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Tod Eines Engländers

Tod Eines Engländers

Titel: Tod Eines Engländers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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e r zu unterbr e chen, bis er plötzlich den H ö r e r an den Chefinspektor weiterreichte .
    » Ist das vielleicht für Si e ? « So war e s .
    » Felicity hat sich gesor g t um Sie, da hab ich gesagt, ich werde m al anrufen – h at ja lange gedauert, bis ich Sie gefunden h a be, m uß sc h on sagen, a b er wahrsche i nlich ist es ein großes Gebäude. W ir haben ja angenom m en, Sie liegen im Bett, deshalb ist es uns erst na c h einer ganzen Weile aufgefallen, wir haben gedacht, wir sollten Sie besser nicht stören, wir hatten Sie ja gar nicht k o m m en hören, wir haben uns g e sagt, daß Sie sicher eine anstrengende N a cht hatten und schlafe n . Schließlich haben wir b eschlossen, Ihnen eine schöne Tasse Tee zu br i ngen und d a bei festgest e llt, daß Sie nicht da waren, desweg e n hat Felicity sich Sorg e n ge m acht … Nein … Nein, überh a upt nicht, i c h schlafe ja im m er sehr tief, wir be i de eigentlich. Wir sind m eist schon um elf im Bett, m it ei n em guten Kri m i, und ich kann sagen, daß wir im allge m einen um zwölf f est schlafen. Haben nichts gehört, nein. Äh m , wo essen S i e denn zu Mittag? Ich verstehe … Tatsächlic h ? Wie aufregend! Als o , ich m uß jetzt rüber ins Konsulat, w e gen der Üb er führung v on Mr. Langl e y -S m y thes Leichna m , hatten einen Anruf vom Gerichts m edizinischen Institut … ich ver m ute, Sie können ihn m itneh m en … Jedenfalls, ich werde n atürlich vorbeikom m en und sehe n , was Sie an d er Brücke so anstellen. Schade, daß Sie gestern abend beim Gottesdienst nicht dabei waren – jedenfalls, wir sehen Sie hoffentlich zum Lunch. Felicity will einen Brotpudding m achen … «
    Der Wacht m eister blickte auf Carabin i ere Bacci herunter, die großen, ru nd en Augen le e r und ausdr u ckslos .
    Der Serge a nt am Schreibtisch grinste: » Soll ich ihn wecken ? «
    » Ja … « sagte der Wacht m eister langsam und knöpfte seinen Man t el zu. » Weck ihn auf u n d sag ih m , e r soll rüb e r in die Via Maggio geh e n, den Post e n dort abl ö sen. Und sag ih m , er soll unterwegs etwas frü h stück e n. Ich bin in ungefähr einer Stunde zurück …« Er blieb noch eine Weile stehen, blickte auf die zusammengekauerte, schlafende Figur u n d verließ dann das Zim m er, ging m it langsa m en Schritten d e m Torbogen e n tgegen. Er f ü hlte sich besser, aber no c h sc h wach auf den Beinen. Solange er es nicht übertrieb … aber er wollte ja nicht sehr weit gehen. Als er auf den vollgeparkten Vorplatz hi n austrat, ble n dete ihn die helle Sonne. Seufzend steckte er eine Hand in die Manteltasche, um nach seiner Sonnenbrille zu suchen .
    »Ist ja ‘n Ding!« f lüsterte der C h efinspektor. Er hatte während der Fahrt die Augen geschl o ssen, nicht g eschlafen, einfach zur Entspannun g , und d u rch die geschlossenen Lider im m er wie d er Lichtblitze wahrgenom m en, aber als d e r Wagen aus dem kalten Schatten der Via Maggio herauskam und auf der Brücke San t a Trinità anhielt, riß ihm das Licht die Augen a u f .
    » Ka u m zu glauben, d a ß es ein u n d derselbe Ort ist « , pflichtete Jeffr e y s ihm bei, während er steif und blinzelnd aus dem Wagen kletterte .
    Es war, als seien sie bis jetzt auf einer kaum beleuchteten Bühne m it einem ko m plizierten Aufbau heru m getappt, die irgend je m a n d plötzlich in helles Scheinwerferlicht getaucht hätte. Sie streckten ihre m üden Glieder und s c hauten sich u m . Die weißen Mar m orstatuen an beiden Brückenenden flimmerten, als bewegten sie sich, und die Umrisse ihr e r Köpfe zeic h neten sich scharf und schwarz g e gen einen tiefblauen Him m el ab. Auf der an d eren Seite d es Fl u ss e s sahen sie die Zinnen der Pala z zi, gotische Tür m chen, ockerfarbene Fassaden m i t hin g etupften dunkelblauen Schatten, orangefarbene Dächer und ein chaotisches Verkehrsgewühl, dirigiert von einem weißbehel m ten vigile . Ohne die dä m pfende Wirkung d e s Nebels waren alle Bewegungen schneller, alle Geräusche lauter, nur der Arno floß träge, ruhig u n d olivgrün dahin, einem kahlen Bau m gitter i n der Ferne entgegen, das den Park m arkierte. Hinter den Bäu m en zog sich e ine Linie glitzernder Berggipfel am Horizont entlang wie eine Fata Morgana. Nachdem sich die beiden Engländer auf diese neue Welt eingestellt hatten, bahnten sie sich einen Weg durch die Menschen m enge. Ne u gierige lehnten sich in d e r Nähe d e s Weihnachtsbau m verkäufers über d i e Uferbr ü stung und

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