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Tod eines Holländers

Tod eines Holländers

Titel: Tod eines Holländers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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spielen oder um zu versuchen, ihn abzuschütteln, doch jetzt w ar er unsicher. Hier, in diesem Teil des Parks, war es i mm er ruhig, und das m ußte sie wissen. Ihr Versuch, ihn in die Galerie zu locken, war m öglicherweise ein Ablenkungs m anöver, weil sie sich hier mit jemand e m t r effen wollte.
    » Also, wenn das so i st, Signora, dann komm ich m i t, wenn S i e nichts dagegen haben…«
    Die von Lorbeerbäumen gesäu m ten, laubengangartig geschlossenen Pfade zogen sich wie e i n Labyrinth quer über einen steil ansteigenden Hang. Als der Wacht m eister am unteren Ende des ersten Pfads stehenblieb und den Weg hinaufsah, der s i ch irgendwo in einem dunklen Nichts aufzulösen schien, sah er sein Opfer sich höherarbeiten und begann hinterherzusteigen. An der ersten Wegkreuzung verschwand das helle Kleid d er Frau in dem dunkelgrünen Blattwerk zur Rechten. Sie war schon verschwunden, als er diese Stelle erreichte. Er blieb stehen und zog sein Taschentuch heraus, um sich Stirn und Nacken abzuwischen.
    Es war still hier. Nur eine unsichtbare A m sel zwitscherte verliebt, i r gendwo in dem ausgedörrten Gras und dem undurchdringlichen Gebüsch jenseits des Pfades. Der Wachtm e ister hörte seinen schweren Ate m . Gern hätte er sich auf die steinerne Bank gesetzt, die er in der Nähe hervorlugen sah, doch sein Instinkt sagte ih m , daß es besser sei, nicht anzuhalten. Ganz langsam ging er weiter, angestrengt lauschend, während es unter seinen Schuhen leise knirschte. Als er an der Hauptkreuzung für einen kurzen Mo m ent in das Sonnenlicht trat, war er trotz Sonnenbrille der m aßen geblendet, daß der Weg vor ihm wie ein unför m iger schwarzer Tunnel dazuliegen schien; erst g anz allmählich kehrte seine Sehkraft zurück, und er nahm das Blätterdach m i t dem kn o rrigen Geäst und die Lichttupfer auf dem Weg wahr. Dann blieb er stehen.
    Er hatte Rascheln gehört und Schritte auf dem Kies. Das Geräusch kam von einem parallel v erlaufenden Weg her. Der Wachtm e ister spähte durch den dichten, süßlich riechenden Blättervorhang, sah ein Stück Rasenf l äche dahinter und dann den Weg. Etwas Helles bewegte sich. Da er sich nicht hindurchzwängen konnte, lief er so leise wie m öglich den Weg hinunter und bog in den nächsten ein. Dort stand eine hell gekleidete Person.
    » Guten Tag, Herr Wacht m eister. Na, dienstfrei heute ? «
    » Nein… nein . «
    Der Gärtner, der sich die Är m el seines weißen He m ds hochgekrempelt hatte und gerade im Begriff war, einen jungen Lorbeerbaum an einen Holzpflock zu binden, war ein Nachbar des Wachtm e isters. Er hielt erwartungsvoll inne, während der Wachtm e ister dastand und sich unsicher u m sah.
    »Wieder ein Handtaschendieb ? «
    » Nein… eine Frau, ich muß m it ihr sprechen… dachte, ich hätte sie gesehen, aber das waren wohl Sie.«
    »Eine etwas ältere Frau? Mit einer Art beigefarbenem Kleid ? «
    »Richtig . «
    Der Gärtner wies m it der Gartenschere in der Hand in eine Richtung. D i e abgeschnittenen Lorbeerzweige verströ m ten ei n en fast überwältigenden Duf t .
    » Sie ist weiter hoch gegangen. Wenn Sie m ich fragen: sie hat sich verlaufen, aber auf m einen Gruß hat sie nicht m al reagiert, also habe ich m ich nicht weiter um sie gekümmert.«
    Der Wachtmeister schleppte sich zum nächsthöheren Pfad weiter: auf der ganzen Länge war nie m and zu sehen. Trotz des Schattens, den das Blätterdach über ihm bildete, schwitzte er am ganzen Leib, He m d und Hosenbund waren klitschnaß. Wieder sah er in der Entfernung etwas Helles durch das Dunkelgrün schimmern und eilte weiter, nur um eine rö m ische Frauenstatue zu finden, die i h m die Hand entgegenstreckte und m it leeren Augen lächelte.
    » Verdammtes Mis t weib!« m u r m elte er, und es war nicht klar, ob das der s t einernen oder der lebendigen Frau galt.
    Er hatte sie verloren, als er den höc h sten Punkt des Lab y rint h s erreichte. Es blieb ihm nichts anderes übr i g, als wieder u m zukehren. Vielleicht h atte sie einen anderen Weg genom m e n, da er aber wenig bis gar keine Hoffnung hatte, sie zu fin d en, konnte er genausogut im Schatten bleiben anstatt auf den ungeschützt daliegenden Wegen der glühenden Sonne zu trotzen. Er nahm den direkten Weg, der steil hinunterführte; auf dem ockerfarbenen Kies rutschte er bisweilen, und Steinchen gerieten in seine Schuhe.
    Unten am Teich blieb er stehen und schaute zur Insel hinüber. Das stille, grüne Wasser war m it orangefarbenen

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