Kollegen heißt er immer noch Fritz und ist ein gebürtiger Hamburger“, sagte er.
    „Aussage gegen Aussage“, sagte Kummer.
    „Haben deine Informanten nicht noch ein paar ausgekämmte Haare von Schorsch, dass wir eine DNA machen können?“
    „Die haben keinen Frisiersalon. Die machen Platte.“
    Pit grinste nun doch. Er war leicht hochzunehmen, der liebe Kollege. Vielleicht erleichterte das den

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