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Tod einer Queen

Tod einer Queen

Titel: Tod einer Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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im Dorf klang erregt. Er selbst war eher gedämpfter Stimmung .
    »Er müßte inzwischen zurück sein. Er hat die Via Baracca gut zwanzig Minuten, bevor ich ankam, verlassen, ohne seine Besprechung beendet zu haben. «
    »Seine Mutter hat ihn also angerufen? «
    »Er bekam einen Anruf, den er allein in einem Büro entgegennahm, aber ich vermute, daß sie es war. Sind Sie sicher, daß er nicht zurückgekommen sein kann, beispielsweise zu Fuß, ohne daß Ihre Jungs es bemerkt hätten? «
    »Unmöglich. Ich versichere Ihnen, daß er noch nicht zurück ist. Wo sind Sie denn gerade? «
    »Auf halbem Weg zu Ihnen raus. Ich stehe an der Piazza delle Cascine. Das ist die Straße, die er nach Angaben seiner Frau immer fährt, und seine Agentur in der Via Baracca hat das bestätigt. Piazza Puccini, Via delle Cascine, dann direkt durch den Park zum Ponte alla Vittoria und auf die Straße nach Scandicci raus. So umgeht er den ganzen innerstädtischen Verkehr…« Und er wiederholte: »Er müßte längst zurück sein… «
    »Ist er aber nicht. Hören Sie, Sie wissen selbst am besten, was zu tun ist, aber haben Sie an den Bahnhof gedacht, an den Flughafen? «
    »Er glaubt, daß beide Orte überwacht werden. «
    »Er glaubt… Na ja, wie gesagt, Sie wissen selbst am besten, was Sie zu tun haben. Hier können wir nicht viel mehr tun, als weiter beobachten und beobachten. «
    »Ja. Vielen Dank. «
    »Sie brauchen mir nicht zu danken. Ich muß gestehen, es macht uns ziemlichen Spaß. Das letzte Mal, daß hier in der Gegend irgend etwas passiert ist, das war, als Nardis Schwein entwischte, und das ist schon fast zwei Jahre her! «
    »Melden Sie sich, so etwa alle zehn Minuten. «
    »In Ordnung… Halt, warten Sie. Mir ist gerade eingefallen, daß Fossi bewaffnet sein könnte. «
    »Eine Pistole? «
    »Richtig. Er hat eine Lizenz, alles legal. Wegen der großen wertvollen Lagerbestände. «
    »Dann hat er sie doch bestimmt irgendwo in der Fabrik. «
    »Die meiste Zeit, ja. Aber ich weiß, daß er sie einsteckt, wenn er Ware an die Verkaufsagentur liefert, weil deren Versicherung erst in dem Moment wirksam wird, wenn sie das Zeug haben. «
    »Verstehe. Vielen Dank für die Warnung. Hat er mal… «
    »Ja? «
    »Ich dachte bloß… Sie haben gesagt, daß dort draußen nicht viel los ist, aber hat Fossi möglicherweise mal einen Diebstahl angezeigt? «
    »Einmal, ja, aber nicht hier. Das war, als er beschloß, einen Waffenschein zu beantragen. Es ist irgendwo im Park passiert, deswegen hat er es nicht bei uns gemeldet, aber es ist mir zu Ohren gekommen. Ich bin überrascht, daß er diese Straße noch immer benutzt, es wäre besser gewesen, eine belebtere Strecke zu nehmen, statt mit einer Waffe herumzufahren, mit der er wahrscheinlich nicht umgehen kann. Wenn ich mich recht erinnere, haben sie ihm aber nicht viel abgeknöpft. «
    »Aha. «
    Der Wachtmeister beendete den Funkkontakt und rief dann die Wache Pitti. Bruno meldete sich .
    »Ist Ferrini zurück? «
    »Er ist gerade hereingekommen. Soll ich ihn rufen?« Ferrini klang leicht verwundert, stellte aber nicht sofort Fragen .
    »Sie haben die Fotos in Arbeit. Sie schätzen, daß sie ihn morgen als ehrbaren Bürger präsentieren können. Reicht das? Es dauert halt ein bißchen. «
    »Ist gut. Hören Sie, ich möchte, daß Sie Carla anrufen – er wird noch nicht wach sein, aber lassen Sie’s klingeln, bis er rangeht. Fragen Sie ihn… ähm… ob Nanny in der Zeit, als er mit ihm ging, jemals mit einem Geschenk statt mit Geld bezahlt hat oder es zumindest versucht hat. «
    »Wenn ich ihn wachbekomme, werde ich ihn das fragen. Sonst noch etwas? «
    »Nein. «
    »Aber… Wo stecken Sie eigentlich? «
    »Im Park, bin hinter Nanny her. Zumindest glaube ich, daß er es ist, den ich stellen werde. «
    »Aber wie? Ich mein, wie haben Sie… «
    »Wegen eines Grundstücksstreits in der Nähe der Via San Leonardo… ist eine lange Geschichte, und schon ewig her. Rufen Sie Carla für mich an, ja? «
    »Sofort. Aber brauchen Sie keine Hilfe? «
    »Ich weiß nicht. Vielleicht. Bleiben Sie, wo Sie sind, ich werde mich melden. «
    Er sah durch die hinund herfahrenden Scheibenwischer nach draußen, auf die regennassen Bäume und die Pfützen am Rand der asphaltierten Piazza. Es regnete so heftig, daß es schon am frühen Nachmittag dunkel wurde. Das Funkgerät krächzte wieder, und Brunos Stimme meldete sich: »Herr Wachtmeister, Ihre Frau ist im Büro. Ich glaube, sie möchte mit Ihnen sprechen.

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