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Tod einer Queen

Tod einer Queen

Titel: Tod einer Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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Aber wo? So ähnlich wie Via dei Fossi oder war Fossi der Name der Frau? Warum hatte er den Bogen nur weggeworfen, verdammt .
    »Herr Wachtmeister!« Bruno schaute zur Tür herein .
    »Ich geh rasch einkaufen, wenn Sie also irgend etwas brauchen…« Er starrte verdutzt auf den wachsenden Berg von Papieren auf dem Schreibtisch .
    Der Wachtmeister, der seinen Blick sah, brummte: »Jemand muß hier schließlich für Ordnung sorgen«, und fuhr in seinem Durcheinander fort .
    »Also, wenn Sie nichts brauchen… «
    »Ich könnte vieles gebrauchen, aber du wirst es auf deiner Einkaufstour nirgends finden. Ich brauche vor allem den Namen dieser verflixten Frau, die neulich kam, um ihren Sohn als vermißt zu melden. «
    »Diejenige, bei der Sie so sauer waren, daß wir sie nicht weggeschickt hatten? «
    »Heißt das, du erinnerst dich an sie? «
    »Na ja, ich erinnere mich, weil Sie so wütend waren… «
    »Ihren Namen und ihre Adresse! Name und Adresse, hab ich gesagt! «
    »Deswegen waren Sie doch so wütend! Weil wir sie nicht danach gefragt hatten, sonst wäre klar gewesen, daß wir sie woanders hätten hinschicken müssen. «
    »Du lieber Himmel!« Er stürzte sich wieder in seine sinnlose Wühlerei .
    »Hast du nichts Besseres zu tun, als hier herumzustehen?« rief er, da Bruno nicht ging .
    »Doch, einkaufen… aber wenn Sie wollen, könnte ich in Scandicci anrufen und mich erkundigen… «
    »Scandicci? «
    »Sie haben damals gesagt, sie hätte sich dorthin wenden sollen… «
    »Scandicci… Silber, sie haben silberne Geschenke hergestellt! Also, steh nicht rum! Raus mit dir, geh einkaufen! «
    »Jawohl, Chef! «
    »Und sag nicht Chef zu mir!« Aber Bruno war schon hinausgestürmt .
    Der Wachtmeister rief in Scandicci an .
    »Silberwaren? Das muß Fossi sein. «
    »Das ist es – ich dachte, Fossi ist der Name der Straße! «
    »Die heißt Via del Fosso. Gleich um die Ecke ist eine Wache… «
    »Richtig! Können Sie mir die Nummer geben, das spart mir Zeit. «
    Der Chef des kleinen Carabinieri-Postens war gerade unterwegs, als er anrief, aber der Sergeant kannte die Familie .
    »Signora Fossi?« Er lachte. »Es stimmt also, daß sie bei Ihnen war, wie sie behauptet? «
    »Ja. «
    »Das hat sie gesagt, aber wir konnten uns nicht vorstellen, daß sie mit ihrer Geschichte woanders aufkreuzen würde. «
    »Sie meinen, es stimmte gar nicht? Der Sohn war überhaupt nicht verschwunden? «
    »Ach das… Er macht ab und zu die Fliege, ist ja kein Wunder, bei so einer Mutter. Es kommt darauf an, was man unter Verschwinden versteht. «
    »Er ist also wie üblich wieder aufgetaucht? «
    »Klar ist er wieder aufgetaucht. Hab ihn heute morgen in der Bar selbst gesehen. Diese Signora Fossi geht uns wirklich auf die Nerven. Jeden zweiten Tag erscheint sie hier, um sich über irgend etwas zu beschweren, und ich weiß nicht, wie oft sie ihren Sohn schon als vermißt gemeldet hat. Das erste Mal haben wir sie ernst genommen, eine Suchanzeige herausgegeben und alles, aber nach dem fünften oder sechsten Mal haben wir nicht mehr darauf reagiert. Hat wahrscheinlich eine Geliebte irgendwo, verstehen Sie? «
    »Ja…« Das hatte er ja selbst vermutet, jetzt fiel es ihm wieder ein .
    »Weiß der Himmel, warum sie zu Ihnen gekommen ist, nachdem wir sie rausgeworfen hatten. Man sollte annehmen, daß sie sich dann an die Meldebehörde gewendet hätte oder so. «
    »Sie sagte, ich hätte einer Bekannten von ihr bei einem kleineren Problem geholfen. «
    »Und Sie haben sie ebenfalls weggeschickt? «
    »Ja, aber ich bin nicht sicher, ob das richtig war. Sie sagen, Sie haben ihn heute vormittag gesehen? «
    »In der Bar. Gegen zehn trinkt er dort meistens einen Kaffee, genau wie ich. «
    »Ich komme raus zu Ihnen. Ist Ihr Chef bis dahin zurück, sagen wir, in einer halben Stunde? «
    »Bis dahin ist er längst wieder da. Ich werd’s ihm ausrichten. Wie war noch Ihr Name? «
    »Guarnaccia. «
    Es herrschte, wie immer, dichter Verkehr auf der Ausfallstraße. Weiter draußen ging es nur noch an Fabriken vorbei. Eine Ampel nach der anderen. Einmal fuhr er bei Rot durch, da er in Gedanken bei dieser Signora Fossi war. Sie hatte ein paar Bemerkungen gemacht, die damals nicht viel Sinn ergeben hatten, inzwischen aber plausibel klangen. Die kleinen Ausflüge ihres Sohnes. Sie schien sie zu verteidigen. In seiner Lebensweise festgelegt, hatte sie gesagt, da er spät geheiratet hatte. Und sie war es gewesen, die ihn zur Ehe ermuntert hatte. Auf die

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