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Tod Eines Engländers

Tod Eines Engländers

Titel: Tod Eines Engländers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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glaubst du, daß es ein Pistol e nknall war ? «
    Das Kind a ntwortete nicht, sondern sah nur weiter zur Seite .
    » Wie etwas, das du im Fernsehen geh ö rt hast, j a ? «
    Sie setzte die Uniform m ütze ab und betrachtete sie schweigend .
    » Ist es etwas, das d u ges e hen has t ? E t was, wov o r du A n gst has t ? «
    »Ich m öchte runter.« Sie rutschte von Carabiniere Baccis Knien .
    » Bist du dir über die Uhrzeit ganz sicher? Als es zum ersten Mal geknallt hat ? « Der Haupt m ann sah fragend auf Signor Cipr i ani .
    » Doch, sie k ann die Uhr lesen, sie ist ein sehr intelligentes Kind, wiss e n Sie. Auf ihrem Nachttisch steht eine kleine Uhr. «
    » Mit einer Mick y m aus drauf! «
    » Und es war Viertel vor d re i ? «
    » Ja . « Sie gab Carabiniere Bacci die Mütze zurü c k. » Papa, ich will raus.« Mit e i nem Kopfnicken signalisierte der Haupt m ann sein Einverständnis, so d aß der Vater Giovanna hinausschickte. Sie lief rasch aus dem Zimmer. Gleich darauf hörte m an T r ippeln und R utschen und fröhliches Quietschen .
    » Seltsam « , m u r m elte der Haupt m ann, » ich hätte gedacht, sie verschweigt etwas, aus Angst vielleicht, aber jetzt scheint sie ja sehr ausgelassen zu sein.« Wieder wurde ger u tscht, und dann rief eine Stim m e : » Giovanna, wie oft m uß ich dir no c h sagen, d a ß du a u f dem Flur nicht schliddern sollst! Das ist gefährlich … Vincenzo!« Die Signora schaute, auf der Suche n ach ihrem Mann, zur Tür herein. Sie war inzwischen angezogen, elegant angezogen, a ber m it einem Hauch von Nachlässigk e it. Es m ochte mit d er Abendg e sellschaft zusam m enhängen oder Gewo h nheit sein, es machte sie i n jedem Fall at traktiv .
    » Verzeihen Sie bitte, Signora, daß wir noch i mm er hier sind, aber ich m uß Sie fragen, ob wir wohl einen Blick in das Schlafzim m er der beid e n Mädchen werfen d ü rften. Wir m öchten p r üfen, ob s i e überhaupt etwas ges e hen haben können … «
    » Vincenzo … «
    »War u m bietest du nicht allen Leuten einen Aperitif an? Ich erledige das scho n . «
    Er führte sie in das Schlafzimmer der beiden Mädchen. Das eine Bett an der Wand, m i t schneeweißer, glattgezogener Decke, sah sehr ordentlich aus. Das andere, unter dem Fenster, war ein einz i ges Durche i nander, die zerknüllte Decke hing bis auf den Boden hina b , darüber v e rstreut die einzelnen Seiten eines Co m ic-Hefts. Der Vater war verlegen .
    » Kinder heutzutage, Sie wissen ja … «
    Sie schauten aus dem Fenster. Wenn der E n gländer nic h t m i tten auf d em Hof erschossen und dann in die Wohnung gebracht w o rden war, ko n nte das Kind nichts ges eh en haben. Sein Schlafzimmerfenster befand sich direkt über der Parterrewo h nung. Sie drehten si c h wieder u m . Unter Giovannas Kopfkiss e n lugte etwas herv o r – eine Spielzeugpistole. » Da kann m an nichts m ache n « , sagte der beküm m erte Vater schulterzuckend. » Es ist ihre Leidenschaft . «
    » Naja « , sa g te der Ha u pt m ann, » sie ist uns bei der Er m ittlung d er Tatzeit eine sehr gro ß e Hilfe gewesen. Wir sind ihr daf ü r wirklich d a nkbar. «
    » O ja, sie hat einen sehr l eichten Schlaf. Manch m al ruft sie nach m ir, wenn ich weit nach Mitternacht hei m k om m e … « Er errötete leicht .
    Der Ha u ptmann, dess e n Toleranz nor m alerweise fast wie Gleichgültigkeit wirkte, hätte nicht genau sa g en können, warum dieser Anflug von Verlegenhe i t ihn ärgerte .
    » Darf ich fragen, was Sie von Beruf sind, Signor Ciprian i ? «
    » Gewiß. Ich bin Versich e rungs m akler. Mein Büro befindet sich direkt an der Piazza della Repubblica . «
    » Und sind Sie gest e rn auch erst nach Mitternacht hei m gek o m m en ? «
    » Ich glaube, es war so g egen ein Uhr …« Wieder errötete er, und er spürte den Un m ut des Ha u pt m anns. » Ich habe mit ein paar Kunden bei Don e y’s gegessen . «
    »Ihnen ist hoffentlich klar, daß wir das überprüfen m üssen. Und wann S i e gegangen sind . «
    » Heißt das, ich bin ein Tatverdächtiger ? «
    » Das heißt n ur, daß ich wissen m uß, wo jeder B ewohner des Hauses gestern nach Mitternacht war. A l s Sie nach Hause ka m en, war I h re Frau da noch wac h ? «
    » Ich glaube ja … doch, s i e las in einem Buch . «
    Der unerklärliche Ärger des Haupt m anns legte sich ebenso schnell, wie er entstanden war. » Wissen Sie etwas über Ihren Nachbarn, Mr. Langley-S m y th e ? «
    » Eigentlich nichts, nur d aß er Englä n der war.

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