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Tod einer Göttin (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Tod einer Göttin (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Titel: Tod einer Göttin (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Korn
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finden?“, fragte Nick.
    „Nein“, sagte die Liebreizende.
    „Und wer sind Sie?“, fragte Vera.
    „Das geht Sie gar nichts an.“
    Vera hatte es auf einmal sehr satt, die Briefträgerin zu sein.
    „Wir werden das Jana Tempel ausrichten“, sagte sie. Eigentlich nur gesagt, um einen guten Abgang zu haben.
    „Sie können den Brief mir geben.“
    Vera dachte nicht daran. Doch sie war nun interessierter.
    Und wenn es Blocks Tochter wäre?
    „Stan Block ist mein Mann. Jana Tempel kann mit mir in Kontakt treten. Ich bin informiert
    „Über was?“, fragte Nick. Er wäre es auch gerne.
    „Wo hält sich Ihr Mann auf?“, fragte Vera, die keine Antwort auf Nicks Frage erwartete.
    Ein unfrohes Lächeln. „Wenn ich das wüsste“, sagte sie, „aber keine Sorge, er lebt.“ Es klang, als bedauere sie das.
    „Ich habe der Zeitung entnehmen können, dass Frau Tempel im Hotel Vier Jahreszeiten Hof hält.“
    Vera und Nick schwiegen in Einigkeit. Sie hatten einfach nur noch die Absicht, aus diesem Garten zu entkommen und sich mit der hofhaltenden Frau Tempel zu besprechen.
    Sie spürten den Blick der Frau Block noch im Rücken, als sie schon ein Stück weit gegangen waren. Die Elbe lag jetzt im Nebel. Die Schiffshörner tuteten.
    „Die Geister, die ich rief“, sagte Nick.
    „Tut mir Leid, dass ich dich da hineingezogen habe.“
    „Ist ja nicht nur Spinnerei“, sagte Nick. „Pit hat zwei Tote, und ich bin sicher, dass sie mit unserer Jana zu tun haben.“
    „Amrum ist doch deine Insel“, sagte Pit.
    „Ein Ort, den ich verlassen habe“, sagte Hauke Behn, „ich denke nicht, dass ich ihn noch einmal betrete.“
    Der Telefonhörer an Pits Ohr wurde ziemlich warm. Tat er immer, weil Pit Gernhardt heiße Ohren kriegte, wenn ihm was unangenehm war. Sein Anliegen schien doch eine zu große Zumutung für Behn zu sein.
    Hauke Behn hatte Schreckliches auf der Insel erlebt. Eine blendende Idee von einem wahren Freund, ihn dort wieder hinzuschubsen und Behns Sohn am Besten gleich mit.
    War der arme Theo nicht als erster am Strand gewesen, damals, als das Meer seine Mutter an Land gespült hatte?
    Ein Junge von noch nicht acht Jahren. Pit fühlte sich schäbig. Doch er drängte weiter.
    Hätte er diesen Besuch auf Amrum nicht allein bewältigen können? Wahrscheinlich hatte er einfach nur Sehnsucht, etwas gemeinsam mit Hauke Behn zu tun.
    Er kühlte aus neben dem neuen Kollegen Kummer.
    Vielleicht hätte er die Gelegenheit, ein Glas zusammen zu trinken, nicht versäumen dürfen.
    „Wie stellst du dir das vor?“, fragte Hauke Behn. „Dass wir uns auf Amrum treffen?“
    „Ich hole dich ab“, sagte Pit.
    „Die Straßenverhältnisse sind nicht die besten.“
    „Ich habe einen Ford aus dem Fundus bekommen. Hat sogar Winterreifen. Der Mercedes ist kaputt.“
    Pit dachte daran, dass dieser silberfarbene Ford von der in den Osten abgewanderten Kollegin Kollmorgen gefahren worden war. Warum hatte Kummer dieses Auto nicht gekriegt? Warum was Nagelneues?
    Pit fing an, kleinlich zu werden und egoistisch.
    Er sollte mit Frau und fünf Kindern leben, um mal seine eigenen Befindlichkeiten niedriger zu hängen.
    „Was versprichst du dir davon?“, fragte Behn.
    „Dass du Amrum nicht zum Trauma werden lässt.“
    „Ich spreche von der alten Frau, die du aufsuchen willst.“
    Leontine. Die Kleine. Pit dachte an das, was ihm Vera und Nick von ihrem Besuch bei Kaleschke erzählt hatten.
    Was sollte er sagen? Dass ein Gespräch mit Leontine Weiss in den Aufgabenbereich von Vera und Nick gehörte, die sich von einer überkandidelten Schauspielerin in eine Geschichte aus der Vergangenheit hatten verstricken lassen?
    Doch es war ohne Zweifel leichter, zu Leontine vorzudringen, wenn man einen Ausweis von der Hamburger Kripo zeigte.
    „Ich habe zwei Morde aufzuklären“, sagte Pit, „und es könnte sein, dass Leontine Weiss mir helfen kann.“
    „Wann kannst du?“, fragte Hauke Behn.
    „Morgen“, sagte Pit.
    „Das ist gut. Dann ist mein Assistent da.“
    „Du hast einen Assistenten?“
    „Einen sechzehnjährigen Schüler, der hier Praktikum macht.“
    „Passiert ja Gott sei Dank selten was in deinem Dorf.“
    „Dann aber heftig“, sagte Behn und dachte an den Fall, an dem Pit und er im Sommer gearbeitet hatten.
    „Gibt es was Neues in deinem Leben?“, fragte Pit.
    „Theo ist ein ordentliches Stück gewachsen.“
    „Du weißt, was ich meine.“
    „Und bei dir?“, fragte Behn.
    „Nichts“, sagte Pit. „Hast du noch

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