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Tod eines Holländers

Tod eines Holländers

Titel: Tod eines Holländers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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» a llerdi n gs ein ziemlich sch m ud d eliger. Hat es sich zwischendrin wohl anders überlegt, was m einen Sie ? «
    » Schon m öglich. Aber es gibt ein, zwei Dinge…«
    » Na, die Autopsie wird uns ja wohl Klarheit verschaffen.«
    Er wandte sich wieder an den Offizier: »Wer ist es denn? Wissen wir das ? «
    »Ein Holländer, besser gesagt: ein Italo-Holländer. Wurde hier in Florenz geboren, Vater Holländer, Mutter I t alienerin, beide verstorben. Es gibt aber noch eine Stiefmutter, gegenwärtiger Aufenthaltsort unbekannt, ver m utlich aber in England, nach Angaben der Nachbarin, die sie gut g ekannt hat. Er hinterläßt eine Frau und e i ne Schwieger m utter, beide in A m sterda m . Wir sind gerade dabei, seine Papiere nach einer Adresse zu durchsuchen.«
    » H m. Gut . «
    Der junge Offizier blickte dankbar zum Wac h t m eister, der stumm und reglos in der Tür stehengeblieben war und gelegentlich einen prüfenden Blick durch den Raum warf.
    Der Staatsanwalt wollte schon gehen, m ußte aber auf d e n Untersuchungsrichter warten, der noch nicht gekom m en war. Er sagte: » E in Holländer… Wird es d i plo m atische Verwicklungen geben? War er etwa…«
    » Nei n « , sagte der Offizier, » ich glau b e nicht. Er war Juwelier und Goldsch m ied, ziemlich wohlhabend, m ehr nicht . «
    » Gut. Also, infor m ieren Sie so bald wie m öglich seine Frau. Am besten über das niederländische Konsu l at in der Via Cavour.«
    Den Metallsarg die Treppe hinunterzuschaffen war ein hartes Stück Arbei t , und so waren die vier Brüder unter ihren schwarzen Kapuzen tüchtig ins Schwitzen geraten, als sie auf die Straße hinaustraten. Die Menge m achte ihnen Platz und sah zu, wie der Sarg in den Wagen der Misericordia geschoben wurde. Der Wachtm e ister, der hinterhergeko m men war, hörte die Leute m u r m eln: » D i e arme Alte … «
    » S ie war ja schon über neunzig…«
    »Es soll aber Selbst m o rd gewesen sein… oder etwas noch Schlimmere s , und die vielen Polizisten…«
    In allen Geschäften an der Piazza gingen die m etallenen Rolläden hoch, ein deutliches Signal dafür, daß m an den nach m ittäglichen Betrieb wiederaufzunehmen gedachte. Um fünf Uhr war es aber noch immer sehr heiß. Als der Wachtmeister aus dem dunklen Hauseingang trat, schlug ihm eine Hitzewelle entgegen, d i e ihn fast u m warf. Er konnte sich an die feuchte H i tze von Florenz, die so ganz anders war als die trockene Glut des Südens, einfach nicht gewöhnen, obwohl er, die Tage auf der Unteroffiziersschule nicht m itgerech n et, schon sechs Jahre h i er oben war.
    Die Hitze schien nicht von der Sonne zu kom m e n, sondern in m ächtigen Wogen von den aufgeheizten Mauern der Gebäude auszugehen und die Stadt in einer heißen Wolke einzuschließen, die im Lau f e des Tages immer dr ü ckender wurde und immer stärker nach Autoabgasen stank. Das Gefühl des Erstickens war so intensiv, daß der Wachtmeister oft den Drang verspürte, ein Fenster aufzureißen, um überhaupt Luft zu bekommen, sich dann aber daran erinnerte, daß er im Freien war.
    Auf der anderen Seite der Piazza lag die B ar, groß und gekachelt, Kühle versprechend, i n der es Getränke und hausge m achtes Eis gab, aber als der Wachtm e ister näherkam, sah er, daß sich lauter spärlich gekleidete Touristen um den Tresen drängten, die auf ihren Kassenbon war t eten, um sich anschließend ihre Eissorte auszusuchen. Die einzige Alternative zum Schlangestehen wäre gewesen, sich an einen der weißen Tische unter den Bäu m en zu setzen und bedient zu werden, doch das kam für ihn nicht in Frage. Sowieso würde es das Doppelte kosten.
    Er verließ die Piazza und fand schließlich eine Bar ohne Menschentrauben, ein kleines, dunkles Lokal m it einem Flipperautomaten in der hinteren Ecke und hunder t erlei staubbedeckter Flaschen auf dem Regal hinter dem Tresen. Der Besitzer, dessen graue Haare zu einem Bürst e nschnitt frisiert waren, trug ein blaßbraunes Jackett und eine Fl i ege, als hätte er früher in einem vornehmen Restaurant gearbeitet.
    »Einen Kaffee und ein Glas Wasser.«
    Er nahm sich ein paar Brioches aus einem durchsichtigen Plastikbehälter auf dem Tresen.
    » Heiß, was ? « be m erkte der Bar m ann, um ein Gespräch anzuknüpfen. » Wir sollten am Meer sein statt zu arbeiten. Aber ich fahre da nicht m ehr hin, bei den Menschen m assen und den Kosten. Ges t ern hieß es in den Nachrichten, daß m an am Meer, abgesehen von den Ausgaben für die Unterkunft, t

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